Ausgaben für Rüstung stützen Us-konjunktur
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Zitat:WASHINGTON, 31. Juli. Das Wirtschaftswachstum in den USA hat sich im zweiten Quartal überraschend stark beschleunigt. Maßgeblicher Faktor war nach Angaben des US-Handelsministeriums ein kräftiger Zuwachs der Rüstungsausgaben im Zusammenhang mit dem Irak-Krieg. Die Ausgaben stiegen so stark wie seit mehr als 50 Jahren nicht mehr.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der weltgrößten Volkswirtschaft wuchs nach vorläufigen Berechnungen im zweiten Quartal um 2,4 Prozent im Vergleich zu jeweils 1,4 Prozent in den beiden vorausgegangenen Dreimonatsabschnitten, teilte das US-Handelsministerium am Donnerstag mit. Analysten hatten im Schnitt mit einem Wachstum von lediglich 1,5 Prozent gerechnet.

Überraschende Zahlen

Die Daten nährten am Donnerstag an den Börsen weltweit die Hoffnungen auf eine Konjunkturbelebung der weltgrößten Volkswirtschaft und ließen die Kurse steigen. Der Deutsche Aktienindex (Dax) reagierte mit einem Kurssprung und drehte deutlich ins Plus. Volkswirte gehen davon aus, dass sich die Wachstumsbeschleunigung in den USA binnen eines halben Jahres auch in Deutschland niederschlägt.

"Die Zahlen sind eine große Überraschung. Sie sind eine psychologische Stütze für den Markt, weil sie die Anleger in ihrer Hoffnung auf eine Konjunkturerholung bestärkt. Allerdings wäre die Spekulation auf einen sofortigen Aufschwung verfrüht", sagte ein Aktienhändler.

Die Rüstungsausgaben stiegen nach Angaben des Ministeriums vor allem im Zuge des Irak-Krieges um 44,1 Prozent und damit so stark wie seit dem Korea-Krieg Anfang der fünfziger Jahre nicht mehr. Auch die bislang schwache Investitionstätigkeit der Unternehmen erholte sich etwas im zweiten Quartal. "Ansonsten zeigt sich, dass der private Verbrauch leicht stützend gewirkt hat", sagte Volkswirt Carsten Demski von der Bankgesellschaft Berlin. Die Steuererleichterungen durch die US-Regierung dürften seinen Worten zufolge zusätzlich zur erwarteten Konjunkturbelebung beitragen.

Auch neue US-Arbeitsmarktdaten fielen besser aus als erwartet. So lag die Zahl der Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche mit 388 000 unter der durchschnittlichen Analystenprognose von 400 000. Die US-Notenbank sieht ebenfalls Anzeichen für eine konjunkturelle Belebung in den Vereinigten Staaten. Das geht aus dem jüngsten Bericht der Fed über die Unternehmenstätigkeit hervor. Demnach gewann die US-Wirtschaft im Juni und Anfang Juli weiter an Schwung. (Reuters, dpa)
www.berlinonline.de/berliner-zeitung/wirtschaft/264963.html
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