10.07.2023, 21:49
Und dann war da ja noch mehr in Vilnius (ZEIT online):
Zitat:na, wer hätte das gedacht?Zitat:Nato einigt sich laut Diplomaten auf Verteidigungspläne gegen Russland
Die Nato-Staaten haben sich offenbar auf neue Pläne für die Abwehr von möglichen russischen Angriffen auf das Bündnisgebiet verständigt. Das meldeten die Nachrichtenagenturen dpa und Reuters unter Berufung auf mehrere Diplomaten. Demnach erfolgte die Annahme der Dokumente an diesem Montag in einem schriftlichen Verfahren. Die Entscheidung soll auf dem am Dienstag beginnenden Nato-Gipfel in Vilnius von den Staats- und Regierungschefs noch einmal bestätigt werden – und dann auch offiziell verkündet.
Die insgesamt mehr als 4.000 Seiten langen Verteidigungspläne beschreiben nach Informationen der dpa detailliert, wie kritische Orte im Bündnisgebiet durch Abschreckung geschützt und im Ernstfall verteidigt werden sollen. Dafür wird dem Bericht zufolge auch definiert, welche militärischen Fähigkeiten notwendig sind. Neben Land-, Luft- und Seestreitkräften seien auch Cyber- und Weltraumfähigkeiten eingeschlossen.
"Konsequenz aus Putins Angriff"
"Das ist eine unmittelbare Konsequenz aus Putins Angriff auf die Ukraine", sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) zuletzt zu den Arbeiten an den Plänen. Es sei das erste Mal seit Jahrzehnten, dass es sie wieder gebe.
Deutschland weisen die Pläne nach Angaben von Pistorius eine Doppelaufgabe zu. Zum einen werde man wie schon zu Zeiten des Kalten Krieges aufgrund der geografischen Lage die logistische Drehscheibe für die Verlegung von Truppenverbänden und Material sein, sagte er. Zum anderen werde man Verantwortung für die Ostgrenze des Bündnisgebietes übernehmen und dort für mehr Abschreckung und Verteidigungsfähigkeit sorgen.
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Nach Angaben aus dem Bündnis geht es bei den Planungen vor allem um die Abwehr eines Angriffes im Ausmaß von dem auf die Ukraine. Dabei wurden auch etliche Bereiche identifiziert, in denen Europa nun mehr tun muss. Einschätzungen von Militärs zufolge braucht es mehr schwere Kräfte, die auch heftigen Kämpfen standhalten können, mehr Flugabwehrsysteme und mehr weitreichende Artillerie und Raketensysteme. Zudem seien Investitionen in Informations- und Datenmanagementsysteme sowie in die Logistik vonnöten.
