26.10.2023, 20:31
Zitat:Der Historiker Michel Staszewski, der gerade sein Buch "Israelis und Palästinenser, Geschichte schreiben, Mythen und Vorurteile dekonstruieren" (Du Cerisier, 344 S.) veröffentlicht hat, betont: "Die Zwei-Staaten-Lösung wird seit 1947 diskutiert. Man hat den Eindruck, dass es sich um einen rituellen Satz handelt, der wiederholt wird, um zu zeigen, dass man nicht wirklich Partei ergreift. Davon ist man weit entfernt, so sehr sind die Bevölkerungsgruppen (durch die Kolonialisierung) miteinander verflochten. Was zählt, ist die Gleichheit zwischen den Völkern, unabhängig davon, ob dies durch einen oder zwei Staaten geschieht."Belehrende und schöne Ideale sind sicherlich etwas sehr faszinierendes. Sie haben nur einen Schönheitsfehler: Sie bedingen die Notwendigkeit, dass beide Parteien an eben selbiges Ideal zu glauben bereit sind. Leider zieht sich aber wie ein roter Faden der Umstand durch die Historie, dass - somit übrigens unabhängig von 1967 - bereits 1947 (und davor) eine Situation vorlag, die jedwede Basis für diese Annahme als zumindest dezidiert fragwürdig erscheinen lassen muss. Höflich ausgedrückt.
Schneemann