(Luft) Lockheed Martin F-35 in der Luftwaffe
#62
(21.04.2023, 13:04)Quintus Fabius schrieb: Meine Nennung der NEZ bezog sich auf WVR. Entsprechend reißt deine Zitierung hier meine Aussage aus dem Kontext.

Meine Aussage war (und ist):

Aufgrund der Leistungsfähigkeit der Raketen im WVR Bereich spielt Dogfight im WVR Bereich praktisch keine Rolle mehr.
Ich habe dir an dem Punkt nicht widersprochen, sondern mit dem wahrscheinlicheren Szenario ergänzt. In meiner bisherigen Argumentation habe ich nicht gesagt, dass es zu Dogfights kommen wird, sondern dass die fliegerischen Qualitäten eines Jets auch bei BVR eine Rolle spielen.
Dass es immer wieder doch zu WVR Situationen kam, sei es durch die RoE oder wegen Radarabschattungen lasse ich jetzt aus.

Ich war aber auf das hypothetische Szenario von Pmichael eingegangen, was dann in die Diskussion der Dogfight-Fähigkeit der F-35 abgedriftet ist und wo ich zu meinen Aussagen stehe.

Zitat:Und ebenso reißt du das folgende aus dem Kontext bzw. schreibst an mir vorbei:
...
Die Verlängerung des Betriebes bis 2070 bedeutet eben nicht, dass Stealth bis 2070 effektiv sein wird. Sondern nur, dass die Flugzeuge auch dann noch weiter betrieben werden sollen, wenn ihr Stealth (höchstwahrscheinlich) nicht mehr effektiv ist.
Ich sollte vielleicht etwas mehr ausholen: Die F-35 wird u.A. als fähige A/A Plattform beworben. Meine Argumentation ist, dass diese Rolle auf einer fragilen Grundlage steht, und das Konzept nur gut funktioniert, wenn der Flieger unerkannt bleibt. Man hofft, dass die Luftstreitkräfte, deren fähigste Jäger die F-35 sind/werden, nicht irgendwann ein böses Erwachen haben.

Zitat:Es gibt auch jede Menge nicht ernsthafte Gegner und die ernsthaften Gegner wiederum nutzen sich ab, verlieren dann irgendwann die Luftherrschaft und dann machen günstige Bomb-Trucks mehr Sinn als die dann zur Verfügung stehenden High-End Systeme für einfache Bombardierungen zu vergeuden und noch darüber hinaus ist ein High-Low Mix entsprechend immer vorteilahfter als nur High-End Systeme vorzuhalten.
Ja, natürlich. Aber für einen billigen Bombtruck ist die F-35 wieder zu teuer im Betrieb, das könnte man auch günstiger haben. Und wie du selbst sagst, braucht man einen High/Low Mix. Den hat aktuell nur die USA ansatzweise, wenn man sich auf Stealth-fähige Plattformen konzentriert. Je länger man darüber nachdenkt, desto dümmer scheint die Konstellation mit eingestellter F-22 und überkomplexer F-35, irgendwas ist da bei den Prioritäten schiefgegangen.

Zitat:Es ist leicht denkbar, dass die Unbezahlbarkeit der jeweils neuesten verfügbaren Technologie alsbald zwingend gewisse quantitative Grenzen aufzeigt, die dann aber die tatsächlich vorhaltbare Anzahl der Systeme unter kritische Mengen drücken.
Das ist ein ganzer Themenkomplex von strategischer Bedeutung über den man viel reden kann. Die Lösung, die man dafür "im Westen" geht sind natürlich die Verteidigungsbündnisse (um Mengendefizite aufzufangen) und die Mehrparteienentwicklungsprojekte (mitsamt der Probleme die sich dadurch ergeben). Vieles ist durch die NATO vereinheitlicht, aber die unterschiedlichen Anforderungen der Länder und die Interessen nationaler Industrien setzen dem auch Grenzen, was die Reduzierung der Stückkostenpreise behindert. Insgesamt war es aber schon immer eine Strategie der NATO einem numerisch überlegenen Gegner mit höherwertigen Systemen zu begegnen.

Zitat:Entsprechend wäre die F-35 in einigen Dekaden dann eine der Antworten auf diese Problemstellung der kritischen Quantität.
Mehr aus Mangel an Optionen, da außer den USA kein westliches Land ein 5th Gen Flieger entwickelt hat, geschweige denn ein High/Low Paar. Die nackten Kaufpreise der F-35 mögen günstig erscheinen, die laufenden Kosten über die erwartete Lebensdauer sind es aber nicht, was die Stückzahl begrenzen wird.
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