06.06.2023, 20:57
Entsprechend muss es so sein, dass die ukrainische Offensive unmittelbar bevor steht, oder die Russen glauben dass sie unmittelbar bevor steht. Und entsprechend kann man so seine Truppen von diesem Abschnitt vorübergehend frei machen und woanders einsetzen. Anbei: einfachen russischen Vorposten vor Ort hat man anscheinend nicht einmal nachdem der Damm durch war Bescheid gesagt, entsprechend sah man jetzt russische Soldaten in Bäumen sitzen während unter ihnen das Wasser durchrauscht, oder hüfttief irgendwo im Wald herumwaten
Will noch einen wesentlichen Punkt von alphall aufgreifen:
Wie legt man überschätzen / unterschätzen eigentlich aus ?
Das wollte ich noch mal gesondert hervor heben. Denn diesen Punkt kann man gar nicht genug betonen! In der reinen Theorie, von der Grundausbildung bis zur Führungsakademie, in der Künstlichkeit der Truppenübungsplätze und bei jedweder Simulation bei irgendwelche Majore einen Versorgungspunkt für ein Bataillon auf einem Computerbildschirm setzen, von jedwedem KOSIM bis hin zu einem Nachtschießen im Rahmen der ELUSA, absolut nichts entspricht dem echten Krieg.
Meiner rein persönlichen Meinung nach ist das entscheidende Element, das Wesen des echten Krieges vor allem anderen ein fortwährendes Versagen / Chaos / Unfäigkeit / Scheitern, kurz und einfach: reale praktische Inkompetenz trotz aller theoretischen Kompetenz die man sich vorher so eingebildet hat. Und das gilt für alle Seiten und alle Beteiligten. Diejenigen welche dann etwas weniger versagen, die weniger Fehler machen im Vergleich zum Feind, sind dann diejenigen welche sich im Kampf durchsetzen. Aber auf beiden Seiten ist das dominierende Element immer das Versagen. Man stellt sich vorher vor, dass man dies und das dann so und so tun wird, dass es so und so genau laufen wird, aber in der Realität produzieren die Vorgesetzten dann einen Schwachfug nach dem anderen, die Kameraden neben einem ganz genau so und man selbst am allermeisten. Dieses eigene Versagen - im Idealfall dass man es schafft ein wenig sinnvolleres zu leisten als die anderen, ist extrem ernüchternd.
Und deshalb ist es höchst problematisch einfach den Russen immer die absolute Unfähigkeit zu unterstellen. Denn wir wären in ganz vielen Fällen eben nicht fähiger, auch wenn wir uns das noch so sehr einreden weil wir von der bloßen Theorie, Ausbildung und Übungen her ein anderes Selbstbild haben. Das soll jetzt nicht umgekehrt bedeuten, dass die Russen in irgendeiner Weise auch nur halbwegs befähigt wären, aber auch wir wären im Echteinsatz sehr viel schlechter als in der Künstlichkeit der Übungsplätze.
Die Russen sind einfach nur relativ gesehen noch schlechter (hoffentlich).
Und das ist noch so ein wesentlicher Punkt: man sollte keine ebenbürtigen Gegner haben. Die Zielsetzung sollte immer sein, dass die Umstände so sind, dass der Gegner eben nicht ebenbürtig ist. Gerade im konventionellen Krieg ist dass einer der wesentlichsten Punkte.
Das absolute Ideal des konventionellen Krieges ist meiner Ansicht nach immer noch der Zweite Golfkrieg. Die Vernichtung der irakischen Streitkräfte durch die USA (und ihre Verbündeten) stellt für mich immer noch den perfekten Krieg dar.
Deshalb halte ich es auch verfehlt jetzt militärisch nachzulassen mit der Begründung, dass die Russen ja ach so schwach wären. Man kann stattdessen militärisch gar nicht überlegen genug sein. Im Idealfall ist der Feind völlig ohnmächtig gegen die eigene Militärmacht.
Die Afghanisierung der Bundeswehr stellt ebenfalls ein Problem dar. Unser langjähriger Kampf in Afghanistan zeigt aber zugleich auch auf, wie schwach wir in Wahrheit militärisch sind. Dass die Russen nun viel schwächer sind als die meisten, einschließlich meiner Wenigkeit es vermuteteten ist gerade eben kein Grund nun nicht weiter nach möglichst großer militärischer Stärke zu streben, sondern ganz im Gegenteil, dass ist eine historische Chance, pures Glück, weil uns damit noch Zeit geschenkt wurde die wir ansonsten gar nicht gehabt hätten.
Wir sehen überheblich auf die Russen hinab. Nichts könnte falscher sein, denn die Kriegsfähigkeit einer Gesellschaft ergibt sich nicht allein aus bloßer Technologie und Industriekapazität. Solange in dieser Bundesrepublik gerade mal ca 5% der wehrfähigen Bevölkerung bei einer Invasion des Landes zur Waffe greifen würden und um die 25% außer Landes zu fliehen versuchen, würden wir selbst gegen die real existierende russische Armee verlieren. Was ein Glück dass die Polen inzwischen mehr Heeresstreitkräfte haben als wir und die USA uns unbegrenzt immer weiter nach belieben verteidigen werden. Und man sich grenzenlos und nach belieben auf die Polen und die USA verlassen kann, für immer .......

