29.05.2024, 19:30
@Quintus
Schneemann
Zitat:In diesem Kontext sollte man sehr eindeutig zwischen West- und Ostfront unterscheiden. Mal abgesehen davon gewann Deutschland an der Ostfront gegen die Russen.Mein Vergleich bezog sich auch auf die Westfront. Im Osten hatte man zwar eine Art von "Bewegungskrieg", aber es war zugleich ein wechselvolles Spiel, an manchen Punkten erstarrte der Stellungskampf, an anderen Orten waren großflächige, freie Bewegungen möglich, die es so an der Westfront nicht gab. Man muss aber auch dazu sagen, dass natürlich auch die innere Lage des Zarenreiches gewisse Beiträge zum Kollaps der Russen geleistet hat (würde hier aber den Rahmen sprengen).
Zitat:Die Wirkung der Panzer wird weit überschätzt. Viel relevanter waren die Sturmtruppentaktiken, die natürlich auch von den Alliierten nachgeahmt wurden. Tatsächlich war es nicht der Panzer, der wieder Bewegung in den Krieg brachte, sondern ironischerweise genau das Vorgehen welches die Russen heute versuchen.Das sehe ich anders. Die Sturmtruppentaktiken waren neu und anfangs sehr erfolgreich, aber sie waren kein Gamechanger bzw. sie wären nur dann einer gewesen, wenn ihre Erfolge nicht mit Infanterie, sondern mit mechanisiertem Gerät ausgebaut hätten werden können (sollen). Tatsächlich war die Sturmtruppentaktik sogar eher eine Notlösung, ein taktisches, notgedrungenes Provisorium, weil man deutscherseits nicht die Kapazitäten für einen Panzerbau wie seitens der Entente mehr hatte. Und dass man etwas "erfinden" musste, war seit Cambrai 1917 eigentlich klar. Aber allen Befähigungen der Sturmtruppen zum Trotz waren es eben die Tanks, die maßgeblich die deutsche Front ins Wanken brachten. Natürlich auch, weil sie in Massen ankamen...
Schneemann