13.08.2024, 23:38
Anbei: 1949 gab es noch keine Palästinenser im heutigen Sinne, und man verwendete den Begriff zu dieser Zeit sogar noch eher für Juden in diesem Gebiet als für die dort lebenden Araber - und hätte man einen Araber in Gaza gefragt was er ist, hätte er geantwortet, er sei ein Ägypter. Nur mal so am Rande.
Einige dieser Siedlungen im Westjordanland sind übrigens älter als Israel. Da siedelten Juden schon bevor Israel als Staat ausgerufen wurde.
Das ist ja gerade das faszinierende an der ganzen Sache dort, dass so viel komplexer ist, als dies hierzulande gemeinhin wahrgenommen wird.
Werter Nightwatch:
Tatsächlich kann man über eine Nicht-Strategie keine Diskussion führen, weil sie nicht existiert. Israel hat überhaupt gar keine Strategie, und handelt primär aus irrationalen, archaischen, schlicht und einfach aus orientalischen Motiven heraus.
Nein, man verfolgt überhaupt keine Strategie. Man wird Gaza nun tatsächlich in ein Freiluftgefängnis verwandeln (müssen) - und dann hat man vielleicht für etliche Jahre die Hamas als militärische Bedrohung ausgeschaltet, und dafür sich umgekehrt andere, relevantere militärische Bedrohungen eingehandelt und in gar nicht so langer Zeit wird man dann das Westjordanland gleichermaßen zerschlagen müssen, weil das Westjordanland zwingend ein Hamas-istan 2.0 werden wird. Das ist dort nur noch eine Frage der Zeit und dann hagelt es Raketen halt aus dem Westjordanland usw. Das fortwährende israelische Whack-a-mole führt einfach nirgendwo hin, nicht einmal zur Ausschaltung der Palästinenser als militärische Bedrohung.
Nein, weil Israel / inzwischen auch die Mehrheit der israelischen Bevölkerung überhaupt gar keine Lösung von irgendwas mehr will. Wenn die damit durchkämen, würde eine Mehrheit der Juden die Palästinenser einfach aus Hass / in Teilen auch aus Rassenhass völkermorden und der einzige Grund warum dies nicht geschieht sind die massiven Nachteile welche man daraus aktuell ziehen würde.
Israel kann dann jetzt auch sofort mal damit anfangen die Grenze zum Westjordanland und um alle Siedlungen dort gleichermaßen auszubauen, im Westjordanland ein Niemandsland freizuräumen, die Grenze zu Jordanien frei zu räumen, dort ebenfallls Grenzbefestigungen zu bauen, denn die ganze Sache wird sich als Gaza 2.0 nun im Westjordanland in einigen Jahren wiederholen. Oder Israel kann in einigen Jahren dann die nicht besetzten Teile des Westjordanlandes gleichermaßen zerbomben, und dann dem folgend alle einsperren, und dann erweitert sich der Konflikt halt noch mehr und noch immer weiter und schlussendlich stellt sich mir die Frage, ob Israel nach belieben und unbegrenzt einen Krieg nach dem anderen führen kann, und ab wann die Unterstützung für Israel selbst bei seinen bisher treuesten Verbündeten dann so weit wegbricht, dass die Israelis im weiteren alleine stehen. Aber was solls: man hat ja Atomwaffen und überhaupt, kann man einfach alle nach belieben umbringen, immer weiter und unbegrenzt, ohne Fernwirkungen, ohne Folgen, weil alle das nach Belieben unendlich weiter mitmachen werden.
Der Vergleich mit Deutschland 45 lässt außer Acht, dass Deutschland sehr wohl besetzt wurde. Und dass es keine ausländischen weiteren Mächte gab, welche die Nazis nach ihrer Niederlage weiter unterstützt hätten und dass sich die Naziideologie nicht infolge der Handlungen der Alliierten immer weiter ausgebreitet hat. Der Vergleich ist daher schlicht und einfach falsch. Und eine blinde Hoffnung, die ich schon von vielen Israelis gehört habe und die aufzeigt, wie wenig sich die meisten Israelis mit ihren Nachbarn beschäftigen, wie wenig sie überhaupt über diese wissen und wie egozentrisch und vollständig in ihrer Blase zu viele Israelis leben.
Insbesondere in Bezug auf den Gazakrieg ist diese Egozentrie extrem auffällig. Bei jedem Kampf aber muss der Feind im Mittelpunkt stehen, und nicht man selbst.
Zitat:Es gäbe ....... keine Siedlungen im Westjordanland.
Einige dieser Siedlungen im Westjordanland sind übrigens älter als Israel. Da siedelten Juden schon bevor Israel als Staat ausgerufen wurde.
Das ist ja gerade das faszinierende an der ganzen Sache dort, dass so viel komplexer ist, als dies hierzulande gemeinhin wahrgenommen wird.
Werter Nightwatch:
Zitat:Diskussionen um theoretische Luftschlösser sind sinnlos.
Tatsächlich kann man über eine Nicht-Strategie keine Diskussion führen, weil sie nicht existiert. Israel hat überhaupt gar keine Strategie, und handelt primär aus irrationalen, archaischen, schlicht und einfach aus orientalischen Motiven heraus.
