07.02.2024, 17:24
(07.02.2024, 14:47)Kongo Erich schrieb: das ist ja gerade das Unverständliche; ich zitiere jetzt CAPITAL, eine sicher nicht linksfreundliche PublikationDas ist recht einfach zu erklären; die relativ gute Wirtschaftslage schlägt aufgrund der hohen Inflation weniger auf die breite Bevölkerung durch als in anderen Zyklen.
= die Wirtschaftsdaten unter Biden sind positiv
== Wirtschaftswachstum, Vertrauen in die Wirtschaftslage, Arbeitslosigkeit und Inflation sinken,
= und trotzdem führt Trump in den Umfragen
Es ist da zwar richtig, dass die Inflationsrate sich auf mäßig hohem Niveau stabilisiert hat, die deutlich höheren Raten in 2022 haben aber Wohlstandslücken gerissen, die schon in der unteren Mittelschicht nicht aansatzweise kompensiert werden konnten. Die Wirtschaft mag boomen, der breiten Bevölkerung geht es aber eher schlechter als besser.
Das liegt auch am langfristige Trend der fortschreitenden Lohnentwertung, der gemeine Armerikaner ist immer weniger in der Lage mit einem durchschnittlichen bis mäßigen Gehalt ein halbwegs auskömmliches Leben zu finanzieren (Stichwort Mieten und Häuserpreise). Das war zwar schon lange ein Problem, hat sich aber zuletzt durch und nach Covid soweit intensiviert, dass ein Level erreicht ist, mit dem eine Aufhellung der wirtschaftlichen Lage die Stimmung in der breiten Bevölkerung nicht mehr relevant heben kann.
Der wichtigste Punkt aber: Trump war schon mal Präsident und den allermeisten Amerikanern ging es während seiner Präsidentschaft /vor Corona besser als unter Joe Biden. Beziehungsweise nehmen es halt so wahr. Trump wird da schlicht zugetraut, das er mir seiner wirtschaftsfreundlicheren Politik mehr liefern kann als Bidenconomics mit strukurell zu hohen Inflationsraten.