06.02.2024, 22:32
Ein einziger zentralasiatischer Staat würde an seinen inneren - insbesondere ethnischen - Konflikten zerbrechen. Schon jetzt sind sich Kirgisen und Usbeken nicht besonders "grün".
Ein anderes Beispiel:
Der Kirgisisch-Tadschikischer Grenzkonflikt besteht schon länger. Da stoßen auch die über Jahrtausende gepflegten gegenseitigen Vorurteile der städtischen "persisch-iranischen Hochkultur" einerseits und der "stolzen Reiternomaden" andererseits aufeinander.
Offenbar setzt die im Zuge des Ukraine-Krieges zunehmend schwindende Klammerkraft dominanter russischer (ex sowjetischer) Kräfte nun bei den ehemaligen Sowjetrepubliken weitere "Entfesselungstendenzen" frei, die entlang der ethnisch schwierigen Grenzen zu explosiven Entwicklungen führen.
Dazu sind in Tadschikistan - als unmittelbarer Nachbar der afghanischen Taliban - auch russische und indische Kräfte stationiert, um radikale islamistische Gruppierungen fern zu halten.
Das russische Heer hat seine 201. motSchützendivision in Tadschikistan stationiert, die indische Luftwaffe verfügt über einen Militärflugplatz im Lande.
Auch in der Nähe der nördlichen kirgisischen Stadt Kant befindet sich eine russische Militär-/Luftwaffenbasis.
Weiter hat Usbekistan territoriale Exklaven im kirgisischen Staatsgebiet. Und da auch noch China mit seiner "Unruheprovinz" benachbart ist, und sich der Iran um die Tadschiken bemüht, trägt die explosive Lage den Keim einer übergreifenden Eskalation in sich.
Mehr Infos: Inaugural-Dissertation von Marina Tsoi an der KU Eichstätt
Wenn Du das Wort "Taliban-Staat" bzw. "Talibanstan" durch "Iran" bzw. "Turan" ersetzt, ist es - glaub ich - das, was sich entwickelt:
Die zentralasiatisch-turksprachigen Staaten entwickeln sich zu einem Staatenbündnis unter Beteiligung der Türkei, so, wie die unmittelbare russische Dominanz schwindet, so schleicht sich ein zunehmender türkischer Einfluss ein. Das fängt mit der Ersetzung des kyrillischen Alphabets durch die lateinische Schrift an und setzt sich soweit fort, dass im letzten Krieg gegen Armenien plötzlich türkische F-16 auf einem aserbaidschanischen Flugplatz standen und nahezu alle Staaten dort die türkischen Drohnen in ihr Arsenal aufgenommen haben.
Wenn wirklich "Taliban" aus Afghanistan in das kirgisische Staatsgebiet einsickern, dann könnten etwa in Kant sehr schnell auch türkische Flugzeuge und Hubschrauber landen.
Möglicherweise von Russland zähneknirschend akzeptiert, weil die russischen Truppen durch die Verluste in der Ukraine nicht mehr den Schutz liefern können, der in einem solchen Fall benötigt würde.
südlich davon gewinnt der Iran bis Tadschikistan an Einfluss. Da halte ich es für denkbar, dass auch Indien und der Iran stillschweigend kooperieren. Indien ist jetzt schon einer der größten Kunden für iranische Öl- und Gasvorkommen. Und Indien wie auch der Iran haben mehr oder weniger großes Interesse, den pakistanischen Einfluss in Afghanistan einzudämmen.
Für China und Pakistan wäre wiederum die iranische Präsenz leichter zu ertragen als eine Präsenz indischer Truppen.
Ein anderes Beispiel:
Der Kirgisisch-Tadschikischer Grenzkonflikt besteht schon länger. Da stoßen auch die über Jahrtausende gepflegten gegenseitigen Vorurteile der städtischen "persisch-iranischen Hochkultur" einerseits und der "stolzen Reiternomaden" andererseits aufeinander.
Offenbar setzt die im Zuge des Ukraine-Krieges zunehmend schwindende Klammerkraft dominanter russischer (ex sowjetischer) Kräfte nun bei den ehemaligen Sowjetrepubliken weitere "Entfesselungstendenzen" frei, die entlang der ethnisch schwierigen Grenzen zu explosiven Entwicklungen führen.
Dazu sind in Tadschikistan - als unmittelbarer Nachbar der afghanischen Taliban - auch russische und indische Kräfte stationiert, um radikale islamistische Gruppierungen fern zu halten.
Das russische Heer hat seine 201. motSchützendivision in Tadschikistan stationiert, die indische Luftwaffe verfügt über einen Militärflugplatz im Lande.
Auch in der Nähe der nördlichen kirgisischen Stadt Kant befindet sich eine russische Militär-/Luftwaffenbasis.
Weiter hat Usbekistan territoriale Exklaven im kirgisischen Staatsgebiet. Und da auch noch China mit seiner "Unruheprovinz" benachbart ist, und sich der Iran um die Tadschiken bemüht, trägt die explosive Lage den Keim einer übergreifenden Eskalation in sich.
Mehr Infos: Inaugural-Dissertation von Marina Tsoi an der KU Eichstätt
Wenn Du das Wort "Taliban-Staat" bzw. "Talibanstan" durch "Iran" bzw. "Turan" ersetzt, ist es - glaub ich - das, was sich entwickelt:
Die zentralasiatisch-turksprachigen Staaten entwickeln sich zu einem Staatenbündnis unter Beteiligung der Türkei, so, wie die unmittelbare russische Dominanz schwindet, so schleicht sich ein zunehmender türkischer Einfluss ein. Das fängt mit der Ersetzung des kyrillischen Alphabets durch die lateinische Schrift an und setzt sich soweit fort, dass im letzten Krieg gegen Armenien plötzlich türkische F-16 auf einem aserbaidschanischen Flugplatz standen und nahezu alle Staaten dort die türkischen Drohnen in ihr Arsenal aufgenommen haben.
Wenn wirklich "Taliban" aus Afghanistan in das kirgisische Staatsgebiet einsickern, dann könnten etwa in Kant sehr schnell auch türkische Flugzeuge und Hubschrauber landen.
Möglicherweise von Russland zähneknirschend akzeptiert, weil die russischen Truppen durch die Verluste in der Ukraine nicht mehr den Schutz liefern können, der in einem solchen Fall benötigt würde.
südlich davon gewinnt der Iran bis Tadschikistan an Einfluss. Da halte ich es für denkbar, dass auch Indien und der Iran stillschweigend kooperieren. Indien ist jetzt schon einer der größten Kunden für iranische Öl- und Gasvorkommen. Und Indien wie auch der Iran haben mehr oder weniger großes Interesse, den pakistanischen Einfluss in Afghanistan einzudämmen.
Für China und Pakistan wäre wiederum die iranische Präsenz leichter zu ertragen als eine Präsenz indischer Truppen.