16.08.2024, 15:37
(16.08.2024, 14:02)Old Boy schrieb: Mal eine andere Frage an die werte Runde:
In letzter Zeit redet unser Verteidigungsminister Pistorius öfters mal von einer 'Kriegstüchtigkeit' Deutschlands ab 2029.
Würde dieses Thema einen eigenen Faden verdienen, oder ist das zu unrealistisch (ich schreibe bewußt nicht 'albern')?
...
Zum Thema der mentalen Kriegesfähigkeit:
https://augengeradeaus.net/2024/08/verte...s-zurueck/
Zitat:Die Ergänzung des Traditionserlasses der Bundeswehr, mit der der aus der Wehrmacht kommenden Gründergeneration der Bundeswehr eine besondere Rolle zugewiesen werden sollte, ist nicht mehr gültig. Das Verteidigungsministerium zog die so genannten Ergänzenden Hinweise zu den Richtlinien zum Traditionsverständnis und zur Traditionspflege zurück. Grund seien aufgekommene Zweifel an der Wertebindung des Traditionsverständnisses, erklärte Generalinspekteur Carsten Breuer.
Die Ergänzenden Hinweise zu den Richtlinien zum Traditionsverständnis und zur Traditionspflege der Bundeswehr wurden am 12. Juli vom Abteilungsleiter Einsatzbereitschaft und Unterstützung Streitkräfte im Verteidigungsministerium, Generalleutnant Kai Rohrschneider, unterzeichnet. Es gehe dabei um eine Klarstellung zur Auslegung des Traditionserlasses, hatte Rohrschneider das Dokument begründet. Maßgeblich sei die Frage, wie der in dem Erlass genannte Wertemaßstab auszulegen sei, ebenso wie der Spielraum für traditionsstiftende Beispiele militärischer Exzellenz auch außerhalb der bundeswehreigenen Geschichte.
Zur Einordnung:
General Rohrschneider hatte keine Glorifizierung der Wehrmacht im Sinne. Vielmehr forderte er dass, unter Beachtung des Angriffsgriffes Russland gegen die Ukraine, wieder verstärkt das Bild des Kämpfers in den Fokus der Traditionpflege rücken sollte.
Ohne den Traditionerlass von 2018 zu widersprechen nannte er die Gründergeneration der Bundeswehr, namentlich bspw. General v. Senger und Etterlin (Heer), Oberst Hartmann( Luftwaffe) und Admiral Topp (Marine) als kriegsgediente, hochdekorierte Vorbilder.
Zitat: "Entscheidend für die Traditionswürdigkeit von Soldaten
der Gründergeneration der Bundeswehr ist das Ergebnis eines sorgfältige n Abwägens
zwischen etwaiger persönlicher Schuld und individueller Leistung, die sinnstiftend in
die Gegenwart wirkt."
Ergänzende Hinweise zum Traditionserlass
Dass diese Ergänzungen nach kürzester Zeit durch den GI kasiert wurden, ist in meinen Augen bedauerlich. Ich hatte eine offene Debatte statt einer weiteren Pauschalverurteilung gehofft.
Warum ein Feldwebel Lilienthal heutzutage nicht traditionswürdig sein darf, wird sich mir nie erschließen.
Jetzt ein paar harte Worte:
Die Einsätze Afghanistan und Mali sind sowohl politische als auch militärische Niederlagen, welche nicht traditionsstiftend sein können.
Ohne einer mentalen Verinnerlichung des Kampfauftrages ist die heutige Bundeswehr als Streifkraft weitesgehend wertlos.