27.03.2023, 00:03
(26.03.2023, 12:37)Schneemann schrieb: @lime
Die Chinesen kaufen v. a. Rohstoffe, und das zum Spottpreis, also nichts, was westliche Konzerne aufgegeben haben. Zumal diese im Querschnitt mehr für russisches Öl bezahlt haben als nun die Chinesen.
Das mag sicher stimmen.
Nach Recherchen bekommt China aktuell 10-20% Rabatt auf den Marktpreis. Das dürfte dann eben der Preis/Dank für die chinesische Unterstützung sein. Auf dem aktuellen Ölpreisniveau dürfte das für Rußland noch kein Problem darstellen. Man verdient trotzdem noch recht gut am Öl. Bei den Gaslieferungen handelt es sich hingegen größtenteils um Langfristverträge, die interessanterweise mit Zeitverzögerung zu einem gewissen Teil an den sich verändernden Ölpreis gebunden wurden. Der Preis soll durchschnittlich gesehen ähnlich hoch sein wie der Gaspreis für Deutschland vor dem Ukrainekrieg. Hier dürften die Gewinne zum Teil einschmelzen hauptsächlich weil Rußland noch nicht über die Kapazitäten verfügt soviel Gas zusätzlich nach China zu schaffen, was man im Westen an Exporten eingebüßt hat. Existenzbedrohend dürfte die Lage insgesamt eher nicht sein, soweit es nicht in Zukunft zu starken Preiseinbrüchen am Weltmarkt kommt.
Zitat:Wobei ich mir da nicht sicher bin, ob letzter Satz nun für Russland gut oder negativ zu deuten ist? Abgesehen davon: Wenn Russland den Rubel halten würde, dann könnte man sich ggü. China noch so gerade freischwimmen, wenn man aber nun den Renminbi koppelt, dann geht man unter. Der Wohlstand wandert zum stärkeren Player, und das ist China mit einem zehnmal so hohen BIP. Man wird brav zum Spottpreis Rohstoffe liefern und ansonsten wird das Land verarmen (bis auf ein paar Leute an den Schalthebeln). Und wenn man viel Glück hat, dann liefern die Chinesen sogar ein wenig Technik, die man zum Betreiben der Förderanlagen braucht...
Schneemann
Also ich glaube nicht dass mit der Kopplung geplant ist die Wechselkurse an den Yuan dauerhaft anzugleichen. Eher will man wohl ein System schaffen dass den unproblematischen Handel ohne Dollar ermöglicht in welches dann noch weitere Staaten / Interessenten mit eingebunden werden sollen. Vermutlich der Iran usw. Käme es tatsächlich zu obigem Szenario dann gebe ich dir insofern Recht dass es zu weiteren Wohlstandsverlusten in Rußland führen würde, wenn auch als eher schleichender Prozeß. Ich kann mir aber nicht vorstellen dass Rußland seine Gewalt über den Rubel wirklich abgibt. Die Fördertechnik werden sie sicher liefern. Aus dem Westen wird da kaum was kommen und die Prozente darauf kassiert man nun eben in China. Ob die Konditionen dafür nun wesentlich schlechter werden als die bisherigen mit westlichen Konzernen wird sich zeigen.
(26.03.2023, 14:32)alphall31 schrieb: Polen ist seit Kriegsbeginn besonders solidarisch auf Kosten der EU und der Ukraine . Deutschland zahlt dieses Jahr ca 710 Mio Euro aus der ertüchtigungshilfe in diesen EU Topf ein und kann aus diesem auch Mittel beantragen . Es ist aber wie überall , nur wenn noch was da ist kann man auch noch Gelder bewilligen.
Besonders Polen hat das ganze auf die Spitze getrieben letztes Jahr bei panzern . Man lieferte pt91 die schon nicht mehr im Dienst waren und wollte dafür von Deutschland Leopard 2 haben aber auch Geld von der Eu . In einigen ukrainischen und russischen Militärforen konnte man im Nachhinein lesen das wohl die gemeldete Zahl nie in der Ukraine ankam , sondern das der Zulauf endete als man in Polen merkte das man keine Panzer aus Deutschland bekommen würde. Die gelieferten Panzer müssen wohl auch ziehmlich schnell zerstört worden sein .
Man braucht das Geld für die eigene Rüstung. Als Nettoempfänger in der EU ist Polen ja sozusagen gewöhnt daran dass Andere die Rechnung übernehmen.