23.12.2023, 11:19
Genau genommen war Afghanistan weder das eine noch das andere - und genau daher rührte letztlich auch in erheblichem Maße das Scheitern der Westmächte. Zu Beginn, nach dem 11. September, ging es primär darum, dass Nest von al Qaida dort auszuheben. (Im Pentagon, so inoffizielle Statements, war man ob der Topographie dort übrigens durchaus besorgt.)
Das führte dann dazu, dass sich das ganze Vorhaben in Richtung eines schwer zu überschauenden asymmetrischen Krieges entwickelte, da man bemerkte, dass man die Taliban genauso niederkämpfen sollte. Irgendwann kam man dann auf die Idee, dass es ja sowas wie ein "Nachkriegsafghanistan" geben müsse und es wurde - auch von deutschen Politikern - der Gedanke des nation building in den Vordergrund geschoben. Und während vorzugsweise die USA der fundamentalistischen Gangsterbande um bin Laden im Rahmen eines gigantischen Indianerkrieges weiter nachstellten - und sich dann irgendwann zusätzlich im Sandsturm im Zweistromland verirrten -, versuchten die Deutschen und andere Europäer mit völlig unzulänglichen Mitteln sich als Brunnenbohrer im Sinne von winning the hearts and minds und brave Patrouillenfahrer u. a. im gottverlassenen Wakhan-Zipfel an der Grenze zu China zu betätigen.
D. h. ein wirkliches, bestehendes, fundiertes und geeintes Konzept der Westmächte, was mit dem Land geschehen soll, lag nie so richtig vor. Und im Endergebnis versuchte man dann irgendwie eine Art von "Afghanisierung" des Konfliktes zu erreichen, da zuhause die Akzeptanz für den Einsatz auf dem Dach der Welt immer mehr schwand. Und diese "Afghanisierung" wiederum basierte zu großen Teilen auf Geldzahlungen an afghanische Einheiten und Politinstitutionen, denen man durchaus eine gewisse Doppelmoral unterstellen kann. Dass man - getreu dem Sprichwort, dass man "einen Afghanen nicht kaufen, sondern nur mieten kann" - damit allenfalls ein Kartenhaus aufgebaut hatte, bemerkte man dann recht schockiert 2021...
Schneemann
Das führte dann dazu, dass sich das ganze Vorhaben in Richtung eines schwer zu überschauenden asymmetrischen Krieges entwickelte, da man bemerkte, dass man die Taliban genauso niederkämpfen sollte. Irgendwann kam man dann auf die Idee, dass es ja sowas wie ein "Nachkriegsafghanistan" geben müsse und es wurde - auch von deutschen Politikern - der Gedanke des nation building in den Vordergrund geschoben. Und während vorzugsweise die USA der fundamentalistischen Gangsterbande um bin Laden im Rahmen eines gigantischen Indianerkrieges weiter nachstellten - und sich dann irgendwann zusätzlich im Sandsturm im Zweistromland verirrten -, versuchten die Deutschen und andere Europäer mit völlig unzulänglichen Mitteln sich als Brunnenbohrer im Sinne von winning the hearts and minds und brave Patrouillenfahrer u. a. im gottverlassenen Wakhan-Zipfel an der Grenze zu China zu betätigen.
D. h. ein wirkliches, bestehendes, fundiertes und geeintes Konzept der Westmächte, was mit dem Land geschehen soll, lag nie so richtig vor. Und im Endergebnis versuchte man dann irgendwie eine Art von "Afghanisierung" des Konfliktes zu erreichen, da zuhause die Akzeptanz für den Einsatz auf dem Dach der Welt immer mehr schwand. Und diese "Afghanisierung" wiederum basierte zu großen Teilen auf Geldzahlungen an afghanische Einheiten und Politinstitutionen, denen man durchaus eine gewisse Doppelmoral unterstellen kann. Dass man - getreu dem Sprichwort, dass man "einen Afghanen nicht kaufen, sondern nur mieten kann" - damit allenfalls ein Kartenhaus aufgebaut hatte, bemerkte man dann recht schockiert 2021...
Schneemann