09.10.2022, 10:05
@Quintus
Das man es dann eventuell nicht tut, weil man wehrunfähig ist, schlicht nicht will und das alles ja einfach so furchtbar ist und man in der vermeidlichen Not auch das Versteck hinter Paragraphen sucht, ist da nochmal ein anderer Themenkomplex der über die rein rechtliche Einordnung hinausgeht.
In der Praxis wird es dann eh solche und solche Befehlshaber geben und spezielle deutsche Befindlichkeiten würden sehr schnell im Nato-Verbund aufgehen.
Zitat: Sie würde aber meiner Einschätzung nach selbst in einem solchen Krieg versuchen weiterhin das Übermaß an Regulierungen, Vorschriften, Gesetzen und gesetzlicher Bürokratie aufrecht zu erhalten, und sich dadurch selbst künstlich einschränken. Was für bizarre Auswüchse dass annehmen kann konnte man vom Kosovo bis nach Afghanistan "bewundern". Die Bundeswehr würde sich selbst also durch den ihr eigenen überbordenden Legalismus militärisch schwächen, und dies selbst dort wo es gar nicht notwendig ist.Es ist eben die Frage ob sich das so extrapolieren lässt. Afghanistan und Kosovo waren keine Kriege im engeren legalistischen Sinne und gerade die Bundeswehr nimmt im Sinne ihres verfassungsmäßigen Auftrags eine sehr deutliche Trennung zwischen Friedens- und Kriegsbetrieb vor. Es bestehen, so meine Auffassung, alle rechtlichen Voraussetzungen um im Falle des Falles ‚den Schalter umzulegen‘ und Krieg – im Rahmen des Kriegsvölkerrechts - nach den Erfordernissen des Schlachtfeldes zu führen.
Das man es dann eventuell nicht tut, weil man wehrunfähig ist, schlicht nicht will und das alles ja einfach so furchtbar ist und man in der vermeidlichen Not auch das Versteck hinter Paragraphen sucht, ist da nochmal ein anderer Themenkomplex der über die rein rechtliche Einordnung hinausgeht.
In der Praxis wird es dann eh solche und solche Befehlshaber geben und spezielle deutsche Befindlichkeiten würden sehr schnell im Nato-Verbund aufgehen.