01.05.2024, 12:11
Broensen:
Natürlich kann nicht jede Kaserne sich in Bezug auf ihren Gebäudebestand allein betreiben, und ja, natürlich benötigt die Bundeswehr dann eine entsprechende Abteilung welche für die gesamte Bundeswehr dies betreibt. Aber meiner Überzeugung nach wäre es eben besser, wenn dies eine BW-interne Abteilung wäre, die eben nicht außerhalb der BW steht und die eben nicht für andere Behörden zuständig ist.
Deshalb nannte ich explizit das Subsidiaritätsprinzip. Die Verwaltung gehört so weit nach unten wie möglich. Der einzelne Standort ist damit dafür genau so ungeeignet wie umgekehrt eine zentrale Bundesbehörde welche auch für alle anderen Behörden die Immobilienverwaltung betreibt. Denn nur scheinbar ist dies effizienter (nur eine Verwaltungsstruktur für alle). Tatsächlich aber fehlt "weiter oben" ganz genau so das notwendige Können und Wissen darüber was tatsächlich notwendig und sinnvoll wäre wie es unten auch fehlt. Entsprechend ist die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben genau so falsch für diese Aufgabe wie es der einfache kleinere Standort selbst wäre.
Exakt, und deshalb macht es keinen Sinn eine mit Unterabteilungen überblähte zentrale Bundesbehörde dafür zu benutzen, sondern man betreibt das besser in Eigenregie. Und wenn die entsprechende Abteilung keine Zivile ist, sondern eine rein Militärische, und sie damit rein Militärisch handelt, so wäre dies meiner Auffassung nach effizienter, weil damit vieles von den zivilen Einschränkungen und Verzögerungen umgangen werden könnte. Desweiteren wäre man Herr im eigenen Haus was immer vorteilhaft ist.
Helios:
Dann müsste ja praktisch gesehen der Wehretat erhöht worden sein, als die Miete eingeführt wurde. Es war aber das Gegenteil der Fall. Man hat also die Ausgaben erhöht und trotzdem zugleich die gesamt verfügbare Summe reduziert.
Diese ja schon sehr oft hier angeführte Logik: wenn ich an einer Stelle Geld einspare, dann steht es gar nicht mehr zur Verfügung, welche ja auch Broensen hier schon mehrfach genannt hat, kann ich daher so nicht nachvollziehen. Das mag praktisch so der Fall sein, es war ja auch der Fall bei der BW, aber es müsste rein haushaltsrechtlich keineswegs der Fall sein. Es gibt da meiner Auffassung nach kein Muss.
Ich würde daher nicht sagen, dass der Haushalt allein anhand der Ausgaben festgelegt wird und gerade eben im Rüstungsbereich wo man es dann nicht einmal schafft zur Verfügung gestellte Gelder auszugeben wird dies meiner Auffassung nach besonders sichtbar. Da spielt die Politik mit rein, Lobbyismus, Parteiinterne Prozesse, persönliche Seilschaften, politische Absprachen, Unfähigkeit mit dem Geld umzugehen, Unfähigkeit zu möglichst kreativem Ausnutzen der Umstände für die eigene Organisation, Bürokratie und geistige Erstarrung und die Anbetung von Vorschriften und Gesetzen ungeachtet der Sinnhaftigkeit.
alphall schrieb explizit pro Jahr. Steht ja so noch aktuell auch in seinem Eintrag. Und er schrieb das sei für den Bendlerblock und ich schrieb, dass ich kein Spiegelabo habe und bei dem eingeschränkt sichtbaren Artikel daher nur die Überschrift lesen kann.
Wenn das aber die Miete für einen bloßen Bunker ist, dann macht dass die Sache insgesamt nicht besser, sondern noch sehr viel schlechter.
Und auch wenn ich den Spiegelartikel nicht selbst lesen kann, so erzeugt der Anfang des Artikels dennoch auf mich den Eindruck, dass dort ebenfalls sehr kritisch und sehr negativ über völlig überhöhte Mieten berichtet wird, oder ist dem nicht so ?
DeltaR95:
Hättest du da ein paar Beispiele parat ?
Zitat:im Kern ist das Problem bei der Eigenverwaltung von Immobilien, dass dafür Fachleute benötigt werden, die man in der BW eigentlich nicht hat. Also muss man sich entweder die Kompetenz dafür in der freien Wirtschaft teuer zukaufen (Objektverwalter, Consultants, Facility Management Agenturen, Architekten etc.) oder man beschäftigt selbst Personal für Aufgaben, von denen man keine Ahnung hat, was selten gut ist. Daher ist es unrealistisch, dass die einzelnen Standorte sich selbst effizienter verwalten könnten als es eine gemeinsame Verwaltung leisten kann. Wenn nun aber diese zentrale Verwaltung ohnehin nicht mehr direkt Teil der Nutzung vor Ort ist, dann spielt es auch keine Rolle mehr, ob sie nun BW-exklusiv agiert oder auch noch für andere Behörden tätig ist, die ähnliche Bedarfe haben.
