06.02.2023, 08:17
Der Südsudan, eines der jüngsten Länder der Erde, befindet sich eigentlich schon seit seiner Unabhängigkeit in einem Dauerkrisenmodus. Und das obgleich das Land mit seinen Bodenschätzen, v. a. Öl (das Land besitzt ca. 75% der Ölvorräte des ehem. gesamten Sudan), aber auch Zink und Gold, eigentlich sehr reich ist. Schuld daran sind politische Wirren, Stammeskonflikte (Dinkas), ein Bürgerkrieg (2013 bis 2018), Kindersoldaten, Sklaverei, Korruption (letzter Platz weltweit) und die brutale Kamarilla des herrschenden Sudan People’s Liberation Movement (SPLM) mit einer katastrophalen Menschenrechtsbilanz. Die durchaus berechtigten Hoffnungen auf ein florierendes Staatswesen, die nach der Unabhängigkeit 2011 aufkamen, sind mittlerweile verpufft.
Und so ganz unschuldig sind die ausländischen Mächte auch nicht daran, denn so haben z. B. die USA und China, aber auch manches europäische Konsortium, den SPLM-Führer John Garang und danach seinen Nachfolger, Salva Kiir, geradezu hofiert - und beide Augen zugedrückt -, um an Förderrechte heranzukommen. Und selbst haben diese die Anbiederungen auch gerne angenommen, um sich so Waffen und Geld für ihre internen Nickeligkeiten zu beschaffen. Heutzutage gilt das Land faktisch als ein zerrissener und gescheiterter Staat.
Aktuell hat der Papst das Land besucht (rund 80% der Südsudanesen bekennen sich zum Christentum, im Gegensatz zum eigentlichen Sudan, wo es eine muslimische Bevölkerungsmehrheit gibt):
Schneemann
Und so ganz unschuldig sind die ausländischen Mächte auch nicht daran, denn so haben z. B. die USA und China, aber auch manches europäische Konsortium, den SPLM-Führer John Garang und danach seinen Nachfolger, Salva Kiir, geradezu hofiert - und beide Augen zugedrückt -, um an Förderrechte heranzukommen. Und selbst haben diese die Anbiederungen auch gerne angenommen, um sich so Waffen und Geld für ihre internen Nickeligkeiten zu beschaffen. Heutzutage gilt das Land faktisch als ein zerrissener und gescheiterter Staat.
Aktuell hat der Papst das Land besucht (rund 80% der Südsudanesen bekennen sich zum Christentum, im Gegensatz zum eigentlichen Sudan, wo es eine muslimische Bevölkerungsmehrheit gibt):
Zitat:Papst setzt Politik im Südsudan unter Druck [...]https://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/in...Druck.html
Nach Jahren des Bürgerkriegs und der blutigen Anschläge im Südsudan hat Papst Franziskus die Hoffnung auf ein Ende des Blutvergießens verstärkt. Mit emotionalen Friedensappellen setzte der Pontifex die Anführer des christlichen Landes in Ostafrika bei seinem historischen Besuch unter Druck. [...]
Schon bevor Franziskus am Sonntag zurück nach Rom reiste, wo er gegen 17.00 Uhr landete, bezeichnete Präsident Salva Kiir den Besuch als «Meilenstein» für den Südsudan. Nach dem spirituellen Rüffel, als das Oberhaupt der katholischen Kirche die Entscheider des Landes in einer Ansprache ungewöhnlich direkt für ihre Politik kritisierte, stehen diese nun in der Pflicht. Es gilt, ein eigentlich bereits beschlossenes Friedensabkommen konsequent umzusetzen und weitere politische Gruppen an den Verhandlungstisch zu bringen - damit die ständigen gewalttätigen Anschläge endlich aufhören. [...]
Die Vereinten Nationen zählen die Flüchtlingskrise zur größten in Afrika und der drittgrößten weltweit. Die UN haben seit 2013, als zwei Jahre nach der Unabhängigkeit ein Bürgerkrieg ausbrach, sieben Auffanglager für Binnenflüchtlinge errichtet. Die Lebensbedingungen sind teils dramatisch: Sauberes Trinkwasser ist rar, Krankheiten wie Cholera und Malaria machen die Runde. Viele Kinder sind unterernährt. Nach landesweiten Überschwemmungen 2022 verschärfte sich die Lage. Besonders von Vertreibung betroffen sind Frauen und Kinder, die oft Opfer sexueller Gewalt werden. Dabei seien just die Frauen und Mütter «der Schlüssel zur Umgestaltung des Landes», sagte Franziskus. Schon beim ersten Teil seiner Afrika-Reise in der Demokratischen Republik Kongo hatte der Pontifex für ein Ende der Gewalt an Frauen gebetet und teils erschütternde Berichte von Gewaltopfern gehört. [...]
Franziskus weiß, dass es ein weiter Weg ist für den Südsudan hin in eine Zukunft ohne Kämpfe und Gewalt. Erst am Donnerstag waren bei einem Angriff auf ein Dorf mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen, darunter vier ehrenamtliche Mitarbeiter des Roten Kreuzes. Das Land gehört zu den gefährlichsten Regionen für humanitäre Helfer weltweit. [...] Bei den teils sehr gläubigen Politikern könnte das Wort des Papstes Gewicht haben. Kiir verordnete prompt, 71 Gefangene zu begnadigen - rund die Hälfte der Inhaftierten war zum Tode verurteilt worden. Ein entsprechendes Dekret wurde im staatseigenen TV-Sender verlesen.
Schneemann