25.01.2024, 20:07
(25.01.2024, 19:47)Jack Ryan schrieb: Auch wenn die "Bild" sicher keine qualitativ hochwertige Quelle darstellt, etwas sorgen macht der Bericht dennoch....Also seit der causa Flintenuschi geb' ich gar nichts mehr auf Medienberichte zum Thema Präzisionsprobleme von Handwaffen.
Wird jetzt ernsthaft das Gewehr wegen angeblich mangelnder Präzision kritisiert, das nur aufgrund der vermeintlichen Präzisionsmängel des G36 und der daraus folgenden Medienkampagne überhaupt erst beschafft werden musste? Und dann auch noch aufgrund eines Berichts des Bundesrechnungshofes, der nun wirklich schon hinreichend bewiesen hat, dass er von militärischen Beschaffungen keine Ahnung hat:
Zitat:In einem vertraulichen Bericht an den Bundestag (liegt BILD vor) schlägt der Bundesrechnungshof Alarm. Demnach trifft das neue Sturmgewehr der Truppe nicht präzise genug. Schuld ist das Beschaffungsamt der Bundeswehr (BAAINBw), das die Anforderungen an die Industrie auf Kosten der eigenen Soldaten gesenkt hat.Dass einmal definierte BW-Anforderungen oft nichts mit der Realität zu tun haben, ist nun wirklich nichts neues. Daher zeugt es schlicht von Unkenntnis der Materie, wenn die Reduzierung dieser Anforderungen als Mangel "auf Kosten der eigenen Soldaten" deklariert wird. Meist führt in der Beschaffungsrealität der BW die Senkung von Anforderungen an ein System eher zu einer Verbesserung der Nutzbarkeit und Verlässlichkeit und damit zu einem Gewinn an Sicherheit für die Soldaten als zu ihrer Gefährdung.
„Die Bundeswehr benötigt ein Sturmgewehr, das mit der eingeführten Gefechtsmunition unter realen Bedingungen ausreichend präzise trifft“, so die Rechnungsprüfer. „Dies kann das BAAINBw für das Sturmgewehr Bw aufgrund eines Änderungsvertrages mit dem Waffenhersteller nicht mehr sicherstellen. Die nunmehr zulässigen Laborbedingungen und die zivile Präzisionsmunition lassen einen realistischen Nachweis der Präzision des Systems Sturmgewehr Bw nicht zu.“
Und allein ein Blick auf die internationalen Nutzer dieser Waffe sollte genügen, um zu erkennen, dass eine eklatante Gefährdung deutscher Soldaten durch diese Beschaffung wohl nicht zu erwarten ist. Was ja auch schon für das ach so ungeeignete Vorgängermodell gilt, dass von anderen Streitkräften heute noch weiter beschafft wird, weil denen allen das Leben ihrer Soldaten egal ist. Gut dass wir den BRH haben!
Ich hielt früher mal viel vom Bundesrechnungshof. Bis ich angefangen habe, mich mit militärischen Beschaffungen zu beschäftigen.