(Allgemein) Gesamtbild der deutschen Soldaten in Deutschland
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(24.09.2023, 10:34)Schneemann schrieb: ... Ja, das Symptom, dass man gerade z. B. die Gebirgstruppe als gerne etwas besonderes hervorhebt (und teils auch manche [notwendige] Kritik davor verblasst), man sich in falsch verstandenen oder verklärenden Traditionen verirrt, dies kann ich bestätigen. Es gibt leider immer noch teils die etwas geschönte und historisch schlicht unhaltbare, idealisierte Ansicht auf die Gebirgstruppe. ... , wo Günther Beckstein sprach: Er nannte recht unverblümt die Gebirgstruppe eine Truppe mit "sauberer Reputation" - ein Blick in die Geschichtsbücher würde ihm da wohl weiterhelfen.) Als jemandem, der selbst bei der Gebirgstruppe war und der durchaus die Kameradschaft, die Ausbildung und die Vorgesetzten sehr positiv in Erinnerung hat - aber der ich mich gegen jede Art von Geschichtsklitterung und Verlogenheit wehre, gerade wenn es um historische Schönfärbereien geht -, standen mir damals innerlich die Haare zu Berge.

Und man findet diese verklärende Annahme auch bei einem nicht unerheblichen Teil der Bevölkerung, gerade im Süden der Republik. Aber dass daraus abgeleitet werden kann, dass der gesamte "Rest" der Truppe irgendwie "Murks" oder "Dreck" wäre oder ein negatives Image habe, das habe ich nie gehört und kann ich so auch nicht bestätigen.

Die Gebirgstruppe steht mit entsprechend guter "sauberer" Reputation dar, weil man es einerseits nie zu Kunterbunt getrieben hat und weil man es zum anderen nie versucht hat seine Vergangenheit zu verleugnen. (man drück seine Fehler halt nicht jedem ins Ohr der nicht bei drei auf dem Baum ist).
Man trägt Edelweis, man lebt Edelweis, man ist Edelweis.
Hinzu kommt das es die Gebirgstruppe nur in Bayern gibt, entsprechend viel Bayern waren dort und sind es. Wie der Großvater und Vater so der Sohn es bleibt in der Familie es bleibt in Bayern und für viele werden sie daher auch als das was von ihrer Königlich Bayrischen Armee übrig geblieben ist (und die man nur an die BW ausgeliehen hat) betrachtet. Die BRD ist ein BUND aus Ländern nicht ein Land das verbindet (z.B. Frankreich).

Das gleiche Verständnis hat man im Saarland zu ihren Fallschirmjägern (den herabstoßenden Adler als Symbol, gabs auch schon vor der BRD) oder die Schleswig-Holsteiner mit ihrer Marine.

Und das die dauernd umbenannten, umstrukturierten (gestern noch PzGren heute Jg, für die mKr) und von A nach B und wieder zurück stationierten Einheiten/Verbände da nur ein Image als halbgare besser als nichts Lösung aufbauen sollte wirklich keinen wundern.
Fragt euch doch mal selbst, wie schaut aus in Hessen, Sachsen, Niedersachsen, Branden Burg,... (Rheinland-Pfalz schafft es ja nicht mal die Farben des Landeswappen (rot,weiß,schwarz) auf der Landesflagge (schwarz,rot,gold) zu präsentieren) aus was hat man von dort an die BW ausgeliehen.

Wie nannte Qintus das mal: "die postheroische Armee"

Es wunder sich doch wohl niemand das die postheroische Bundeswehr nach dem Verzicht auf jedweden heroische Vergangenheit exakt NULL heroisches Ansehen genießt.
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