21.01.2024, 16:29
Schneemann:
Doch, sie wird kritisch gesehen. Und zwar aus folgendem höchst einfachen Grund: 1. Da der Schwerpunkt bei Spezialistentätigkeiten liegt, wird die Ausbildungsdauer und die Ausbildungstiefe kritisch gesehen. Die Ausbildung ist angesichts der Anforderungen unzureichend, gerade eben weil sie sich auf Spezialisten konzentriert. Dies wurde schon mehrfach in ukrainischen Medien bzw. von ukrainischen Soldaten thematisiert.
Relativierend (!) muss man hier natürlich anmerken, dass diese Kritik manchmal etwas wohlfeil ist, weil die Ukrainer selbst ja derart auf möglichst kurze Ausbildung drängen und meiner Kenntnis nach auch die Bundeswehr selbst darauf hingewiesen hat, dass die angedachten Zeiten zu kurz sind.
Die praktischen Folgen dieser unzureichenden Ausbildung kann man in der Ukraine dann real im Einsatz sehen. Mangelnde Ausbildung bzw. mangelhafte Ausbildung gerade eben in Bezug auf Tätigkeiten als Spezialist treten dort für jederman klar erkennbar immer wieder auf.
2. Wird kritisiert, dass die Ausbildung "veraltet" ist und sich eben nicht an der Realität des Krieges dort orientiert, sondern an den Vorstellungen davon wie Krieg abläuft die wir so haben. Die Ukrainer staunen regelmässig Bauklötze wenn sie hören, wie sie vorgehen sollen, weil dies ihrer praktischen Erfahrung nach einfach nur suizidal wäre. Das wurde sogar schon von deutschen Offizieren ebenfalls thematisiert, dass man hier auch von den Ukrainern vieles lernt bzw. lernen könnte.
3. Wird kritisiert, dass die Ausbildung auf ein Gesamtsystem abzielt, dass bestimmte Fähigkeiten und Systeme hat, welche die Ukrainer nicht haben. Man bietet also eine Ausbildung für Umstände, welche in er Ukraine nicht gegeben sind und die daher so nicht oder nur eingeschränkt funktioniert.
Nach allem was ich dazu über Monate gesehen habe ist die französische Ausbildung wesentlich besser und praxisorientierter und damit ist das eine wesentliche Frage. Den Nutzen einer wesentlich besseren Ausbildung kann man im weiteren kaum überbewerten. Und allein der Umstand dass sich Frankreich meiner Kenntnis nach auch mehr Zeit nimmt - und gerade eben deshalb sind viele der Ukrainer dort immer noch nicht fertig mit ihrer Ausbildung - ist positiv zu sehen.
Zielführend ist, was militärisch besser ist. Und militärisch ist die Ausbildung in Frankreich mehr auf das reale Kriegsgeschehen abgestimmt, qualitativ besser und mehr praxisorientiert, während die Ausbildung in der Bundeswehr oft verkürzt, unzureichend, veraltet und unter völliger Ignorierung der technologischen Umbrüche in der Ukraine stattfindet.
Zur Frage des Materials hat voyageur schon einiges geantwortet: Dazu ergänzend:
Die französischen Waffensysteme welche geliefert wurden, sind in allen Kurzfilmen, Befragungen von Reportern und Artikeln, insbesondere auch in ukrainischen Medien querschnittlich sehr gut bewertet worden. Und sehr oft besser als die gelieferten deutschen Systeme. Und zwar insbesondere weil sie weniger anfällig sind und eine höhere Durchhaltefähigkeit haben und das liegt nicht zuletzt auch daran, dass man ausreichend Ersatzteile und Munition stellt und damit die französischen Systeme mehr im Einsatz sind und damit mehr leisten.
Zitat:Die Ausbildung der Bundeswehr wird darüber hinaus nicht "kritisch" gesehen. Die Bundeswehr hat von Beginn an verdeutlicht - und das wussten die Ukrainer auch -, dass die Ausbildung sich im Schwerpunkt auf a) Spezialisierungen bei hochwertigen oder komplexeren Systemen und b) auf Sonderrollen (Pioniertätigkeit, Scharfschützen, Sanitätsdienst) bezieht und nicht in der Breite auf den infanteristischen Kampf.
