14.05.2024, 15:45
Sylver-Trägerraketen auf einem FREMM.
Eine zukünftige Sylver-Starter mit größeren Zellen.
Die Hypothese des VL Mica bzw. nunmehr des VL Mica NG ist eher vor dem Hintergrund des Projekts einer künftigen Sylver-Starter zu sehen, die derzeit geprüft wird, um die nächsten Anti-Schiffs- und Marschflugkörper aufzunehmen, die im Rahmen des französisch-britischen Programms FMAN/FMC (FC/ASW) entwickelt werden, aber auch den Nachfolger der Aster B1NT (Projekt Aquila). Diese zukünftige vertikale Trägerrakete soll breitere Zellen haben (25 Zoll statt 22 Zoll), was nicht nur die Aufnahme von größeren Flugkörpern, sondern potenziell auch mehrerer leichterer Boden-Luft-Raketen ermöglichen könnte.
[Bild: https://assets.meretmarine.com/s3fs-publ...k=nocFc3Fq]
Die HELMA-P von Cilas. Laserwaffen in der Entwicklung
Wie ihre Kollegen in den USA, Großbritannien und Deutschland setzt auch die französische Marine auf Waffen mit gerichteter Energie. Im Juni 2023 führte die FDA Forbin ein erstes Experiment auf See mit dem HELMA-P (High Energy Laser for Multiple Applications - Power) des französischen Unternehmens Cilas durch, das 2022 von Safran und MBDA übernommen wurde. Dieses hochpräzise Antidrohnen-Lasersystem, das in der Lage ist, eine Flugdrohne auf einer Fläche von 2 cm² in einer Entfernung von 1 km zu verbrennen, soll langfristig die Neutralisierung von Flugkörpern in bis zu 8 km Entfernung ermöglichen, und zwar mit einer Leistung von wenigen kW und vor allem zu wesentlich geringeren Kosten als Artillerie und erst recht als Raketen. Dieses kompakte System, das mit einem oder mehreren Lasern ausgestattet sein kann, soll vor allem gegen Schwärme von Minenfeldern und Mikrodrohnen eingesetzt werden.
[Bild: https://assets.meretmarine.com/s3fs-publ...k=VtB0J7i5]
DGA Tests mit der HELMA-P an Bord der FDA Forbin im Jahr 2023.
Erste Ausrüstung gegen kleine Drohnen
In der Zwischenzeit rüstet sich die französische Marine mit leichten, handbetriebenen Systemen wie Gewehren mit Störmitteln (insbesondere Funk und GNSS) aus, die speziell gegen Mikro-Drohnen entwickelt wurden. Dadurch soll die Kommunikationsverbindung zwischen den Geräten und ihrem Bediener unterbrochen und die Drohnen daran gehindert werden, sich zu positionieren.
[Bild: https://assets.meretmarine.com/s3fs-publ...k=Ns7eYiSX]
© MARINE NATIONALE Schwarm von Mikro-Drohnen.
Anpassung der Verteidigung gegen neue Bedrohungen am oberen Ende des Spektrums.
Schließlich erfordert die Selbstverteidigung, wie bereits erwähnt, auch eine Anpassung an die Bedrohungen im oberen Spektrum, insbesondere gegen Hyperschall-Anti-Schiffsraketen und ballistische Flugkörper. In diesem Bereich werden die Fähigkeiten der französischen Flotte durch die Integration der Aster Block 1 NT mit verbesserten Abfangfähigkeiten im Vergleich zur Aster 30 in die FDA nach deren Renovierung Ende dieses Jahrzehnts gestärkt. Diese neue Waffe soll insbesondere ballistische Raketen mit einer Reichweite von bis zu 1500 km neutralisieren.
Gleichzeitig wird eine neue Version der Aster 15 auf den Markt kommen, die ebenfalls eine höhere Leistung und eine verdoppelte Reichweite (60 km) aufweist. Und für die etwas fernere Zukunft gibt es also das Projekt Aquila (von MBDA geführtes Konsortium für einen zukünftigen europäischen Abfangjäger), das es ermöglichen soll, hyperflüchtige Bedrohungen zu behandeln, mit der Fähigkeit, viel höher in die Atmosphäre aufzusteigen, um zum Beispiel ballistische Raketen mit einer Reichweite von über 3000 km zu behandeln.
[Bild: https://assets.meretmarine.com/s3fs-publ...k=AidvdAWk]
MER ET MARINE - VINCENT GROIZELEAU Störsender auf einem FREMM.
Radare und elektronische Kriegsführung
Neben den Raketen passen sich auch die Sensoren an, mit der Einführung von Radargeräten der neuen Generation wie dem Sea Fire von Thales, das die FDI sowie den Flugzeugträger Charles de Gaulle anlässlich seines letzten größeren technischen Stillstands 2027-28 ausstatten wird (diese Lösung wurde aus Budgetgründen nicht für die Renovierung der FDAs ausgewählt). Mit seinen festen Paneelen bietet dieses volldigitale Radar mit aktiver Antenne eine ständige hemisphärische Abdeckung und kann wesentlich mehr Informationen verarbeiten als seine älteren Kollegen, also eine höhere Erkennungs- und Verfolgungskapazität bieten.
Die Selbstverteidigung wird auch durch elektronische Kriegsführung unterstützt, indem neue Störsender entwickelt werden. Passive Gegenmaßnahmen werden ebenfalls weiterentwickelt, z. B. durch das Aufkommen aktiver, versetzter Täuschkörper wie das Vesta-Konzept des französischen Unternehmens Lacroix, das bereits Raketen- und Mörser-Täuschkörper für die französische Marine und zahlreiche ausländische Flotten anbietet.
