24.11.2023, 05:44
Über die Zustände im Norden und die Eistellung der Israelis dazu:
https://www.faz.net/aktuell/israel-krieg...83-p2.html
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Zitat:David Azoulay sagte dem Nachrichtenportal Walla, dass die Regierung besser eine vier bis fünf Kilometer breite Sicherheitszone nördlich der Grenze schaffen sollte – also auf libanesischem Gebiet. Mit Blick auf die israelische Führung sagte Azoulay: „Sie erklären uns, dass Nasrallah keinen Krieg beginnen wird, aber wir befinden uns bereits im Krieg.“
Dass die israelische Armee solche Angriffe stets erwidere, sei nicht genug, sagt auch Alon Ben David, Militärkorrespondent der Zeitung „Maariv“. Er fordert ebenfalls, Israel solle die erzwungene Evakuierung des Grenzstreifens mit gleicher Münze vergelten: „Alle libanesischen Bewohner im gleichen Bereich müssen ebenfalls in Sicherheit gebracht werden, und Israel muss erklären, dass jeder, der sich in diesem Gebiet aufhält, als militärisches Ziel betrachtet und angegriffen wird.“ Zeitungskommentatoren wie er sprechen sich immer eindringlicher dafür aus, dass Israel eine Lösung für die permanente Bedrohung durch die Hizbullah finden müsse.
In der Bevölkerung wächst ebenfalls die Unterstützung für eine Militäroffensive. Eine Umfrage des „Israelischen Demokratieinstituts“ aus dieser Woche ergab, dass 59 Prozent der befragten jüdischen Israelis einen Präventivschlag der Armee gegen die Hizbullah unterstützen. 30 Prozent seien dagegen, im Norden eine zweite Front zu eröffnen, hieß es in der Befragung der Denkfabrik, wie die Zeitung „Israel Hayom“ schrieb.
Laut Medienberichten hatten Verteidigungsminister Joav Gallant und die Armeeführung schon kurz nach dem Überfall der Hamas am 7. Oktober dafür plädiert, im Norden einen Präventivschlag zu führen. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu habe das abgelehnt – nicht zuletzt aufgrund des Eingreifens Joe Bidens.
Das Nachrichtenportal Axios berichtete vor einigen Tagen, inzwischen sei die amerikanische Regierung besorgt darüber, dass Israel versuche, die Hizbullah zu provozieren und einen Vorwand für einen größeren Krieg in Libanon zu schaffen, in den die USA und andere Länder hineingezogen würden.
In Israel glauben jedoch viele, dass man der Hizbullah durch die eigene Zurückhaltung die Initiative überlassen habe. Die Überlegungen in Sicherheitskreisen gehen dahin, erst die Militäroperation im Gazastreifen abzuschließen, bevor man sich dem Norden zuwendet. Einstweilen bleibt es bei Drohungen, man sei jederzeit bereit für einen Krieg mit der Hizbullah. Libanon drohe im Fall eines Krieges ungekannte Zerstörung. Verteidigungsminister Gallant sagte in der vergangenen Woche, die Piloten der israelischen Kampfflugzeuge säßen in den Cockpits und seien bereit. „Die Bewohner Libanons sollten wissen, dass, wenn Nasrallah einen Fehler macht, das Schicksal von Beirut dem von Gaza gleichen könnte.“