03.01.2024, 21:17
(03.01.2024, 20:31)Quintus Fabius schrieb: Und im weiteren braucht eine Armee eben nicht nur Offiziere, sie benötigt vor allem anderen einfache Soldaten. Und vor allem daran hakt es bei der Bundeswehr aus. Offiziere hat sie genug, ich möchte insbesondere bei den jüngeren Dienstgraden sogar behaupten, sie hat genug gute Offiziere.Nun, es ergibt natürlich Sinn, für die einfacher zu erlernenden, aber körperlich anspruchsvolleren Aufgaben eher jüngeres Personal einzustellen, sprich Mannschaftsdienstgrade bevorzugt auf Zeit zu verpflichten.
Aber eine Berufsarmee mit lauter Offizieren (der Anteil der Offiziere ist bei der Bundeswehr prozentual einer der höchsten weltweit) und ohne Soldaten ist dysfunktional. Und gerade bei den niedrigeren Dienstgraden läuft es eben sehr oft auf Zeitsoldat und danach kommt das Zivilleben hinaus. Und das ist seitens der Offiziere / der Bundeswehrführung auch explizit so gewünscht, es ist intentional.
Nur macht die BW da teilweise das Gegenteil, indem Sie das Studium, das für viele mit ein Grund für die Verpflichtung auf Zeit ist, mit der Offizierslaufbahn verknüpft und in dieser auch noch an den Anfang stellt. Dadurch motiviert man viele der jungen geeigneten Bewerber dazu, direkt dort einzusteigen, wo die Faktoren Jugend und Fitness gar nicht so wichtig sind, bzw. auf Positionen, die eben auch von deutlich älteren Soldaten besetzt werden könnten. U.a. auch mit der Konsequenz, dass wir eine Reserve voller Offiziere ohne Mannschaften haben, weil es eben kaum Ausscheider mit niedrigem Dienstgrad gibt.
Wahrscheinlich ließe sich die Personalnot der BW alleine schon über eine Reform der Laufbahnen lösen, erst recht, wenn man auch das Besoldungssystem reformieren könnte. Kriegt man dann noch die Grundbeorderung geregelt, ist jeder Gedanke an eine Wehrpflicht zum Lückenstopfen absolut hinfällig.