23.08.2024, 22:13
(23.08.2024, 20:53)Kongo Erich schrieb: Du reduzierst die Übergriffe in Palästina auf die getöteten Personen. Die alltäglichen Schikanen lässt Du völlig aussen vor - aber gerade diese alltäglichen Diskriminierungen sind es, die so viel Bitterkeit erzeugen.Ich lasse die nicht außen vor, das steht auch in meinen Beitrag. Ich habe eine Statistik gewählt die sich vergleichen lässt um die (überschaubaren) Dimensionen der Gewalt dort zu verdeutlichen.
Zitat: Israel hat alleine in den ersten sechs Monaten dieses Jahres so viel Boden im Westjordanland zu staatlichem Land erklärt, wie in den vergangenen zehn Jahren nicht.Ja, stellt sich heraus, dass ein Massaker zu begehen, zu dem die Mongolen anerkennend genickt hätten, unschöne Konsequenzen hat. Sagenhafte 0.4% der Fläche des Westjordanlandes wurden zu irgendetwas erklärt. Allergrößtenteils Gebiete betreffend, auf der kein Palästinenser jemals gelebt hat, weil schlicht unbewohnt. Wahrhaft fürchterlich.
Insgesamt waren es knapp 5.900 Acre, beinahe 24 Quadratkilometer.
Zitat:Die jüngste Umwidmung im Juni des Jahres von knapp 3.000 Acre fällt zusammen mit den Planungen für 6.000 neue Gebäude in israelischen Siedlungen im Westjordanland sowie der Legalisierung eines illegalen Außenpostens (Quelle).Siehe dazu Beitrag #974
Es geht unter anderem um den Ausbau einer seit 1967 bestehenden Siedlung die auf dem Gebiet einer 1948 zerstörten israelischen Ansiedlung errichtet wurde und geogrpahisch so gelegen ist, dass sie in keinem Abkommen jemals an die Palästinenser abgetreten werden würde.
Zum anderen geht es um Grenzland im Jordantal zu Jordanien, die Zuschlagung dieser Gebiete an die Palästinenser ist sicherheitspolitisch illusorisch. Entsprechend wurden diese Gebiete im jüngsten US Vorschlag zur Lösung der Territorialfragen unter Trump auch Israel zugeschlagen.
Zitat: Und alle diese Siedlungen sind völkerrechtlich illegal.Nö sind sie längst nicht alle wenn man mal den Gesetzestext lesen würde. Es wird aus politischen Gründen halt anders gesehen weil es einen zu guten Rechtfertigungsgrund für den palästinensischen Terror darstellt.
Zitat:Da kann man nicht von "wenigen Hundert Personen" sprechen, sondern muss den israelischen Staat als Verantwortlichen benennen.Nein, es ist grob unseriös vom Wachsen bestehender Städte und Dörfer sowie der Umwidmung von Grenzland und marodierenden Banden eine Verbindung ziehen zu wollen ist grob unseriös.
Ich sehe jetzt aber nicht, warum wir an dieser Stelle die israelische Siedlungspolitik diskutieren müssen. Sie ist in Bezug auf den aktuell laufenden Krieg nicht relevant. Selbst wenn Israel die letzten Jahre damit zugebracht hätte einseitig irgendwelche Siedlungen aufzugeben, hätte dies keinerlei Einfluss auf die Machenschaften der Hamas, der Hezbollah und dahinter dem Iran gehabt. Die Siedlungen sind eine Staffage zur Empörung derjenigen Naivlinge, die sich an die Lüge klammern, dass es in diesem Konflikt darum geht, wer auf welchen judäischen Hügeln in irgendwelchen Hütten sitzt. Dabei geht es um den Vernichtungskampf gegen Israel in seiner Gesamtheit. Die geographische Ausdehnung eines hypothetischen palästinensischen Staates ist dabei vollkommen nebensächlich. Wäre eh nur ein weiteres Werkzeug dem Kampf fortzuführen.