Verteidigungsbereitschaft (L'esprit de défense)
#11
Das, was ich als sehr bitter ansehe, ist das Verhältnis zu Polen. Ich bin selbst ein Freund des Weimarer Dreiecks, aber ich sehe derzeit, wie eine nationalistische Regierung in Warschau dieses durchaus zarte Pflänzchen der deutsch-polnischen Freundschaft willentlich und bewusst und aus innenpolitischem Kalkül heraus zerstört. Fast könnte man meinen, wir haben in Osteuropa keine anderen Sorgen, wenn man sich anschaut, wie geradezu manichäisch die Herrschenden in Warschau jedwede Annäherung zerstören wollen. Glücklicherweise sind die Kenntnisse in Deutschland über die PiS-Agitation eher zweitklassig, aber es ist zu beobachten, wie die positiven Bewertungen über den Nachbarn - nachdem sie lange Jahren eher durchwachsen, teils auch von Vorurteilen durchsetzt waren -, nach langsamem Anstieg zu Beginn des Jahrtausends, derzeit wieder sinken. Das ist sehr traurig und beiden Ländern abträglich.
Zitat:Wir brauchen freie große Manöver, in der Landschaft, mitten unter der Zivilbevölkerung.
Naja, in Regionen, wo regelmäßig geübt wird, findet das auch durchaus statt. Allerdings mit verhaltenen Reaktionen. Manche begrüßen es, manche ärgern sich über den Verkehrsstau. Wie auch immer: Ein Verstärkung solcher Aktivitäten kann auch zu sinkender Akzeptanz führen, gerade wenn es Feld- und Flurschäden gibt. Ich habe das übrigens in Bayern erleben dürfen während eines Manövers. Und da ging es nicht um Panzerspuren, sondern "nur" um umgedrückte Weidezäune und zwei, drei Rindviecher, die beim Nachbarn auf dem Feld standen, weil eben der Zaun kaputt war - und man glaubt gar nicht, wie feindselig der Voralpen-Bauer werden kann...

Schneemann
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RE: Sind wir kollektiv bereit", die Kosten eines Krieges zu tragen?" - von Schneemann - 06.10.2023, 10:51

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