Zitat:Insofern ist der Vorwurf, dass Israel keine Strategie verfolgen würde auch nur insoweit zutreffend, dass man keine Strategie zur endgültiger Lösung des Konflikts verfolgt.
Nein, man verfolgt überhaupt keine Strategie. Man wird Gaza nun tatsächlich in ein Freiluftgefängnis verwandeln (müssen) - und dann hat man vielleicht für etliche Jahre die Hamas als militärische Bedrohung ausgeschaltet, und dafür sich umgekehrt andere, relevantere militärische Bedrohungen eingehandelt und in gar nicht so langer Zeit wird man dann das Westjordanland gleichermaßen zerschlagen müssen, weil das Westjordanland zwingend ein Hamas-istan 2.0 werden wird. Das ist dort nur noch eine Frage der Zeit und dann hagelt es Raketen halt aus dem Westjordanland usw. Das fortwährende israelische Whack-a-mole führt einfach nirgendwo hin, nicht einmal zur Ausschaltung der Palästinenser als militärische Bedrohung.
Zitat:Und zwar schlicht weil es keinen gangbaren Weg zu einer derartigen Lösung gibt, zumindest jetzt bzw. in dieser Generation nicht.
Nein, weil Israel / inzwischen auch die Mehrheit der israelischen Bevölkerung überhaupt gar keine Lösung von irgendwas mehr will. Wenn die damit durchkämen, würde eine Mehrheit der Juden die Palästinenser einfach aus Hass / in Teilen auch aus Rassenhass völkermorden und der einzige Grund warum dies nicht geschieht sind die massiven Nachteile welche man daraus aktuell ziehen würde.
Zitat:Es ist doch völlig irrelevant mit welcher Ausrüstung der Mob hinter den Terrorkommandos durch den geöffneten Grenzzaun gebrochen ist. Israel wird diesen Fehler nicht wiederholen, die Grenzbefestigungen werden deutlich ausgeweitet und nach Gaza hinein ins geschaffene Niemandsland auch vertieft werden, man wird die Grenzbefestigungen nicht mehr unterbesetzt lassen und irgendwelche Vorbereitungen der Gegenseite nicht mehr einfach arrogant vom Tisch wischen.
Damit wird es der Hamas, dem Mob oder wem auch immer nicht mehr möglich sein einen 7. Oktober zu wiederholen. So eine Aktion funktioniert halt nur einmal.
Israel kann dann jetzt auch sofort mal damit anfangen die Grenze zum Westjordanland und um alle Siedlungen dort gleichermaßen auszubauen, im Westjordanland ein Niemandsland freizuräumen, die Grenze zu Jordanien frei zu räumen, dort ebenfallls Grenzbefestigungen zu bauen, denn die ganze Sache wird sich als Gaza 2.0 nun im Westjordanland in einigen Jahren wiederholen. Oder Israel kann in einigen Jahren dann die nicht besetzten Teile des Westjordanlandes gleichermaßen zerbomben, und dann dem folgend alle einsperren, und dann erweitert sich der Konflikt halt noch mehr und noch immer weiter und schlussendlich stellt sich mir die Frage, ob Israel nach belieben und unbegrenzt einen Krieg nach dem anderen führen kann, und ab wann die Unterstützung für Israel selbst bei seinen bisher treuesten Verbündeten dann so weit wegbricht, dass die Israelis im weiteren alleine stehen. Aber was solls: man hat ja Atomwaffen und überhaupt, kann man einfach alle nach belieben umbringen, immer weiter und unbegrenzt, ohne Fernwirkungen, ohne Folgen, weil alle das nach Belieben unendlich weiter mitmachen werden.
Zitat:sehen wir in Deutschland nach 45. Wenn die Niederlage total genug ist und man in den Trümmern sitzt wird es zwangsläufig einen Denkprozess in Richtung von "wir haben alles reingeworfen und sind grandios gescheitert, nach zehn Jahren Wiederaufbau wird das Ergebnis auch nicht anders sein und wir werden wieder alles verlieren" einsetzen. Längst nicht bei allen natürlich, dafür sind die da dort zu abgedreht, aber es wird ein gewichtiger Faktor sein.
Der Vergleich mit Deutschland 45 lässt außer Acht, dass Deutschland sehr wohl besetzt wurde. Und dass es keine ausländischen weiteren Mächte gab, welche die Nazis nach ihrer Niederlage weiter unterstützt hätten und dass sich die Naziideologie nicht infolge der Handlungen der Alliierten immer weiter ausgebreitet hat. Der Vergleich ist daher schlicht und einfach falsch. Und eine blinde Hoffnung, die ich schon von vielen Israelis gehört habe und die aufzeigt, wie wenig sich die meisten Israelis mit ihren Nachbarn beschäftigen, wie wenig sie überhaupt über diese wissen und wie egozentrisch und vollständig in ihrer Blase zu viele Israelis leben.
Insbesondere in Bezug auf den Gazakrieg ist diese Egozentrie extrem auffällig. Bei jedem Kampf aber muss der Feind im Mittelpunkt stehen, und nicht man selbst.