(Land) RCH155 im Vergleich mit CAESAR
#49
(05.05.2024, 08:10)Quintus Fabius schrieb: WENN es aktuell ein Programm zur Beschaffung eines Ketten-Boxer gäbe, dann wäre tatsächlich die Diskussion zwischen mir und Broensen hinfällig. Aber es gibt hier und heute meiner Kenntnis nach nicht mal ansatzweise Bestrebungen in der Bundeswehr einen solchen zu beschaffen.
Wenn ich mich recht entsinne, erwähnte ein dir ebenfalls bekannter, aktiver Artillerist mal, dass man in der Truppe durchaus mit dem Gedanken spielt, nur in eine konkrete Planung konnte das noch nicht überführt werden. Da kommt dann mMn auch wieder das falsche Verständnis von MOTS-Beschaffungen zum Tragen. Solange der BOXER-T nicht "marktverfügbar" ist, kommt die BW auch nicht auf die Idee, ihn zu beschaffen. (Vielleicht sollte die Ukraine 10 Stück bestellen Wink) Aber selbst wenn: Aktuell plant man für die mittleren Rad-Kräfte, die schweren haben noch lange PzH2k, deren Ablösung erfolgt entweder im Zusammenhang mit dem MGCS oder halt eben mehr oder weniger stillschweigend durch RCH155, denn irgendwoher muss ja das Personal für die 168 RadHbz auch kommen. Confused
(05.05.2024, 08:43)Quintus Fabius schrieb: Es ist die falsche Richtung, wenn wir von einem System sprechen, dass "frontnäher" eingesetzt wird, wie es bei einer Artillerie für mittlere Kräfte - welche sich in der Verzögerung zurückfallen lassen - fast schon automatisch geschieht.
Und genau dafür wird das Gros der RCH155 beschafft.
Zitat:Das gleiche wenn der Krieg sich vom Bild her als einer von Manövern und Bewegung zeigt.
Die einzige Form des Landkriegs, für den die real existierende BW halbwegs brauchbar aufgestellt ist und der somit unbedingt gesucht werden muss. Statische Gefechte sind dringend zu vermeiden und könnten mangels Personal von uns gar nicht geführt werden. Womit wir wieder bei dem Punkt wären, dass man ERST die BW auf den Kopf stellen müsste, bevor ein System wie CAESAR da rein passt.
Zitat:Sind die Fronten hingegen starr, bewegt sich hier wenig oder dringen wir nach einer erfolgreichen Verteidigung eben nicht in das feindliche Land ein (in Bezug auf die russische Föderation beispielsweise ausgeschlossen), dann gilt dies umgekehrt nicht. Und wenn ich stattdessen die Artillerie auf größtmögliche Reichweite als "Scharfschützen-Artillerie" (wie voyageur sie so nennt) einsetze, benötige ich kein Kettensystem und tatsächlich wäre hier dann die Gesamtquantität relevanter und dass diese möglichst durchhaltefähig im Einsatz gehalten werden kann. Und entsprechend ist ein einfacheres System auf Lkw hier überlegen.
Das klingt für mich nicht nach einem realistischen Szenario. Solange der Feind auf unserem Territorium agiert, ist die bewegliche, geschützte Artillerie im Vorteil, denn es muss unbedingt vermieden werden, dass das Gefecht zum Erliegen gerät und der Gegner sich festsetzt.
Führen wir allerdings den Kampf entlang der Grenze, dann könnte eine zurückgenommene Rohrartillerie nur die eigentliche FLOT mit wenigen Km Tiefe mit Feuer belegen, ohne sich der Grenze zu nähern. Da wären aber nicht die relevanten Ziele, die stünden ein paar Kilometer weiter hinten. Außerdem wäre dabei auch noch die Möglichkeit zum Stellungswechsel enorm eingeschränkt, weil dieser nur seitlich erfolgen kann, ohne Spielraum in der Tiefe. Und wenn ich mir vorstelle, dass der Osten des Baltikums ein paar Tage unter russischem Artilleriebeschuss liegt, dann kommt da nicht ein Radfahrzeug mehr auch nur in die Nähe der Grenze, insofern spricht genau dieses Szenario (Halt an der russischen Grenze) absolut gegen Rohrartillerie auf Rädern (wo wir uns ja eigentlich auch einig sind). Denn da muss sie entweder weit nach vorne ins zerschossenen Gelände oder es ist die zusätzliche Reichweite der Raketenartillerie erforderlich. Teure Präzisionsgranaten dürften dabei auch keine große Rolle spielen. So oder so: Es spricht nicht für CAESAR, es sei denn, man will nur die eigentliche Grenzlinie konstant mit Feuer belegen und bekommt gleichzeitig die gesamte Thematik der Drohnen in den Griff UND kann irgendwie die russische Raketenartillerie neutralisieren.
Zitat:Und dann bleibt noch die Frage von IKM und der strategischen Verlegbarkeit, welche ja aktuell stark vernachlässigt wird wo alles gebannt auf die Horde aus dem Osten starrt.
In welchem für Deutschland realistischen IKM/StabOp-Szenario liefert denn CAESAR eklatant bessere Ergebnisse als die RCH155? Auch letztere kann mit dem A400M eingeflogen werden und das Mehr an Besatzung ist in solchen Einsätzen zu vernachlässigen, da man einfach entsprechend mehr Personal mitgeben kann, wenn man es denn für sinnvoll erachtet. Dann fährt halt ein Sicherungstrupp im DINGO hinter dem BOXER her, was sowieso in COIN-Szenarien sehr viel sinnvoller ist. Es bleibt also nur das Kostenargument bei der Beschaffung und der etwas geringere Logistikaufwand bei der Verlegung. Das sollte mMn nicht die Systemauswahl für das gesamte Heer vorgeben.
Wobei ich ja durchaus dafür zu haben bin, eine Batterie CAESAR für Auslandseinsätze zu beschaffen, allerdings nur aufgrund der Sonder-Konstellation der D/F-Brigade.
Zitat:Und jedes Plus in einem Bereich erzeugt hier immer umgekehrt ein Minus in einem anderen Bereich.
Von dieser Fehlannahme lässt du dich auch nicht abringen.
Zitat:Beschließend, wenn wir die Diskussion hier nun ausweiten zu einer Frage, welche Artillerie an sich am besten wäre, und das ganze eben nicht mehr beschränken auf RCH155 vs CAESAR als ZWEI konkreten Systemen so bin ich der rein persönlichen Ansicht, dass man überhaupt insgesamt auf Rohrartillerie verzichten könnte und stattdessen alles auf Mörser, zielsuchende Munition / Drohnen, Raketenartillerie abstützen könnte.
Sicherlich. Und gerade mit Blick auf mKr wäre das sehr viel sinnvoller als beide hier diskutierten Systeme.
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