24.03.2024, 19:45
Der aktuelle Terrorakt hat in Russland eine Diskussion um die Todesstrafe bedingt (sie war seit 1996 im Rahmen eines Moratoriums ausgesetzt bzw. ist ausgesetzt und es gab seitdem auch keine Hinrichtungen mehr - bzw. zumindest keine "offiziellen"):
Wenn man bedenkt, dass selbst in Demokratien mit einer Rechtsstaatsstruktur, wo die Todesstrafe angewendet wird, es genügend Probleme und Irrungen dahingehend gibt, müssen hier die Alarmglocken klingeln. Denn in einem autokratischen Regime mit einem polithörigen und hochkorrupten Polizei- und Justizapparat kann dann schnell eine entsprechende Willkür um sich greifen - und Willkür gibt es in Russland wahrlich schon genug.
Darüber hinaus ist man mit den verhafteten IS-Terroristen wohl sehr brutal umgegangen:
Abgesehen davon, dass es mich wundert, dass man diese Verbrecher verhaftet und nicht gleich niedergeschossen bzw. im Rahmen von kolportierten "Fluchtversuchen" liquidiert hat - so hätte ich es eigentlich von der ALFA oder der Omon erwartet (auch tschetschenische Terroristen in den vergangenen Jahrzehnten wurden schlichtweg kurzerhand getötet, egal ob sie sich ergaben oder nicht), so ist es sicher teils nachvollziehbar, wenn man mit ihnen extrem ruppig umgeht und es bei der Festnahme auch Tritte und Kolben- und Fausthiebe gibt. (Ohne das gutheißen zu wollen.)
Aber ein abgeschnittenes Ohr zum selber essen geben? Man scheint wohl selbst jenseits von Wagner endgültig bei der Vorschlaghammer-Methode angekommen zu sein...
Schneemann
Zitat:NACH ANSCHLAG AUF KONZERTSAALhttps://www.welt.de/politik/ausland/arti...7.6.C_test
Putin-Vertraute für Wiedereinführung der Todesstrafe [...]
Nach dem Anschlag auf einen Konzertsaal bei Moskau mit 137 Toten haben sich innenpolitische Verbündete von Kreml-Chef Wladimir Putin für die Wiedereinführung der Todesstrafe ausgesprochen. „Jetzt werden viele Fragen zur Todesstrafe gestellt. (...) Es wird eine Entscheidung getroffen werden, die der Stimmung und den Erwartungen unserer Gesellschaft entspricht“, sagte am Wochenende der Fraktionschef der Regierungspartei Geeintes Russland, Wladimir Wassiljew, in einem Video. [...]
Die Rufe nach Wiedereinführung der Todesstrafe lösen in Russland aber auch Besorgnis aus: „(... ) Ist euch klar, wie viele Menschen das System umbringen könnte?“, fragte die Frauenrechtlerin Aljona Popowa im Onlinedienst Telegram zu den möglichen Konsequenzen. Sie bezog sich damit auf die breite Anwendung von Gesetzen gegen „Terrorismus“ oder „Extremismus“ durch die russischen Behörden.
Wenn man bedenkt, dass selbst in Demokratien mit einer Rechtsstaatsstruktur, wo die Todesstrafe angewendet wird, es genügend Probleme und Irrungen dahingehend gibt, müssen hier die Alarmglocken klingeln. Denn in einem autokratischen Regime mit einem polithörigen und hochkorrupten Polizei- und Justizapparat kann dann schnell eine entsprechende Willkür um sich greifen - und Willkür gibt es in Russland wahrlich schon genug.
Darüber hinaus ist man mit den verhafteten IS-Terroristen wohl sehr brutal umgegangen:
Zitat:Ohr nach Festnahme abgeschnittenhttps://www.n-tv.de/politik/Russische-Si...27595.html
Russische Sicherheitskräfte foltern IS-Terroristen [...]
Ein Foltervideo der russischen Sicherheitskräfte nährt den IS-Verdacht: Das Opfer ist auch in einem Propagandavideo zu sehen.
"Mach den verdammten Mund auf", raunt eine Stimme aus dem Hintergrund einen jungen Mann an. Dieser blickt mit blutverschmiertem Gesicht und T-Shirt, aufgeplatzter wie geschwollener Nase sowie einem dicken Verband um den Kopf herum in die Kamera. "Du hast nur noch ein Ohr", droht die Stimme wütend. Ein weiteres Video aus einem Waldstück klärt auf: Darin wird der am Boden liegende und gefesselte Mann von den Sicherheitskräften gezwungen, sein Ohr zu essen, nachdem es offenbar kurz zuvor abgeschnitten wurde.
Abgesehen davon, dass es mich wundert, dass man diese Verbrecher verhaftet und nicht gleich niedergeschossen bzw. im Rahmen von kolportierten "Fluchtversuchen" liquidiert hat - so hätte ich es eigentlich von der ALFA oder der Omon erwartet (auch tschetschenische Terroristen in den vergangenen Jahrzehnten wurden schlichtweg kurzerhand getötet, egal ob sie sich ergaben oder nicht), so ist es sicher teils nachvollziehbar, wenn man mit ihnen extrem ruppig umgeht und es bei der Festnahme auch Tritte und Kolben- und Fausthiebe gibt. (Ohne das gutheißen zu wollen.)
Aber ein abgeschnittenes Ohr zum selber essen geben? Man scheint wohl selbst jenseits von Wagner endgültig bei der Vorschlaghammer-Methode angekommen zu sein...

Schneemann