27.05.2024, 15:17
(27.05.2024, 11:17)Milspec_1967 schrieb: Habt ihr euch mal einen Boxer (LKW scheidet da eh völlig aus) mit BK Turm vorne und IRIS-T LfK Starter irgendwo dahinter auf Millimeterpapier mal aufgezeichnet ?Das wäre ja gar nicht der Plan. Der IRIS-T-SLS-BOXER hat ja einen Turm mit Sensorik, seitlichen FK-Startern und zentraler Sekundärwaffe. Die ließe sich entweder durch eine entsprechende MK oder eine komplette Waffenstation austauschen, die dann auf dem Turm säße und sich unabhängig vom Turm und den FK richten ließe. Das wäre schon möglich. Nur wäre halt die Leistungsfähigkeit dieser Lösung im Bereich der MK vermutlich geringer als beim Skyranger.
Zitat:Zudem muss das FÜWES 2 Systeme mit verschiedenen Parametern (BK max 3-4Km Reichweite, IRIS-T bis 10Km) überlappend priorisieren, was im Zweifel problematisch sein kann.Da sehe ich auch eine Schwäche, obwohl das schon machbar wäre. Über das FüWES würde ich mir dabei jedoch weniger Gedanken machen als über die Bediener. Für die wird der große Überwachungsbereich bzgl. IRIS-T in Verbindung mit einer hohen Zieldichte im Nächstbereich zur Herausforderung, das System wäre also anfällig gegenüber einer hohen Quantität von Zielen für die MK.
Zitat:Kostet zwar mehr und erfordert 2 Personen Besatzungen mehr...aber wenn ein Fahrzeug defekt oder beschädigt ist, kämpft das andere einfach weiter...bei einem kombiniertem System (BK + IRIS-T) sind bei (Kampf) Schäden, welcher Art auch immer, definitiv beide Waffensysteme außer Gefecht...somit nutzloser als bei 2 Fahrzeugen.Dem Argument kann ich nicht folgen. Man kann ja in beiden Varianten die gleiche Anzahl Fahrzeuge haben. Insofern brächte die Kombilösung den Vorteil mit sich, mit der gleichen Zahl an Fahrzeugen eine höhere Flächenabdeckung oder alternativ Redundanz zu erlangen. Der Nachteil läge in der zu erwartenden geringeren Leistungsfähigkeit gegenüber zwei spezialisierten Fahrzeugen.
(27.05.2024, 11:11)Helios schrieb: Das ist mir zu unkonkret, welcher Art sollen diese UAS/LM sein (vielleicht ein paar Beispiele oder Eckdaten?), dass neben einem kombinierten FK/MK-Fla-Panzer (mit leichter MK) noch ein zusätzlicher reiner Flak-Panzer (mit etwas schwererem MK) benötigt wird?Woher soll ich Beispiele oder Eckdaten haben für Bedrohungen auf dem Schlachtfeld der 2030er Jahre? Die sind doch noch gar nicht entwickelt. Ich sehe einfach nur die aktuellen Entwicklungen in der Drohnentechnologie und würde es für unverantwortlich halten, sich nicht darauf einzustellen, dass es absehbar auch gehärtete, autonom und in Schwärmen agierende Kleinstdrohnen geben wird, die für eine mechanisierte Gefechtsführung zur Gefahr werden. Darauf sollte man sich mMn vorbereiten. Und für mich ist dann die Konsequenz daraus eher, dass der bisher verfolgte Ansatz der Raketen-basierten Systeme und somit der weitreichenden Flugabwehr allein nicht die Lösung sein kann. Es wird Systeme brauchen, die nicht nach 2-8 Bekämpfungsvorgängen leergeschossen sind, die in der Lage sind, auch ganze Drohnenschwärme kinetisch vom Himmel zu holen. (An Laser im Panzergefecht glaube ich noch nicht so bald.)
Zitat:Wieso gehst du von einer niedrigen Quantität eines kombinierten FK/MK-System aus, aber offenbar nicht von einer niedrigen Quantität einer solchen reinen MK-Lösung?Mach ich nicht, ich gehe so oder so von einer zu geringen Quantität aus. In beiden Varianten.
Allerdings gehe ich schon davon aus, dass man ein Fahrzeug mit IRIS-T-Werfern wohl eher etwas weiter zurück positionieren würde als einen reinen FlakPz. Ich bin da ja auch der Ansicht, dass ein solcher eigentlich fester Bestandteil der Kampftruppe sein, also unmittelbar mit dieser agieren sollte. Und da sind dann außen angebrachte 3m-Raketen-Pods nicht unbedingt von Vorteil.
Zitat:Dein letzter Satz ist in Anbetracht dessen, was ich hier skizziert habe, irreführend.Wieso? Meine Aussage ist es doch, dass ich davon ausgehe, dass es eine große Quantität von Zielen geben wird, für die eine Bekämpfung mit der MK erforderlich wird, weil es zu viele für FKs sind und EloKa eben auch Grenzen kennt und ich persönlich erwarte, dass es in den nächsten 20 Jahren auch entsprechend gehärtete Kleindrohnen geben wird, die sich nicht so einfach werden ausschalten lassen. Und EloKa wird nunmal gerne als Argument dafür angebracht, dass eine kinetische Bekämpfung von sUAS gar nicht in einem allzu großen Umfang erforderlich wäre. Denn das ist zwar Stand heute (Stichwort: Baumarktdrohnen) absolut richtig, wird aber mMn nicht mehr lange so bleiben.
Insofern wäre dein Ansatz in Kombination mit effektiven EloKa-Maßnahmen aktuell genau richtig, ich halte ihn nur nicht für ausreichend zukunftsfähig.
Man könnte ihn allerdings durchaus gehen, wenn man gleichzeitig eine Entwicklung anstößt, die eben den Kampf gegen Luftziele im Nächstbereich in die Kernelemente der gepanzerten Kampftruppen integriert, sei es durch spezialisierte Varianten des SPz, einen neuen KPz oder einen Begleitpanzer. Nur heißt das in unserem Fall dann MGCS und liegt noch zu weit in der Ferne, als dass wir uns darauf verlassen sollten. Ergo brauchen wir mMn den Skyranger zusätzlich zum NNbS-FlaRakPz, um eben die Zeit zu überbrücken, bis der Kampf- und Schützenpanzer-Verbund diese Aufgaben selbst übernehmen kann.