11.12.2022, 22:58
(11.12.2022, 20:13)Schneemann schrieb: Er beteiligt sich genauso, wie es die Westmächte tun. Nur unterstützen beide Seite eben die jeweils andere Seite in diesem Konflikt.
Wenigstens kommt der Humor hier nicht zu kurz

Zitat:Die Iraner können den Russen Öl und Gas geben. Und die Russen den Iranern?
Die Synergieeffekte bestehen im Austausch von Fördertechnologien, Transport, Weiterverarbeitung mittels Katalysatoren bzw. Kooperation im Bereich der Petrochemie und Energieerzeugung, sowie Absprachen bei Preisen und Verteilung der entsprechenden Vor-, Zwischen oder Endprodukte. "Swapping" kann dabei natürlich auch eine gewisse Rolle spielen, weil man sich Pipelines, Terminals, Redundanzen sparen kann. Insbesondere dann, wenn man sich über die erstgenannten Konditionen einig ist.
Zitat:Ich beobachte die eingesetzten Waffenmodelle. Und es ist schon bezeichnend, dass die iranischen Drohnen plötzlich dann auftauchten, während sie nie eine Rolle im russischen Arsenal gespielt hatten, als sich die Kriegslage für Russland sehr schlecht entwickelt hat. Nachdem die eigenen Reserven an teuren Cruise-Missiles zur Neige gingen (oder nicht einsatzbereit waren oder man sie bewusst zurückhielt?), kamen auf einmal die deutlich billigeren iranischen Drohnen zum Einsatz.
Da hat Dich Deine Beobachtungsgabe aber arg im Stich gelassen. Die Drohnen wurden an Russland geliefert, lange bevor irgendein Waffensystem in Russland bei den OSINT Rechnern zur Neige ging. Die Beschaffung war auch nie als quantitative Aufstockung oder als Ersatz für ein anderes russisches Waffensystem gedacht. Zumindest wenn man mal außen vor lässt, dass die Russen ihre strategischen Assets wie u.a. ballistische Raketen in den letzten Jahren sträflich vernachlässigt haben. Grundsätzlich basieren die ganzen im Netz kursierenden Zahlen über stark reduzierte Bestände auf der Annahme, dass 1. diese Zahlen stimmen und 2. dass Russland die Produktion eingestellt habe. Das sind PsyOps, die man entweder für bare Münze nimmt oder nicht.
Zitat:Beinahe über Nacht tauchten sie auf.
Ja eines Nachts tauchten die das erste Mal auf. So ist das ja immer. Tatsächlich waren alleine für den Transport schon mindestens 50+ Transportflüge notwendig und wir haben in der westlichen Presse schon lange über die Drohnenlieferung und die vermeintliche Unzufriedenheit der Russen über die angeblich minderwertige Qualität lesen dürfen, bevor diese das erste Mal eingesetzt wurden, dann aber Wochen später wohl offensichtlich doch viel zu gut funktionierten. Aber ja, gemessen an der Menge ist die Auslieferung vergleichsweise schnell vollzogen worden. Die Frage ist, ob das gegen den Besteller oder für den Lieferanten spricht. Aber dazu hast Du Dich ja bereits geäußert.
Zitat: Da der Westen diesen Krieg bislang aus seiner Spesenkasse bezahlt
DAS halte ich angesichts der gewaltigen Gesamtkosten und dem erheblichen wirtschaftlichen Impact für eine erstaunlich blauäugig optimistische Wahrnehmung oder zumindest Darstellung. Wirtschaftlich "günstig" ist das Ganze derzeit ausschließlich für die Amerikaner.
@Ottone
Zitat:Ziemlich offensichtlich hat der Umschwung mit den möglichen neuen Lieferungen aus dem Iran zu tun.
Die hohen ukrainischen Verluste der letzten Wochen an den Fronten haben exakt gar nichts mit iranischen Waffen, sondern mit einem russischen Strategiewechsel zu tun.
Gleichzeitig trägt ein strategischer Luftkrieg per Cruise Missiles (oder Raketen) im Ansatz schon nicht zu einem veränderten Kriegsverlauf bei. Die wirtschaftlichen Kosten erhöhen sich dadurch. Nicht mehr und nicht weniger.