02.08.2024, 21:12
(02.08.2024, 09:24)Schneemann schrieb: 2. Ein ATGM-Anschlag wäre denkbar, aber auch recht schwer ausführbar. Wenn man sich die Lage des Gebäudes anschaut, so müsste man deutlich näher als 8 km herangehen
Ich habe die Berichte zu Hinweisen bzw. dem Vorgehen in diesem Fall noch nicht so verfolgt. Finde interessanter DASS es dieses Attentat gegeben hat. Aber die ATGM Theorie fasziniert mich insofern, weil sie technisch spannend ist. Völlig theoretisch entkoppelt davon gesprochen ist das nämlich nicht so unmöglich, wie Du meinst:
Zitat:- eher max. 3 bis 4 km -, man müsste auch einige Hügel und Bäume im Umfeld berücksichtigen.
Die "Long Range" Versionen von Spike und Almas haben eine mehr als doppelt so hohe Reichweiten, wie hier von Dir genannt. Das reduziert die Signatur und erhöht die Optionen des Schützen schon einmal, in Radien und Flächen gedacht, ganz erheblich. Sichtlinie des Bedieners ist nicht erforderlich. Die Rakete macht das Bild aus der Vogelperspektive, fliegt über Hügel. Erwiesenermaßen werden die Waffen im militärischen Kontext bevorzugt aus dem Wald hinter Hügeln verschossen.
Zitat:Und man muss den Pick-Up samt Werfer auf einer Straße oder zumindest einem befahrbaren Weg platzieren, von wo man aus das Haus gut einsehen kann (was aber seine Entdeckung auch wiederum erleichtert - WENN es Beobachter gibt).
Der Schütze kann den Starter mit Dreibein alleine tragen. Ist viel handlicher als TOW. Für die Rakete muss er evtl. ein zweites mal laufen. Evtl. gibt's dabei einen Helfer.
Ein weiterer Komplize muss das Ziel in Sichtweite ggf. mit Fernglas auskundschaften und dessen Position im Haus durchgeben.
Das nur theoretisch in Bezug auf den möglichen Einsatz von ATGM für solche Attentate. Wenn es am Ende viel einfacher ist eine Bombe unter dem Bett oder einem Kanaldeckel zu platzieren, das Essen mit Nowitschok zu vergiften, oder was auch immer... dann wählt man natürlich diesen entsprechenden Weg wenn es nur um die Eliminierung der Person mit allen sich dreht. Das führt mich wieder zu dem Punkt, dass das Mittel eigentlich relativ egal ist. Wobei..
Hätte es dabei nicht geknallt, sondern wäre er tatsächlich vergiftet worden, wäre es viel schwieriger gewesen eine Reaktion darauf zu geben oder vorherzusehen. Eine "Explosion" in Teheran, war wohl schon auch nicht ganz unwichtig bei der Aktion, bzw. der Wahl der Mittel und Wege.
Zitat:Kann aber natürlich auch sein, dass man den "Gast" (und das Gastrecht wird bekanntlich in Iran durchaus hoch angesetzt) als solchen als "sakrosankt" angesehen hat - nach dem Motto Hier in Teheran passiert eh nichts! -, ihn irgendwo halbwegs luxuriös einquartiert und lediglich einen Leibwächter vor die Türe gestellt hat und der Rest war dann eine Mischung aus Arroganz und dem gleichen persischem Schlendrian, der kürzlich den Präsidenten samt Außenminister mit einem Hubschrauber in ein nebliges Gebirge hat starten lassen...
Stimmt schon. General Soleimani ist bspw. fast ausschließlich in ungepanzerten Fahrzeugen unterwegs gewesen mit ein paar Leibwächtern in unmittelbarer Begleitung. Ahmadinejad sowieso in seinem Peugeot Privatfahrzeug. Hat sich auch keiner von abbringen lassen. Und die Moral von der Gschichte ist, dass Soleimanis Ermordung durch Hellfire/Paveway auch ein Panzer nicht verhindert hätte. Wo ein Wille, da ein Weg.
Die Frage ist am Ende wer es wagt. In der Regel gewinnt ein staatlicher Akteur durch gezielte Attentate nichts auf dem Feld. Man raubt der Gegenseite charismatische Führungskräfte, aber die sind organisatorisch auch nur jeweils Head of XY gewesen. Jede Regierung, Firma, Fußballmannschaft fängt das ab. Die Frage ist auch wie sehr Haniyeh nach dem Verlust eines Großteils seiner Familienmitglieder überhaupt noch voll bei Kräften mental gewesen ist. Wissen wir nicht. Spekulation.
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