27.01.2023, 09:25
(26.01.2023, 23:43)Quintus Fabius schrieb: Die Sensorik wird aber immer leistungsfähiger, bei immer geringerem Gewicht. Das Gewicht und die Leistungen der Sensorik von vor 30 Jahren sind etwas völlig anderes als heute. Heute haben selbst sehr kleine und sehr leichte Drohnen inzwischen Optiken verbaut, die einfach nur noch verblüffend sind.
Die Optiken sind deutlich besser geworden, den Hauptteil der Leistung erzielen diese kleinen und leichten Drohnen aber aus ihrer Elektronik und der Software. Da ist durchaus auch einiges an Trickserei im Spiel. Und klar, Technologie wird immer leistungsfähiger bzw. leichter, das ist der normale Lauf der Dinge, der für den Feind ebenso gilt, und der am Grundsätzlichen gar nicht so viel ändert.
Man kann den Status Quo heute mit anderen, leichteren und günstigeren Mitteln erzielen und ihn so in die Fläche bringen. Das passiert ja völlig zurecht auch, dafür braucht es dann aber keine dedizierten Kräfte. Bei denen wiederum geht es nicht darum, den Status Quo zu erhalten, sondern die Leistungsfähigkeit zu erhöhen. Und das setzt wiederum größere und schwerere Systeme voraus, denn so verblüffend manches auch ist, sie alle kochen nur mit Wasser.
Zitat:Nehmen wir mal beispielsweise eine reine optische Kamera mit einer erheblichen Vergrößerung und Bildschärfe und davon getrennt eine reine Thermalsicht, so könnte man diese beiden Sensoren auch an zwei Drohnen voneinander getrennt führen. Was darüber hinaus noch weitere Vorteile bietet. So geht dann beispielsweise bei Ausfall einer Drohne nicht gleich die ganze Sensorik verloren etc.
Zwei gebundene Drohnen erhöhen den Einfluss der Wetterbedingungen stark und erfordern eine stärkere Koordination, zudem erzeugen sie eine größere Signatur selbst wenn sie singulär kleiner ausfallen. Die Nachteile hinsichtlich der Verbringung überwiegen hier die Vorteile, und die Redundanz bei der Sensorik sollte in meinen Augen eher durch höhere Stückzahlen und modulare Auslegung erfolgen.
Insofern kann ich deiner Argumentation nicht folgen, sich hinsichtlich der Sensorik-Leistungen zu beschränken und komplexere Systeme zu nutzen um primär auf einen Mast zu verzichten betrachte ich als einen völlig falschen Ansatz.
Meiner Ansicht nach muss das Basisfahrzeug der Spähaufklärer mit Sensorik mit sehr hoher Leistungsfähigkeit ausgestattet werden, die durchhaltefähig eingesetzt werden kann und gleichzeitig eine hohe Flexibilität bietet. Dafür bieten sich modularisierte Sensoren an, die wahlweise auf statischen oder unter dynamischen Mastsystemen oder ungebunden durch unbemannte Systeme (Luft/Land) verwendet werden können, in größerer Zahl beschaffbar und leicht austauschbar sind. Ob dann eine Komponente, bspw. ein ausfahrbarer Mast, gänzlich gestrichen wird spielt keine Rolle.
Zitat:Fuchs und Fennek müssen aber meiner Meinung nach zu unterschiedlichen Zeitpunkten bzw. Zeiträumen abgelöst werden. Die Fennek können noch lange weiter verwendet werden, der Fuchs aber müsste zeitnäher ersetzt werden.
So unterschiedlich sind die Zeiträume gar nicht. Der Fuchs dürfte absehbar noch relativ weit bis in die 30er Jahre hinein verwendet werden, selbst wenn der Nachfolger plangemäß zum Ende der Dekade in größerer Stückzahl zuläuft. Ein Fennek-Nachfolger kann realistisch bis zum Ende des Jahrzehnts entwickelt werden - wenn man das will wäre ein solches System locker in zehn Jahren einsatzfähig und könnte dann direkt in die Fuchsnachfolge einsteigen, während die Fenneks selbst erst anschließend ersetzt werden.
In meinen Augen ist nur wichtig, dass man kein reines Spezialfahrzeug für die Aufklärung entwickelt, sondern von Anfang an andere ähnliche prinzipielle Verwendungszwecke und deren Anforderungen mit einplant und so ein Fahrzeug schafft, dass in großen Stückzahlen beschafft und in einer Nische auch exportiert werden kann.