19.05.2024, 18:49
(19.05.2024, 18:39)DorJur schrieb: Wenn ich jetzt 2021 ein wirkliches Upgrade der F123-Klasse durch den Haushaltsausschuss bringen müsste, würde ich vielleicht auch erstmal die tatsächlichen Leistungssteigerungen durchbringen und dann erst damit um die Ecke kommen, dass da noch “der TÜV aussteht“… Nur ein Gedanke, keine Unterstellung
Meine Vermutung - und auch nur eine Vermutung - ist eher, dass man 2020 in den 550 Mio. EUR nur das absolut notwendige eingeplant hat, um die Schiffe auf "minimalen Fähigkeitsniveau" für die NATO bereit zu halten.
Da nie konkrete Umfänge (z.B. die Ausstattung aller oder nur einzelner F123 mit einem aktiven TASS) oder ähnliches an die Öffentlichkeit gedrungen sind, scheint mir auch in der Presse mehr Vermutung als Wahrheit zu herrschen.
Die SCHLESWIG-HOLSTEIN ist im Dezember 2022 in Emden angekommen und sollte - so lese ich die Nachrichten - in 2026 wieder zurück zur Flotte. Das sind dann zwischen 37 und 49 Monaten einschließlich der notwendigen Nachweisphase - meine Einschätzung für dieses komplexe Projekt allein für die Nachweise ca. 12 Monate. Dann hat die Umrüstung zwischen 25 und 37 Monaten effektiv gedauert - zum Vergleich, allein die letzte reguläre Liegezeit der BRANDENBURG war wie lange? 18 Monate?
Derzeit sehe selbst ich da noch keinen Grund zum "Meckern"...
@ Milspec_1967
Der Ukraine-Krieg hat am Seekrieg nicht viel verändert, außer der für dich scheinbar marginalen Tatsache, dass die Marine seit Anfang der 2000er nur IKM-Schiffe für Einsätze ähnlich ATALANTA gebaut und gefordert hat und sich seit 2022 jetzt plötzlich wieder mit dem realen Risiko eines Konfliktes mit einem gleichwertigen bzw. sogar militärisch überlegenem Gegner konfrontiert sieht. Das hat die Art und Weise und die Anforderungslage gründlich geändert.
Zum Thema Instandhaltung... 750 Mio. EUR für vier Schiffe sind rund 187 Mio. EUR pro Schiff. Dann verrate uns doch mal, was so eine reguläre "Bedarfsinstandsetzung" einer F123 gekostet hat und was denn so für ein Kriegsschiff eine erwartbare Größenordnung für eine Grundinstandsetzung wäre, wenn diese nachhaltig noch 10 bis 15 Jahre Nutzungsdauer produzieren soll?
Du vergleichst hier Äpfel und Birnen - der Apfel stammt aus der Zeit, in der die Bundeswehr nur das nötigste an ihrem Material gemacht hat und selbst da hat eine Bedarfsinstandsetzung einer Fregatte inkl. Vor- und Nachlauf 12 bis 18 Monate gefressen, die BAYERN ist jetzt gerade aus einer kleinen Zwischeninstandsetzung raus - nach 9 Monaten! Die Birne ist die Forderung der Marine nach Plattformen, die nicht alle paar Monate in neue Instandhaltungsliegezeiten müssen.
Beispiel BRANDENBURG: Diese ist meine ich letztes Jahr im August wieder zur Flotte gekommen und bei TED wurde gerade die nächste Liegezeit für 2024 ausgeschrieben, da Generatoren getauscht und Motoren großen Wartungsstufen erfordern. Sprich nach nicht mal 12 Monaten Nutzung durch die Marine fällt die Einheit wieder mehrere Monate aus!
Solange du im Gegensatz zu uns keine Monate kennst und offenbarst, zu der die First-of-Class F123B aus dem Vorhaben an die Marine zurück geht, dauert diese deutlich umfangreichere Grundinstandsetzung scheinbar nur 9 bis 12 Monate länger, als eine "popelige" Bedarfsinstandsetzung.
Aber schön, dass bei euch in der Wirtschaft alle Projekte so planmäßig ablaufen, dass sich während der Durchführung niemals große Veränderungen an den Rahmenbedingungen ergeben