(Allgemein) Wiedereinführung einer Wehrpflicht und Personalgewinnung
Die Frage sollte halt auch sein, ob ein konventioneller russischer Angriff überhaupt die primäre Gefahr darstellt und inwieweit nicht auch ganz andere Szenarien bedacht werden sollten (welche auch Geld, sonstige Mittel, Strukturen und Personal benötigen. Aber selbst reduziert auf den russischen Angriff muss man halt bedenken, dass dieser zunächst mal was die konventionelle militärische Seite angeht primär in Osteuropa stattfindet und wir daher Truppen haben müssen, welche die osteuropäischen Verbündeten dort sinnvoll unterstützen können.

Und dafür eignen sich Wehrpflichtige nur dann, wenn sie in ihren eigenen Strukturen in Deutschland selbst es ermöglichen, die anderen Soldaten für den Einsatz in Osteuropa frei zu machen. Dann muss die Wehrpflicht so durchgeführt werden, dass jeder Wehrpflichtige ohne Ausnahme dazu dient, im Fall der Fälle Truppen für Osteuropa frei zu machen, indem er die Aufgaben übernimmt welche dann in Deutschland anfallen.

Das wäre durchaus sehr wertvoll, würde sehr viel Sinn machen ABER: das löst die Personalprobleme der Bundeswehr in Bezug auf die "Einsatz-Streitkräfte" eben nicht. Es würde diese lediglich weitergehend befähigen in Osteuropa zu kämpfen, aber trotzdem benötigt man auch mehr Soldaten für diese Einsatz-Streitkräfte. Nun postulieren die Apologeten der Wehrpflicht, dass man mit dieser dann ja auch auf magische Weise mehr Berufs- und Zeitsoldaten wird generieren können, weil halt. Aber das ist nur eine These, oder besser noch eine bloße Hoffnung und es ist meiner Ansicht nach keineswegs sicher, dass man damit ausreichend viele Soldaten gewinnen könnte. Natürlich würde die Zahl zunehhmen, aber würde sie ausreichend zunehmen ?

lime:

Eine Wehrpflicht wie in den 80er Jahren kostet viel mehr als 30 Milliarden pro Jahr. Und über das Geld hatte ich nicht mal etwas geschrieben, obwohl die reale Finanzsituation dieser Bundesrepublik bei Einführung einer allgemeinen Wehrpflicht die begrenzten (!) Mittel zuungunsten der Kampfkraft der Bundeswehr einschränken würde. Denn die Bundeswehr würde durch die Einführung einer allgemeinen Wehrpflicht tatsächlich erstmal an Kampfkraft verlieren und müsste erhebliche Anteile ihrer selbst auf die Wiedereinrichtung derselben verwenden. Und auch längerfristig würde die Wehrpflicht erhebliche Mittel und Personal binden die dann nicht für anderes zur Verfügung stehen. Nun kann man erklären, man müsse halt nur entsprechend andere Haushaltsposten reduzieren und ich selbst schreibe auch ja ständig, dass der Sozialstaat runter gefahren werden muss, aber die Realität ist halt (leider) eine andere. Selbst wenn wir den Wehretat um 30 Milliarden erhöhen würden - ab sofort und von da an jedes Jahr fort folgend würde das meiner Einschätzung nach nicht reichen.

Man würde ledigliich Strukturen produzieren die in Wahrheit einen sehr geringen oder keinen militärischen Wert haben. Und dies für Unsummen die in Munition, Ersatzteile, große freie Manöver usw. besser investiert wären.

Allgemein:

Mal eine kontraintuitive Idee: wie wäre es die Bundeswehr etwas zu verkleinern und Personal abzubauen ?! Und die frei werdenden Mittel dann für Munition, Ersatzteile usw aufzuwenden ?! Und zwar indem man intentional bestimmte Fähigkeiten aufgibt.
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