(Allgemein) Wiedereinführung einer Wehrpflicht und Personalgewinnung
(07.01.2024, 11:29)Nightwatch schrieb: Jedenfalls @Broensen, die Kolportierte Befreiung des Feldheeres von territorialen Aufgaben führt an dieser Stelle nicht zur einer Effizienz Steigerung, sondern entweder zu sinnbefreiten Doppelstrukturen und noch mehr Wasserkopf oder zur operativen Abhängigkeit des Heeres von Wehrdienst- und Reservestrukturen der SKB.
Das sehe ich anders. Bei der Ausgliederung von SKB etc. aus der BW zur Aufstellung solch eines Systems von BGS und ggf. weiteren Organisationen, wie von mir aufgezeigt, würden natürlich die TSK sich einen gewissen Anteil ihrer Uniformträger zurückholen, allerdings nur gerade soviel, wie nötig, um das Aufgabenfeld IKM bewerkstelligen zu können. Denkbar wäre z.B. die Wiederaufstellung einer Heerestruppenbrigade auf Korpsebene, bestehend in etwa aus dem, was im Zielbild Heer als "Unterstützung von Kräften milOrgBer" bezeichnet wird. Währenddessen können bspw. all die Teile der Logistik, Feldjäger, ZMZ etc., die dafür zuständig sind, innerhalb Deutschlands für die BW und Verbündete Mobilität und Sicherheit zu gewährleisten, problemlos ausgelagert werden. Dazu kommen u.a. auch der Betrieb von Depots, aktuell für einen ernsthaften Krieg und dessen Folgen unzureichend vorhandene ABC- und Pionierfähigkeiten sowie sämtliche Anteile des zSanD, die nicht unmittelbar im Kampfeinsatz stehen müssen.
All das wären Aufgaben und Strukturen, die in der BW nicht benötigt werden, wenn diese sich allein auf IKM inkl. Abschreckung im Rahmen BV konzentrieren würde und für den V-Fall eben auf eine separate LV-Organisation zurückgreifen könnte. Beide könnten so ihre Strukturen nur an ihren jeweiligen Kernkompetenzen (IKM/LV) innerhalb des gemeinsamen Verteidigungsauftrags (BV) orientiert ausrichten. Das würde, in Verbindung mit einem optimierten Reservistensystem für die FWDL und SaZ, die Effizienz und Reaktionsfähigkeit unserer Bundeswehr definitiv erhöhen, während es zugleich auch Wehrfähigkeit und Resilienz im eigenen Land fördern würde.
Zitat:Ich sehe jetzt auch nicht, warum die Abgrenzung der Wehrdiensteinheiten die gesellschaftliche Akzeptanz steigern würde,
- wenn diese Verbände im V-Fall genauso zur Bündnisverteidigung herangezogen werden sollen
...
- im Zweifelsfall der militärische Zwangsdienst an sich das eigentliche Problem darstellt
- niemand Bock hat das einzige Kind als BGS-Jäger mit leichten Infanteriewaffen im Baltikum gegen mechanisierte Motschützen verheizen zu lassen
Das spricht aber gegen jede Wehrpflicht oder Bündnisverteidigung, nicht gegen das konkrete Konzept, denn der Bock wird nicht mehr werden, nur weil man in dem Satz die Buchstaben BGS streicht.
Es macht aber schon einen Unterschied, ob man zwangsweise zur zeitweiligen Personalnot-Linderung in der Berufsarmee herangezogen wird, deren Hauptwahrnehmung in der Öffentlichkeit geprägt ist durch out-of-area-Einsätze und Großgerät-Beschaffungs-Debakel, oder ob man für eine Reservistenorganisation ausgebildet wird, deren Aufgaben vor allem den unmittelbaren Schutz der eigenen Gesellschaft betreffen inkl. lokaler Verortung.
Zitat:- wahlweise dem Heer auch bei unpopulären Auslandseinsätzen zuarbeiten müssen oder einfach als auftragslose und teure Doppelstrukturen existieren,
Der Zwangsdienst und die Auslandseinsätze sollten auch nicht zusammenkommen. Das lässt sich durchaus vermeiden und auf Freiwilligkeit begrenzen, sofern nicht bereits innerhalb der Berufsarmee abgebildet oder ohnehin zivil zugekauft. Die meiste Zuarbeit liefe auf die Unterstützung von Übungen und Abschreckung im Bündnis hinaus, worin ich diesbezüglich keinen Konflikt erkennen kann.
Und auch zusätzliche Doppelstrukturen sehe ich da nicht entstehen. Maximal könnte es etwas anspruchsvoller werden, bestimmte Logistikleistungen abzurufen, weil sie eben in der anderen Organisation aufgehängt sind, dafür dann in größerem Umfang. Das lässt sich aber ebenso regeln. Das Heer hätte halt zum Einen wieder direkten Zugriff auf einige abgegebene Fähigkeiten und müsste im Gegenzug andere Dinge dann statt bei der SKB beim entsprechenden WDL-Dienst anfragen.
Die bisherigen Führungs- und Selbstverwaltungsstrukturen (Wasserkopf) der milOrgBer würden an die neuen WDL-Dienste überführt und wären dann dort vorhanden, statt im Heer, wo sie auch nicht durch neue Strukturen ersetzt würden.
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RE: Wiedereinführung einer Wehrpflicht und Personalgewinnung - von Broensen - 07.01.2024, 20:58
RE: Bundeswehrreform(en) - von Milspec_1967 - 21.04.2024, 22:38

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