(Land) Manöver Steadfast Defender 2024
#7
Zu den Abläufen bei der Verlegung von Material bei der Quadriga und zu den Vereinbarungen der Bundeswehr mit der Deutschen Bahn:
Zitat:Bundeswehr-Übung für Ernstfall

Wenn Hunderte Panzer durch Deutschland rollen [...]

In einem Konflikt mit Russland wäre Deutschland nicht mehr Frontstaat wie im Kalten Krieg, sondern ein logistischer Knotenpunkt. Die Nato-Verbündeten würden über und durch Deutschland ihre Truppen nach Osten verlegen. Die größten Standorte der US-Streitkräfte in Europa, etwa Ramstein, würden riesige Mengen an Material und Truppen in Bewegung setzen. [...] Bilder von endlosen Konvois, die auf dem Weg an die Ostflanke die Straßen verstopfen - genau das gilt es zu verhindern. Und das übt die Bundeswehr in diesen Tagen im Rahmen ihrer Quadriga-Übung. [...]

In den vergangenen Tagen konnte man vielerorts in Deutschland militärische Konvois auf Autobahnen und Landstraßen beobachten. Bis zu drei Kilometer Länge dürfen sie haben, berichtet das für die Organisation zuständige Territoriale Führungskommando (TFK) der Bundeswehr. Bei so vielen Fahrzeugen ist es den Experten dort wichtig, weder Staus und Verkehrschaos auszulösen - noch mit Panzern und Haubitzen irgendwo selbst stecken zu bleiben. Grundsätzlich bevorzuge man darum Transporte mit der Bahn, betont ein TFK-Vertreter in einem Pressegespräch. [...]

Bei der Verlegung per Zug werden Fahrzeuge auf sogenannte Flachwagen geladen. Die Besatzung reist getrennt von ihrem Gerät etwa per Flugzeug zum Einsatzort. Solche Bahntransporte benötigen eine gewisse Vorlaufzeit; meist rund einen Monat, heißt es aus der Truppe. Die Bundeswehr muss sich knappe Kapazitäten mit der Industrie teilen. [...]

Bereits Ende 2018 hat die Bundeswehr einen sogenannten Rahmenfrachtvertrag mit DB Cargo abgeschlossen. Das Tochterunternehmen der Deutschen Bahn verpflichtet sich darin, 300 Waggons und Lokomotiven für mehr als 1.300 Militärtransporte pro Jahr vorzuhalten. Außerdem verpflichtete sich die Bahn, zwei grenzüberschreitende Transporte pro Tag (und Richtung) für das Militär freizuhalten.

100 Millionen Euro ließ sich die Bundeswehr diese Leistung kosten für zwei Jahre. Der befristete Vertrag wurde seitdem mehrfach verlängert und läuft nun noch bis Ende 2024.

Der aktuelle Vertrag enthält auch eine Klausel über einen sogenannten "Expresszuschlag". Damit sollen im Ernstfall die bisherigen Prioritäten im Bahnverkehr umgekehrt werden können: Militärtransporte hätten dann Vorrang, der zivile Personenverkehr hätte das Nachsehen. Der "Expresszuschlag" tritt in Kraft, wenn die als Nato-Speerspitze bekannte Very High Readiness Joint Task Force (VJTF) aktiviert wird. [...]

Die US-Streitkräfte haben zudem nach Angaben der deutschen Bundesregierung zusätzlich auch eigene Verträge mit DB Cargo abgeschlossen, um Militärfahrzeuge und anderes Gerät in Deutschland transportieren zu können.
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/a...d-100.html

Na, dann hoffen wir mal, dass das auch funktioniert und dass keine Durchsagen stattfinden nach dem Motto: Wegen Gleisbauarbeiten, einem verspäteten und vorausfahrenden Zug und einer Weichenstörung verzögert sich die Ankunft der Panzerbrigade XYZ im gegnerischen Einbruchraum bei XYZ auf unbestimmte Zeit... Rolleyes

Schneemann
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RE: Manöver Steadfast Defender 2024 - von Schneemann - 30.03.2024, 08:04

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