29.10.2023, 16:16
Nach allem was man jetzt mitbekommt ist die Bodenoffensive heute wohl angelaufen und frisst sich langsam aber sicher in das Gebiet von Gaza vor. Bis jetzt ist noch keinerlei operativer Schwerpunkt erkennbar, man geht stattdessen an ganz vielen Stellen gleichzeitig und jeweils nur über sehr kurze Distanzen vor. Keine größeren Operationen in Richtung Meer bisher um Gaza Stadt einzukesseln oder dergleichen (was möglich und sinnvoll wäre).
Derweilen werden die Töne aus der Türkei immer schriller:
https://www.faz.net/aktuell/politik/ausl...76349.html
Mal abgesehen davon, dass die Türken auf der einen - und Israel, Zypern und Ägypten auf der anderen Seite um Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer konkurrieren etc. ist der rasante Zerfall der türkisch-israelischen Beziehungen doch ziemlich bemerkenswert. In Bezug auf Azerbeidschan hat Israel noch vor kurzem die türkische Politik unterstützt, auch mit Waffenlieferungen an die Azeris.
Die Art der Formulierungen und dass viele in der offiziellen englischen Fassung fehlen deuten schon stark auf innenpolitische Motive hin.
Derweilen werden die Töne aus der Türkei immer schriller:
https://www.faz.net/aktuell/politik/ausl...76349.html
Zitat:Erst bezeichnete Erdoğan die Hamas als Freiheitskämpfer. Nun droht er Israel vor Hunderttausenden Anhängern mit einer Militärintervention.
Hunderttausende Türken hatten sich am Samstag in Istanbul versammelt, um zuzuhören, wie ihr Präsident Israel und den Westen als Kriegsverbrecher diffamierte. Recep Tayyip Erdoğan warf Israel vor, Hunger und Durst als Waffe zu benutzen und die Menschen in Gaza „massenhaft zu vernichten“. Den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu bezeichnete er als „Terroristen“. Zugleich beschrieb Erdoğan Israel als „Schachfigur“ des Westens. „Die wahren Herren des Spiels, das in der Region gespielt wird“, seien die Vereinigten Staaten und Europa. Ohne ihre Unterstützung würde Israel „in weniger als drei Tagen zusammenbrechen“.
Erdoğan, der im November zu einem Besuch in Deutschland erwartet wird, sagte weiter: „Der Westen als Ganzes“ benutze andere gern als Werkzeuge, „ohne sich die Hände schmutzig zu machen“. An einer Stelle drohte er Israel indirekt mit einer Militärintervention. Daraufhin skandierte die Menge: „Türkisches Militär nach Gaza!“
Mal abgesehen davon, dass die Türken auf der einen - und Israel, Zypern und Ägypten auf der anderen Seite um Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer konkurrieren etc. ist der rasante Zerfall der türkisch-israelischen Beziehungen doch ziemlich bemerkenswert. In Bezug auf Azerbeidschan hat Israel noch vor kurzem die türkische Politik unterstützt, auch mit Waffenlieferungen an die Azeris.
Zitat:Erdoğan hielt seine Rede, wohl nicht zufällig, am Vorabend des 100. Jahrestags der Gründung der Republik. Er nutzte den Gazakrieg, um an die einstige Größe des Osmanischen Reiches zu erinnern, das sich einst bis nach Palästina erstreckte. „Manche Leute mögen Gaza als einen fernen Ort betrachten, der mit uns nichts zu tun hat“, sagte er. „Aber vor hundert Jahren war für diese Nation Gaza nicht anders als Adana.“
Den Gazakrieg stellte er als Teil eines angeblichen Komplotts des Westens dar, der sich auch gegen die Türkei richte. „Wenn man die Oberfläche der Konzepte abkratzt, die von Israels Führung an höchster Stelle beschrieben werden, wird man eine heimtückische Karte finden, die sich über Territorien unseres Landes erstreckt.“ Es handle sich um die Fortsetzung des „unvollendeten Plans“ westlicher Mächte, die Türkei politisch, geographisch, gesellschaftlich und wirtschaftlich zu zerstückeln.
Implizit stellte er damit am Vorabend des Gründungsfeiertags den Erfolg der Unabhängigkeitsbewegung unter Mustafa Kemal Atatürk infrage. „Oh Westen, ich frage dich“, rief Erdoğan, „wollt ihr eine neue Konfrontation zwischen dem Halbmond und den Kreuzrittern?“
Die Art der Formulierungen und dass viele in der offiziellen englischen Fassung fehlen deuten schon stark auf innenpolitische Motive hin.