29.05.2024, 21:35
(28.05.2024, 23:47)Milspec_1967 schrieb: Die dort genannten Probleme von Laser Waffen im All vs kinetische Waffen treten (kleiner dimensioniert) auch in der irdischen Kriegführung auf
Naja, bezüglich "The Expanse" ist wohl die Aussage "Tl;dr: storytelling" am sinnvollsten, dort ist die Situation wie sie ist weil die Autoren es so wollten bzw. für die Geschichte brauchten. Insgesamt betrachtet unterscheidet sich der Einsatz von Energie- und Projektilwaffen im Weltraum hinsichtlich Vor- und Nachteile aber schon signifikant vom Einsatz auf der Erde.
(29.05.2024, 08:46)Quintus Fabius schrieb: Entsprechend ist es meine These, dass man einen dezidierten FlaRak-Panzer hat, der neben den Raketen einen Laser als Zusatzbewaffnung hat, und zwar spezifisch für den Nächstbereich. Der Laser ist hier bei die Sekundärwaffe (!) und dient dem Nächstbereich und gegen bestimmte Drohnen. Also nicht als Hauptwaffe gegen alles. Er ist daher ein zusätzliches Mittel gegen die gegenwertige "Anomalie", insbesondere wenn Drohnenschwärme aus kleinen Drohnen teilautonom daher kommen um gezielt solche FlaRak anzugreifen.
Jetzt mal unabhängig davon, ob ich eine derartige Spezialisierung für sinnvoll halte oder nicht (tue ich nicht), und angenommen, die Leistung wäre ausreichend (was sie so spezialisiert wohl ist, wobei die Leistung selbst nur ein Indikator ist und Faktoren wie die Divergenz oder die Wellenlänge nicht außer acht gelassen werden können, aber für die Einfachheit des Arguments sage ich jetzt: das passt), dann verbleibt noch immer das grundsätzliche Problem: so ein System gibt es aktuell und naher Zukunft in der dafür notwendigen Größe nicht. Die aktuell auf dem Stryker getesteten Systeme haben ein Zehntel der Leistung und stellen aus Platzgründen das Hauptsystem dar, leistungsfähigere Systeme sind signifikant größer. Das liegt am Energiebedarf (Ausgangsleistung < Eingangsleistung, und letztere ist aufgrund der Gesamteffizienz noch immer enorm), an der Energiebereitstellung, an dem Kühlbedarf (geringe Gesamteffizienz bedeutet große Wärmeverlustleistung), usw..
Interessanterweise beginnt dein Beitrag mit folgender Aussage:
"Meiner rein persönlichen Meinung nach ist es schwierig, eine ausreichend leistungsfähige MK und Raketen auf einem Panzer mitzuführen ohne diesen zu überladen, was dann Probleme bei der Munitionskapazität hervor ruft."
Für einen alternativen Laser gilt das aktuell noch viel mehr.
Und ja, es ist durchaus wichtig weiter in die Grundlagen dieser Technologie zu investieren und diese auch in ersten, einfacheren und womöglich nicht ausreichend leistungsstarken Versionen zur Erprobung in die Truppe zu bringen. Zumindest ersteres wird ja auch gemacht. Aber hier und jetzt und absehbar für den Bereich NNbs (also 10+ Jahre) wird dies kein Sekundärsystem für die mobile Flugabwehr sein, und ob es als Primärsystem mobil Sinn ergibt, bezweifle ich jedenfalls stark. Stationär bzw. teilmobil ist das etwas anderes.