02.01.2024, 03:20
(02.01.2024, 01:35)Quintus Fabius schrieb: Die Bundeswehr ist eben einfach keine richtige Berufsarmee und sie versucht weiterhin krampfhaft mit ihrem Wahn vom Zeitsoldaten viele Soldaten immer nur vorübergehend zu beschäftigen. ...Als Außenstehender habe ich es auch nie wirklich verstanden, wieso das Laufbahnensystem bei der BW ist wie es ist.
Ich habe es schon öfter geschrieben, aber man sollte sich hier mal einfach ein Vorbild bei der Polizei nehmen. Da machen auch nur wenige Karriere und steigen auf, die anderen bleiben dann einfach in ihrer Laufbahn. Sie wechseln aber im Laufe mehrerer Jahrzehnte in denen sie Polizisten sind mehrfach die Verwendung...: Man ist zuerst bei der Bereitschaftspolizei, dann bei einer anderen Geschlossenen Einheit, dann fährt man Streife, dann wird man ein paar Jahre später Zivile Einsatzstreife, dem folgend Jugendbeamter, dem folgend für die Personalgewinnung tätig, dem folgend sitzt man im Geschäftszimmer. Mit dem steigenden Alter steigt zwar auch der Dienstgrad - dies aber langsam und über sehr viel weniger Stufen als bei der Bundeswehr üblich, vor allem aber wechselt man wieder und wieder die Verwendung, und zwar üblicherweise von anstrengenderen Tätigkeiten "an der Front" (Bereitschaftspolizei, Streife usw) hin mit zunehmenden Lebensalter zu weniger anstrengenden Tätigkeiten und schließlich zu Verwaltungs- und Unterstützungstätigkeiten.
Das ist exakt das Modell, welches weitgehend alle Personalprobleme der Bundeswehr lösen würde.
Rein logisch wäre für einen Laien wie mich ein gemeinsamer Einstieg für alle im Mannschaftsdienstgrad als (F)WDL, so wie Polizisten anfangs alle in den Hundertschaften dienen müssen. Wer sich dann in der Folge auf Zeit verpflichtet, kann sich je nach Qualifikation und Motivation sowie der Dauer seiner Verpflichtung dann intern weiter bewerben, sei es um eine bestimmte Stelle, die Unteroffiziers- oder die Offiziersausbildung. Das dann mit der Perspektive des anschließenden Wechsels ins BS-Dienstverhältnis. Oder man verbringt einfach seine Zeit als Mannschafter und kann begleitend dazu ein Studium bzw. eine Berufsausbildung erhalten, um nach der Verpflichtung zur Reserve zu wechseln.