Doch, sie wird kritisch gesehen. Und zwar aus folgendem höchst einfachen Grund: 1. Da der Schwerpunkt bei Spezialistentätigkeiten liegt, wird die Ausbildungsdauer und die Ausbildungstiefe kritisch gesehen. Die Ausbildung ist angesichts der Anforderungen unzureichend, gerade eben weil sie sich auf Spezialisten konzentriert. Dies wurde schon mehrfach in ukrainischen Medien bzw. von ukrainischen Soldaten thematisiert.
Relativierend (!) muss man hier natürlich anmerken, dass diese Kritik manchmal etwas wohlfeil ist, weil die Ukrainer selbst ja derart auf möglichst kurze Ausbildung drängen und meiner Kenntnis nach auch die Bundeswehr selbst darauf hingewiesen hat, dass die angedachten Zeiten zu kurz sind.
Die praktischen Folgen dieser unzureichenden Ausbildung kann man in der Ukraine dann real im Einsatz sehen. Mangelnde Ausbildung bzw. mangelhafte Ausbildung gerade eben in Bezug auf Tätigkeiten als Spezialist treten dort für jederman klar erkennbar immer wieder auf.
2. Wird kritisiert, dass die Ausbildung "veraltet" ist und sich eben nicht an der Realität des Krieges dort orientiert, sondern an den Vorstellungen davon wie Krieg abläuft die wir so haben. Die Ukrainer staunen regelmässig Bauklötze wenn sie hören, wie sie vorgehen sollen, weil dies ihrer praktischen Erfahrung nach einfach nur suizidal wäre. Das wurde sogar schon von deutschen Offizieren ebenfalls thematisiert, dass man hier auch von den Ukrainern vieles lernt bzw. lernen könnte.
3. Wird kritisiert, dass die Ausbildung auf ein Gesamtsystem abzielt, dass bestimmte Fähigkeiten und Systeme hat, welche die Ukrainer nicht haben. Man bietet also eine Ausbildung für Umstände, welche in er Ukraine nicht gegeben sind und die daher so nicht oder nur eingeschränkt funktioniert.
Zitat:In diese Lücke sprang nun, nach leichten Verzögerungen, Frankreich und hat begonnen sich auf den infanteristischen Kampf mit Grabenkrieg und mit Kleindrohnen zu konzentrieren (Link: https://www.politico.eu/article/in-rural...-villages/). Wichtig ist diese Ausbildung, keine Frage, aber man sollte den Nutzen auch nicht überbewerten oder nun hineininterpretieren, dass die anderen Ausbildungen nicht zielführend gewesen seien.
Nach allem was ich dazu über Monate gesehen habe ist die französische Ausbildung wesentlich besser und praxisorientierter und damit ist das eine wesentliche Frage. Den Nutzen einer wesentlich besseren Ausbildung kann man im weiteren kaum überbewerten. Und allein der Umstand dass sich Frankreich meiner Kenntnis nach auch mehr Zeit nimmt - und gerade eben deshalb sind viele der Ukrainer dort immer noch nicht fertig mit ihrer Ausbildung - ist positiv zu sehen.
Zielführend ist, was militärisch besser ist. Und militärisch ist die Ausbildung in Frankreich mehr auf das reale Kriegsgeschehen abgestimmt, qualitativ besser und mehr praxisorientiert, während die Ausbildung in der Bundeswehr oft verkürzt, unzureichend, veraltet und unter völliger Ignorierung der technologischen Umbrüche in der Ukraine stattfindet.
Zur Frage des Materials hat voyageur schon einiges geantwortet: Dazu ergänzend:
Die französischen Waffensysteme welche geliefert wurden, sind in allen Kurzfilmen, Befragungen von Reportern und Artikeln, insbesondere auch in ukrainischen Medien querschnittlich sehr gut bewertet worden. Und sehr oft besser als die gelieferten deutschen Systeme. Und zwar insbesondere weil sie weniger anfällig sind und eine höhere Durchhaltefähigkeit haben und das liegt nicht zuletzt auch daran, dass man ausreichend Ersatzteile und Munition stellt und damit die französischen Systeme mehr im Einsatz sind und damit mehr leisten.