Eine zukünftige Sylver-Starter mit größeren Zellen.
Die Hypothese des VL Mica bzw. nunmehr des VL Mica NG ist eher vor dem Hintergrund des Projekts einer künftigen Sylver-Starter zu sehen, die derzeit geprüft wird, um die nächsten Anti-Schiffs- und Marschflugkörper aufzunehmen, die im Rahmen des französisch-britischen Programms FMAN/FMC (FC/ASW) entwickelt werden, aber auch den Nachfolger der Aster B1NT (Projekt Aquila). Diese zukünftige vertikale Trägerrakete soll breitere Zellen haben (25 Zoll statt 22 Zoll), was nicht nur die Aufnahme von größeren Flugkörpern, sondern potenziell auch mehrerer leichterer Boden-Luft-Raketen ermöglichen könnte.
[Bild: https://assets.meretmarine.com/s3fs-publ...k=nocFc3Fq]
Die HELMA-P von Cilas. Laserwaffen in der Entwicklung
Wie ihre Kollegen in den USA, Großbritannien und Deutschland setzt auch die französische Marine auf Waffen mit gerichteter Energie. Im Juni 2023 führte die FDA Forbin ein erstes Experiment auf See mit dem HELMA-P (High Energy Laser for Multiple Applications - Power) des französischen Unternehmens Cilas durch, das 2022 von Safran und MBDA übernommen wurde. Dieses hochpräzise Antidrohnen-Lasersystem, das in der Lage ist, eine Flugdrohne auf einer Fläche von 2 cm² in einer Entfernung von 1 km zu verbrennen, soll langfristig die Neutralisierung von Flugkörpern in bis zu 8 km Entfernung ermöglichen, und zwar mit einer Leistung von wenigen kW und vor allem zu wesentlich geringeren Kosten als Artillerie und erst recht als Raketen. Dieses kompakte System, das mit einem oder mehreren Lasern ausgestattet sein kann, soll vor allem gegen Schwärme von Minenfeldern und Mikrodrohnen eingesetzt werden.
[Bild: https://assets.meretmarine.com/s3fs-publ...k=VtB0J7i5]
DGA Tests mit der HELMA-P an Bord der FDA Forbin im Jahr 2023.
Erste Ausrüstung gegen kleine Drohnen
In der Zwischenzeit rüstet sich die französische Marine mit leichten, handbetriebenen Systemen wie Gewehren mit Störmitteln (insbesondere Funk und GNSS) aus, die speziell gegen Mikro-Drohnen entwickelt wurden. Dadurch soll die Kommunikationsverbindung zwischen den Geräten und ihrem Bediener unterbrochen und die Drohnen daran gehindert werden, sich zu positionieren.
[Bild: https://assets.meretmarine.com/s3fs-publ...k=Ns7eYiSX]
© MARINE NATIONALE Schwarm von Mikro-Drohnen.
Anpassung der Verteidigung gegen neue Bedrohungen am oberen Ende des Spektrums.
Schließlich erfordert die Selbstverteidigung, wie bereits erwähnt, auch eine Anpassung an die Bedrohungen im oberen Spektrum, insbesondere gegen Hyperschall-Anti-Schiffsraketen und ballistische Flugkörper. In diesem Bereich werden die Fähigkeiten der französischen Flotte durch die Integration der Aster Block 1 NT mit verbesserten Abfangfähigkeiten im Vergleich zur Aster 30 in die FDA nach deren Renovierung Ende dieses Jahrzehnts gestärkt. Diese neue Waffe soll insbesondere ballistische Raketen mit einer Reichweite von bis zu 1500 km neutralisieren.
Gleichzeitig wird eine neue Version der Aster 15 auf den Markt kommen, die ebenfalls eine höhere Leistung und eine verdoppelte Reichweite (60 km) aufweist. Und für die etwas fernere Zukunft gibt es also das Projekt Aquila (von MBDA geführtes Konsortium für einen zukünftigen europäischen Abfangjäger), das es ermöglichen soll, hyperflüchtige Bedrohungen zu behandeln, mit der Fähigkeit, viel höher in die Atmosphäre aufzusteigen, um zum Beispiel ballistische Raketen mit einer Reichweite von über 3000 km zu behandeln.
[Bild: https://assets.meretmarine.com/s3fs-publ...k=AidvdAWk]
MER ET MARINE - VINCENT GROIZELEAU Störsender auf einem FREMM.
Radare und elektronische Kriegsführung
Neben den Raketen passen sich auch die Sensoren an, mit der Einführung von Radargeräten der neuen Generation wie dem Sea Fire von Thales, das die FDI sowie den Flugzeugträger Charles de Gaulle anlässlich seines letzten größeren technischen Stillstands 2027-28 ausstatten wird (diese Lösung wurde aus Budgetgründen nicht für die Renovierung der FDAs ausgewählt). Mit seinen festen Paneelen bietet dieses volldigitale Radar mit aktiver Antenne eine ständige hemisphärische Abdeckung und kann wesentlich mehr Informationen verarbeiten als seine älteren Kollegen, also eine höhere Erkennungs- und Verfolgungskapazität bieten.
Die Selbstverteidigung wird auch durch elektronische Kriegsführung unterstützt, indem neue Störsender entwickelt werden. Passive Gegenmaßnahmen werden ebenfalls weiterentwickelt, z. B. durch das Aufkommen aktiver, versetzter Täuschkörper wie das Vesta-Konzept des französischen Unternehmens Lacroix, das bereits Raketen- und Mörser-Täuschkörper für die französische Marine und zahlreiche ausländische Flotten anbietet.