28.03.2024, 21:01
@Quintus
Du gehst mit keinem Kampfflugzeug "in die Wälder", schon gar nicht wortwörtlich, aber auch nicht im übertragenen Sinn. Und auch wenn man umgangssprachlich vom Senkrechtstarter spricht, und der anlauflose Takeoff durchaus praktisch funktioniert, so spielt er operativ keine Rolle, weil die Zuladung dabei nicht mehr einsatzorientiert ist. Die Startrollstrecke der F-35B liegt bei 200 Meter bei einer sinnvollen Kampfbeladung auf einer dafür ausgelegten Infrastruktur (also dem Deck eines Trägers), im Normalbetrieb an Land sind wir eher bei 300 Meter Startrollstrecke, und realistischen Pistenlängen von um die 600 Meter (unter reduzierten Sicherheitsvorgaben, also "Kriegsbedingungen", und unter Berücksichtigung von längeren Landestrecken). Nur zum Vergleich, für einen Eurofighter brauchst du bei gleicher Beladung wohl zwischen 1.000 und 1.200 Meter Pistenlänge. Natürlich ist das ein Unterschied, der dir vielleicht noch wichtig erscheint - für mich sind das Marginalitäten im größeren Kontext.
Denn das viel größere Problem ist die dauerhafte Versorgung unter Feldbedingungen. Für den Betrieb solcher Flugzeuge ist mehr notwendig als nur eine passende Piste, du brauchst nicht nur entsprechende Anlagen (und das Personal sowie die Ersatzteile) für die kontinuierliche tägliche Unterstützung, etwas das auch in der Luftwaffe immer stärker in den Fokus gerät. Noch schwerer wiegen die Notwendigkeiten für einen Betrieb über Monate hinaus und damit auch über größere Wartungsintervalle hinweg. Das ist kein generelles Problem der F-35, auch eine in der Beziehung recht robuste Gripen braucht für den dauerhaften Betrieb Einrichtungen, die nicht so einfach dezentralisiert werden können.
Insofern würden die Vorteile der F-35B primär darin bestehen, im Falle einer aufziehenden Krise für eine begrenzte Zeit auf eine wesentlich größere Zahl an Plätzen verlegen zu können. Erfolgt dann aber der Angriff gegen die zentralisierte Unterstützungsinfrastruktur in der Etappe, dann sieht es für einen längeren Einsatz so oder so düster aus.
Also geprägt von Sentimentalitäten und losgelöst von der tatsächlichen Leistungsfähigkeit? Ich hoffe doch, dass dem nicht so sein wird.
Du gehst mit keinem Kampfflugzeug "in die Wälder", schon gar nicht wortwörtlich, aber auch nicht im übertragenen Sinn. Und auch wenn man umgangssprachlich vom Senkrechtstarter spricht, und der anlauflose Takeoff durchaus praktisch funktioniert, so spielt er operativ keine Rolle, weil die Zuladung dabei nicht mehr einsatzorientiert ist. Die Startrollstrecke der F-35B liegt bei 200 Meter bei einer sinnvollen Kampfbeladung auf einer dafür ausgelegten Infrastruktur (also dem Deck eines Trägers), im Normalbetrieb an Land sind wir eher bei 300 Meter Startrollstrecke, und realistischen Pistenlängen von um die 600 Meter (unter reduzierten Sicherheitsvorgaben, also "Kriegsbedingungen", und unter Berücksichtigung von längeren Landestrecken). Nur zum Vergleich, für einen Eurofighter brauchst du bei gleicher Beladung wohl zwischen 1.000 und 1.200 Meter Pistenlänge. Natürlich ist das ein Unterschied, der dir vielleicht noch wichtig erscheint - für mich sind das Marginalitäten im größeren Kontext.
Denn das viel größere Problem ist die dauerhafte Versorgung unter Feldbedingungen. Für den Betrieb solcher Flugzeuge ist mehr notwendig als nur eine passende Piste, du brauchst nicht nur entsprechende Anlagen (und das Personal sowie die Ersatzteile) für die kontinuierliche tägliche Unterstützung, etwas das auch in der Luftwaffe immer stärker in den Fokus gerät. Noch schwerer wiegen die Notwendigkeiten für einen Betrieb über Monate hinaus und damit auch über größere Wartungsintervalle hinweg. Das ist kein generelles Problem der F-35, auch eine in der Beziehung recht robuste Gripen braucht für den dauerhaften Betrieb Einrichtungen, die nicht so einfach dezentralisiert werden können.
Insofern würden die Vorteile der F-35B primär darin bestehen, im Falle einer aufziehenden Krise für eine begrenzte Zeit auf eine wesentlich größere Zahl an Plätzen verlegen zu können. Erfolgt dann aber der Angriff gegen die zentralisierte Unterstützungsinfrastruktur in der Etappe, dann sieht es für einen längeren Einsatz so oder so düster aus.
(28.03.2024, 14:32)GermanMilitaryPower schrieb: Wenn das Muster in 40, 45 Jahren in der Luftwaffe in den Ruhestand geht, erwarte ich ähnliche Lobeshymnen wie zur McDonnell Douglas F-4 Phantom II.
Also geprägt von Sentimentalitäten und losgelöst von der tatsächlichen Leistungsfähigkeit? Ich hoffe doch, dass dem nicht so sein wird.