Natürlich kann nicht jede Kaserne sich in Bezug auf ihren Gebäudebestand allein betreiben, und ja, natürlich benötigt die Bundeswehr dann eine entsprechende Abteilung welche für die gesamte Bundeswehr dies betreibt. Aber meiner Überzeugung nach wäre es eben besser, wenn dies eine BW-interne Abteilung wäre, die eben nicht außerhalb der BW steht und die eben nicht für andere Behörden zuständig ist.
Deshalb nannte ich explizit das Subsidiaritätsprinzip. Die Verwaltung gehört so weit nach unten wie möglich. Der einzelne Standort ist damit dafür genau so ungeeignet wie umgekehrt eine zentrale Bundesbehörde welche auch für alle anderen Behörden die Immobilienverwaltung betreibt. Denn nur scheinbar ist dies effizienter (nur eine Verwaltungsstruktur für alle). Tatsächlich aber fehlt "weiter oben" ganz genau so das notwendige Können und Wissen darüber was tatsächlich notwendig und sinnvoll wäre wie es unten auch fehlt. Entsprechend ist die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben genau so falsch für diese Aufgabe wie es der einfache kleinere Standort selbst wäre.
Zitat: Die Fachexpertise des Nutzers muss ohnehin Einzelfall-bezogen eingeholt werden, bzw. kann ggf. auch durch Unterabteilungen der Ressort-übergreifenden Liegenschaftsverwaltung abgebildet werden.
Exakt, und deshalb macht es keinen Sinn eine mit Unterabteilungen überblähte zentrale Bundesbehörde dafür zu benutzen, sondern man betreibt das besser in Eigenregie. Und wenn die entsprechende Abteilung keine Zivile ist, sondern eine rein Militärische, und sie damit rein Militärisch handelt, so wäre dies meiner Auffassung nach effizienter, weil damit vieles von den zivilen Einschränkungen und Verzögerungen umgangen werden könnte. Desweiteren wäre man Herr im eigenen Haus was immer vorteilhaft ist.
Helios:
Zitat:der Haushalt wird doch anhand der Ausgaben festgelegt, eine niedrige oder gar keine Miete würde schlicht dafür sorgen, dass die Gesamtsumme entsprechend reduziert wird, nicht dass plötzlich mehr Geld für andere Dinge zur Verfügung steht.
Dann müsste ja praktisch gesehen der Wehretat erhöht worden sein, als die Miete eingeführt wurde. Es war aber das Gegenteil der Fall. Man hat also die Ausgaben erhöht und trotzdem zugleich die gesamt verfügbare Summe reduziert.
Diese ja schon sehr oft hier angeführte Logik: wenn ich an einer Stelle Geld einspare, dann steht es gar nicht mehr zur Verfügung, welche ja auch Broensen hier schon mehrfach genannt hat, kann ich daher so nicht nachvollziehen. Das mag praktisch so der Fall sein, es war ja auch der Fall bei der BW, aber es müsste rein haushaltsrechtlich keineswegs der Fall sein. Es gibt da meiner Auffassung nach kein Muss.
Ich würde daher nicht sagen, dass der Haushalt allein anhand der Ausgaben festgelegt wird und gerade eben im Rüstungsbereich wo man es dann nicht einmal schafft zur Verfügung gestellte Gelder auszugeben wird dies meiner Auffassung nach besonders sichtbar. Da spielt die Politik mit rein, Lobbyismus, Parteiinterne Prozesse, persönliche Seilschaften, politische Absprachen, Unfähigkeit mit dem Geld umzugehen, Unfähigkeit zu möglichst kreativem Ausnutzen der Umstände für die eigene Organisation, Bürokratie und geistige Erstarrung und die Anbetung von Vorschriften und Gesetzen ungeachtet der Sinnhaftigkeit.
Zitat:Zum einen sind es 4.684 Euro pro Jahr, nicht pro Monat, zum anderen werden diese im Artikel erwähnt für einen "Bundeswehrbunker im nordrhein-westfälischen Mechernich" bezahlt. Der Bendlerblock wird dort gar nicht erwähnt. Ich beziehe mich damit auf die Druckausgabe (37/2021) aus der dieser Onlineartikel stammt (laut Angabe Spiegel).
alphall schrieb explizit pro Jahr. Steht ja so noch aktuell auch in seinem Eintrag. Und er schrieb das sei für den Bendlerblock und ich schrieb, dass ich kein Spiegelabo habe und bei dem eingeschränkt sichtbaren Artikel daher nur die Überschrift lesen kann.
Wenn das aber die Miete für einen bloßen Bunker ist, dann macht dass die Sache insgesamt nicht besser, sondern noch sehr viel schlechter.
Und auch wenn ich den Spiegelartikel nicht selbst lesen kann, so erzeugt der Anfang des Artikels dennoch auf mich den Eindruck, dass dort ebenfalls sehr kritisch und sehr negativ über völlig überhöhte Mieten berichtet wird, oder ist dem nicht so ?
DeltaR95:
Zitat:Kapitel 1408 des EP 14 ist eine sehr schöne Lektüre... die 3 Mrd. EUR pro Jahr an "Mieten" sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein
Hättest du da ein paar Beispiele parat ?