19.05.2024, 22:36
Broensen:
Du hast mich einmal mehr zu meinen eigenen ursprünglichen Überzeugungen überzeugt
Weil Infanterie nicht durch ihre eigene bescheidene Kampfkraft wirkt, sondern Primär durch ihre Präsenz und indirekt indem sie den Einsatz der Kampfkraft anderer Systeme ermöglicht oder erweitert befähigt. Infanterie wirkt nicht dadurch, dass sie kämpft, sondern vor allem dadurch, dass sie im Gelände irgendwo sitzt und damit ein Problem darstellt, welches man abarbeiten muss.
alphall31:
Mit abstandsaktiven Maßnahmen hat man heute Systeme, die multihitfähig in der Lage sind Systeme wie Mells abzufangen. Entsprechend werden Panzerabwehrwaffen in Zukunft nur dann noch wirklich wirksam sein, wenn sie andere Konzepte verfolgen, und/oder deutlich leistungsfähiger sind als Mells. Dass schlussentlich nur eine Variante der Spike LR ist, und die Spike Familie selbst wurde schon in den 1970ern entwickelt. Das wird also nicht reichen.
Dem kann ich wiederum in Bezug auf die geplanten mKr, insbesondere auf den GTK nur zustimmen. Die Wahnidee dass die Infanterie da ständig auf und absitzt und vom "Mutterschiff" aus, aber infanteristisch kämpft, ist für jeden ernsthaften Krieg völlig ungeeignet. Meiner Ansicht nach versucht man da die Erfahrungen aus Afghanistan irgendwie in einen konventionellen Krieg zu überführen. Das kann nicht funktionieren. Aber eine solche Verwendung sollte ja ursprünglich gar nicht die Rolle des GTK sein:
Ursprünglich sollte der GTK primär den M113 ersetzen. Er war daher ursprünglich nicht für so etwas wie die jetzt geplanten mKr gedacht, ja nicht einmal für die Einsätze.
Vollste Zustimmung, genau das ist das Problem. Meiner Meinung nach gibt es nur zwei funktionierende Varianten: 1. man hat richtig schwere Fahrzeuge, dann müssen diese auch von Anfang an so konzipiert sein. 2. man verwendet möglichst leichte und mobile Fahrzeuge und benutzt das Gelände. Und beides zusammen ergibt dann eine funktionierende Maschinerie. Das gilt für alle Bereiche: entweder schwere Kampfschützenpanzer, oder besonders leichte und mobile "Schützenpanzer" - oder am besten beides - aber nichts dazwischen. Entweder möglichst leichte Artillerie, oder Artillerie auf Kette mit gutem Panzerschutz und darüber hinaus gehenden weiteren Schutzmaßnahmen. usw.
Die Verhältnisse in der Ukraine sollten wir uns genau so wenig zur Grundlage unserer zukünftigen Kriegsführung machen wie den Afghanistaneinsatz. Denn auch die Ukraine ist ein Sonderfall, mit sehr speziellen Umständen, aus dem sich in ganz vielen Aspekten nur wenig für uns ableiten lässt.
Aber natürlich kann man sich trotzdem durchaus in einige Schlußfolgerungen ziehen, beispielsweise dass eine Defensive gegenüber den Streitkräften der RF wahrscheinlich effizienter und effektiver ist. Also sollte man für das Baltikum und andere Gebiete in Osteuropa eine starke Defensive als primäre Strategie verfolgen. Um die Auftaktschlacht in der Defensive zu gewinnen und diesen Sieg dann zu explorieren.
Das Konzept der BW für die mittleren Kräfte wird aber in der Defensive nicht funktionieren, bzw. nicht so gut funktionieren wie andere Konzepte. Daher stellt sich die Frage, was genau mittlere Kräfte in der Defensive wie genau überhaupt tun sollen ?! Und erst dem folgend dann die Frage, wie man sie dann konkret speziell dafür strukturieren und ausrüsten müsste.
Zitat:genau das ist der Punkt: Wenn man von der HighTech-RadHbz weg geht, dann doch bitte konsequent und nicht so halbherzig mit CAESAR. Dann bitte MARS/LARS/PULS auf Lkws und dazu Mörser statt einfach nur die LowTech-Variante der gleichen Waffe beschaffen.
Du hast mich einmal mehr zu meinen eigenen ursprünglichen Überzeugungen überzeugt
Zitat:Wenn die Infanterie aber selbst kaum Kampfkraft hat und derart auf den Einsatz der Kampfkraft ihrer Artillerie angewiesen ist, wozu dann überhaupt die Infanterie? Warum dann nicht nur Artillerie mit Aufklärung kombinieren?