Will noch einen wesentlichen Punkt von alphall aufgreifen:
Wie legt man überschätzen / unterschätzen eigentlich aus ?
Zitat:in den Medien hört man ja öfters die Russen sind unfähig . Das makabere daran ist das solche Aussagen meist von Leuten kommen die selber noch nie ein Gefecht erlebt haben , auf die noch nicht einmal auf irgend eine Art und Weise ein Schuss abgegeben wurde.
Das wollte ich noch mal gesondert hervor heben. Denn diesen Punkt kann man gar nicht genug betonen! In der reinen Theorie, von der Grundausbildung bis zur Führungsakademie, in der Künstlichkeit der Truppenübungsplätze und bei jedweder Simulation bei irgendwelche Majore einen Versorgungspunkt für ein Bataillon auf einem Computerbildschirm setzen, von jedwedem KOSIM bis hin zu einem Nachtschießen im Rahmen der ELUSA, absolut nichts entspricht dem echten Krieg.
Meiner rein persönlichen Meinung nach ist das entscheidende Element, das Wesen des echten Krieges vor allem anderen ein fortwährendes Versagen / Chaos / Unfäigkeit / Scheitern, kurz und einfach: reale praktische Inkompetenz trotz aller theoretischen Kompetenz die man sich vorher so eingebildet hat. Und das gilt für alle Seiten und alle Beteiligten. Diejenigen welche dann etwas weniger versagen, die weniger Fehler machen im Vergleich zum Feind, sind dann diejenigen welche sich im Kampf durchsetzen. Aber auf beiden Seiten ist das dominierende Element immer das Versagen. Man stellt sich vorher vor, dass man dies und das dann so und so tun wird, dass es so und so genau laufen wird, aber in der Realität produzieren die Vorgesetzten dann einen Schwachfug nach dem anderen, die Kameraden neben einem ganz genau so und man selbst am allermeisten. Dieses eigene Versagen - im Idealfall dass man es schafft ein wenig sinnvolleres zu leisten als die anderen, ist extrem ernüchternd.
Und deshalb ist es höchst problematisch einfach den Russen immer die absolute Unfähigkeit zu unterstellen. Denn wir wären in ganz vielen Fällen eben nicht fähiger, auch wenn wir uns das noch so sehr einreden weil wir von der bloßen Theorie, Ausbildung und Übungen her ein anderes Selbstbild haben. Das soll jetzt nicht umgekehrt bedeuten, dass die Russen in irgendeiner Weise auch nur halbwegs befähigt wären, aber auch wir wären im Echteinsatz sehr viel schlechter als in der Künstlichkeit der Übungsplätze.
Die Russen sind einfach nur relativ gesehen noch schlechter (hoffentlich).
Zitat:War nach GB im Falklandkrieg noch mal eine westliche Nation siegreich oder überhaupt seit Ende des zweiten Weltkrieges gegen einen wenigstens ebenbürtigen Gegner in einem konventionellen Krieg ?
Und das ist noch so ein wesentlicher Punkt: man sollte keine ebenbürtigen Gegner haben. Die Zielsetzung sollte immer sein, dass die Umstände so sind, dass der Gegner eben nicht ebenbürtig ist. Gerade im konventionellen Krieg ist dass einer der wesentlichsten Punkte.
Das absolute Ideal des konventionellen Krieges ist meiner Ansicht nach immer noch der Zweite Golfkrieg. Die Vernichtung der irakischen Streitkräfte durch die USA (und ihre Verbündeten) stellt für mich immer noch den perfekten Krieg dar.
Deshalb halte ich es auch verfehlt jetzt militärisch nachzulassen mit der Begründung, dass die Russen ja ach so schwach wären. Man kann stattdessen militärisch gar nicht überlegen genug sein. Im Idealfall ist der Feind völlig ohnmächtig gegen die eigene Militärmacht.
Zitat:Wir selbst haben uns gegen die Badelatschen combo in Afghanistan nun auch nicht mit Ruhm bekleckert.
Die Afghanisierung der Bundeswehr stellt ebenfalls ein Problem dar. Unser langjähriger Kampf in Afghanistan zeigt aber zugleich auch auf, wie schwach wir in Wahrheit militärisch sind. Dass die Russen nun viel schwächer sind als die meisten, einschließlich meiner Wenigkeit es vermuteteten ist gerade eben kein Grund nun nicht weiter nach möglichst großer militärischer Stärke zu streben, sondern ganz im Gegenteil, dass ist eine historische Chance, pures Glück, weil uns damit noch Zeit geschenkt wurde die wir ansonsten gar nicht gehabt hätten.
Wir sehen überheblich auf die Russen hinab. Nichts könnte falscher sein, denn die Kriegsfähigkeit einer Gesellschaft ergibt sich nicht allein aus bloßer Technologie und Industriekapazität. Solange in dieser Bundesrepublik gerade mal ca 5% der wehrfähigen Bevölkerung bei einer Invasion des Landes zur Waffe greifen würden und um die 25% außer Landes zu fliehen versuchen, würden wir selbst gegen die real existierende russische Armee verlieren. Was ein Glück dass die Polen inzwischen mehr Heeresstreitkräfte haben als wir und die USA uns unbegrenzt immer weiter nach belieben verteidigen werden. Und man sich grenzenlos und nach belieben auf die Polen und die USA verlassen kann, für immer .......