07.02.2024, 07:19
Ergänzend:
Wobei diese Konflikte in Afghanistan heute nicht mehr so massiv sind wie sie es früher waren bzw. wie sie es zur Zeit der ersten Taliban-Herrschaft waren.
Das hat zum einen den Grund, dass heute die ethnischen Minderheiten bei den Taliban stärker vertreten sind, diese sich heute mehr als Gesamt-Afghanische Nationalisten aufgestellt haben und weil es in Afghanistan eine massive Paschtunisierung gibt, welche zunehmend die Paschtunische Kultur auch bei den Minderheiten ausbreitet.
In diesem Kontext muss man halt auch bedenken, dass Afghan und Paschtune als ethnisch / sozialkultureller Begriff identisch waren und sind.
Was für Pakistan unerträglich ist und weshalb Pakistan durchaus gezielt die Taliban gegen diese Ausweitung des indischen Einfluss nördlich von Afghanistan einsetzen wird, wenn möglich. Die Präsenz der Inder erhöht deshalb meiner Meinung nach die Wahrscheinlichkeit von Aktivitäten der Taliban in diesem Gebiet.
Zumindest ist dass seit langem das große Ziel der Türkei. Ob man damit aber erfolgreich sein wird ist meiner Meinung nach fragwürdig. Die ganzen Diktatoren dort sind mMn nicht in der Lage sich zusammen zu schließen und deren Bevölkerungen derart geknechtet, dass langfristig gesehen Islamisten als Befreier auftreten könnten.
Und umgekehrt will Pakistan das exakte Gegenteil und wären die Talban ein Mittel die Inder in Zentralasien zu bekämpfen.
Eventuell, aber für die Taliban nicht. Und die sind nicht nach belieben fernsteuerbaren Marionetten, sondern verfolgen ja ebenfalls wieder eigene Ziele. Die Taliban hassen die Iraner, aus vielerlei Gründen, von der Religion bis hin zur Erbfeindschaft der Durrani gegen die Perser.
Insgesamt betrachtet sprechen all diese Faktoren meiner Meinung nach für eine Destabilisierung in Zentralasien und eine in Zukunft wachsende Präsenz von Islamisten und den Taliban in den Ländern nördlich von Afghanistan.
Beschließend schließe ich mich da durchaus lime an, Usbekistan könnte als nächstes ein Opfer der Taliban werden.
Zitat:Zunächst einmal ist Afghanistan ja durch ethnisch-religiöse Konflikte zerrissen. Ein typisches Beispiel ist der Konflikt zwischen den iranischen Hazara und Tadschiken einerseits und den Paschtunen / Taliban andererseits, die "inoffiziell" über den Rückhalt aus Pakistan verfügen.
Wobei diese Konflikte in Afghanistan heute nicht mehr so massiv sind wie sie es früher waren bzw. wie sie es zur Zeit der ersten Taliban-Herrschaft waren.
Das hat zum einen den Grund, dass heute die ethnischen Minderheiten bei den Taliban stärker vertreten sind, diese sich heute mehr als Gesamt-Afghanische Nationalisten aufgestellt haben und weil es in Afghanistan eine massive Paschtunisierung gibt, welche zunehmend die Paschtunische Kultur auch bei den Minderheiten ausbreitet.
In diesem Kontext muss man halt auch bedenken, dass Afghan und Paschtune als ethnisch / sozialkultureller Begriff identisch waren und sind.
Zitat:Dazu sind in Tadschikistan - als unmittelbarer Nachbar der afghanischen Taliban - auch ....... indische Kräfte stationiert, um radikale islamistische Gruppierungen fern zu halten........die indische Luftwaffe verfügt über einen Militärflugplatz im Lande.
Was für Pakistan unerträglich ist und weshalb Pakistan durchaus gezielt die Taliban gegen diese Ausweitung des indischen Einfluss nördlich von Afghanistan einsetzen wird, wenn möglich. Die Präsenz der Inder erhöht deshalb meiner Meinung nach die Wahrscheinlichkeit von Aktivitäten der Taliban in diesem Gebiet.
Zitat:Die zentralasiatisch-turksprachigen Staaten entwickeln sich zu einem Staatenbündnis unter Beteiligung der Türkei
Zumindest ist dass seit langem das große Ziel der Türkei. Ob man damit aber erfolgreich sein wird ist meiner Meinung nach fragwürdig. Die ganzen Diktatoren dort sind mMn nicht in der Lage sich zusammen zu schließen und deren Bevölkerungen derart geknechtet, dass langfristig gesehen Islamisten als Befreier auftreten könnten.
Zitat:halte ich es für denkbar, dass auch Indien und der Iran stillschweigend kooperieren. Indien ist jetzt schon einer der größten Kunden für iranische Öl- und Gasvorkommen. Und Indien wie auch der Iran haben mehr oder weniger großes Interesse, den pakistanischen Einfluss in Afghanistan einzudämmen.
Und umgekehrt will Pakistan das exakte Gegenteil und wären die Talban ein Mittel die Inder in Zentralasien zu bekämpfen.
Zitat:Für China und Pakistan wäre wiederum die iranische Präsenz leichter zu ertragen als eine Präsenz indischer Truppen.
Eventuell, aber für die Taliban nicht. Und die sind nicht nach belieben fernsteuerbaren Marionetten, sondern verfolgen ja ebenfalls wieder eigene Ziele. Die Taliban hassen die Iraner, aus vielerlei Gründen, von der Religion bis hin zur Erbfeindschaft der Durrani gegen die Perser.
Insgesamt betrachtet sprechen all diese Faktoren meiner Meinung nach für eine Destabilisierung in Zentralasien und eine in Zukunft wachsende Präsenz von Islamisten und den Taliban in den Ländern nördlich von Afghanistan.
Beschließend schließe ich mich da durchaus lime an, Usbekistan könnte als nächstes ein Opfer der Taliban werden.