Weil Infanterie nicht durch ihre eigene bescheidene Kampfkraft wirkt, sondern Primär durch ihre Präsenz und indirekt indem sie den Einsatz der Kampfkraft anderer Systeme ermöglicht oder erweitert befähigt. Infanterie wirkt nicht dadurch, dass sie kämpft, sondern vor allem dadurch, dass sie im Gelände irgendwo sitzt und damit ein Problem darstellt, welches man abarbeiten muss.
alphall31:
Zitat: Mit Mells hat man eine panzerabwehrwaffe mit der man auf 4000m wirken kann. Bei Bedarf kann man die Reichweite auch auf 5000-8000m erhöhen.
Mit abstandsaktiven Maßnahmen hat man heute Systeme, die multihitfähig in der Lage sind Systeme wie Mells abzufangen. Entsprechend werden Panzerabwehrwaffen in Zukunft nur dann noch wirklich wirksam sein, wenn sie andere Konzepte verfolgen, und/oder deutlich leistungsfähiger sind als Mells. Dass schlussentlich nur eine Variante der Spike LR ist, und die Spike Familie selbst wurde schon in den 1970ern entwickelt. Das wird also nicht reichen.
Zitat:In der Defensive sind Panzer heute völlig fehl am Platz mit den zur Verfügung stehenden Aufklärungsmitteln und Drohnen.
Dem kann ich wiederum in Bezug auf die geplanten mKr, insbesondere auf den GTK nur zustimmen. Die Wahnidee dass die Infanterie da ständig auf und absitzt und vom "Mutterschiff" aus, aber infanteristisch kämpft, ist für jeden ernsthaften Krieg völlig ungeeignet. Meiner Ansicht nach versucht man da die Erfahrungen aus Afghanistan irgendwie in einen konventionellen Krieg zu überführen. Das kann nicht funktionieren. Aber eine solche Verwendung sollte ja ursprünglich gar nicht die Rolle des GTK sein:
Zitat:Denn gtk haben wir den Einsätzen zu verdanken und dazu kommt noch eine Industrie die dem Militär erklärt was sie brauchen.
Ursprünglich sollte der GTK primär den M113 ersetzen. Er war daher ursprünglich nicht für so etwas wie die jetzt geplanten mKr gedacht, ja nicht einmal für die Einsätze.
Zitat:anstatt Entwicklungen anzustoßen das unsere Fahrzeuge wieder kleiner und leichter werden spart man sich das Geld und packt einfach auf bestehende Systeme mehr stahl drauf.
Vollste Zustimmung, genau das ist das Problem. Meiner Meinung nach gibt es nur zwei funktionierende Varianten: 1. man hat richtig schwere Fahrzeuge, dann müssen diese auch von Anfang an so konzipiert sein. 2. man verwendet möglichst leichte und mobile Fahrzeuge und benutzt das Gelände. Und beides zusammen ergibt dann eine funktionierende Maschinerie. Das gilt für alle Bereiche: entweder schwere Kampfschützenpanzer, oder besonders leichte und mobile "Schützenpanzer" - oder am besten beides - aber nichts dazwischen. Entweder möglichst leichte Artillerie, oder Artillerie auf Kette mit gutem Panzerschutz und darüber hinaus gehenden weiteren Schutzmaßnahmen. usw.
Zitat:Noch dazu sehen wir in der Ukraine das weder schwere noch mittlere Kräfte gegen Infanterie mit Panzerabwehrraketen und Artillerie bestehen können. Drohnen tun ihr übriges dazu.
Die Verhältnisse in der Ukraine sollten wir uns genau so wenig zur Grundlage unserer zukünftigen Kriegsführung machen wie den Afghanistaneinsatz. Denn auch die Ukraine ist ein Sonderfall, mit sehr speziellen Umständen, aus dem sich in ganz vielen Aspekten nur wenig für uns ableiten lässt.
Aber natürlich kann man sich trotzdem durchaus in einige Schlußfolgerungen ziehen, beispielsweise dass eine Defensive gegenüber den Streitkräften der RF wahrscheinlich effizienter und effektiver ist. Also sollte man für das Baltikum und andere Gebiete in Osteuropa eine starke Defensive als primäre Strategie verfolgen. Um die Auftaktschlacht in der Defensive zu gewinnen und diesen Sieg dann zu explorieren.
Das Konzept der BW für die mittleren Kräfte wird aber in der Defensive nicht funktionieren, bzw. nicht so gut funktionieren wie andere Konzepte. Daher stellt sich die Frage, was genau mittlere Kräfte in der Defensive wie genau überhaupt tun sollen ?! Und erst dem folgend dann die Frage, wie man sie dann konkret speziell dafür strukturieren und ausrüsten müsste.