24.08.2024, 21:24
(24.08.2024, 19:40)Broensen schrieb: Ich habe meinen Standpunkt zu dieser Brigade bereits im Verlauf dieses Strangs dargelegt, die jetzige Planung halte ich auch für einen Fehler. Den sehe ich aber eher noch bei der BW-Führung als bei der Politik, denn die grundsätzliche Entscheidung zu einer deutschen Truppenstationierung im Baltikum halte ich für richtig. Nur halt nicht an dem Ort und nicht in Form einer geschlossenen Brigade und schon mal gar nicht als dauerhafte Stationierung ohne Rotation. All das geht aber mMn auf fehlende Flexibilität bei der Planung durch die BW-Führung zurück, die nicht über das Schema der klassischen Brigade hinaus denken kann.
Meine persönliche Vorstellung dazu wäre ein küstennaher Standort, idealerweise in Klaipėda, der als eine Art Außenposten der "Drehscheibe Deutschland" fungiert, an dem verschiedene Truppenteile der beiden Panzerdivisionen regelmäßig durchrotieren und dort dann turnusmäßig die dt. Anteile einer deutsch-litauischen Division stellen, insbesondere teure Fähigkeiten, die den Litauern fehlen. Dazu würde zwar auch min. ein rotierendes Panzerbataillon gehören, aber primär Divisionstruppen zur Unterstützung der litauischen Brigaden. Die Litauer stellen gerade ihre eigene Division auf, dabei hätten sie unsere Hilfe durch solche Rotationstruppen viel besser gebrauchen können als durch eine fest installierte Panzergrenadierbrigade. Und auch für die eigene Truppe wäre das von enormen Vorteil gewesen. Aber soweit denkt in der Führung ja keiner. Wenn die Politik sagt "Brigade stationieren", dann heißt das für unsere Generäle, das muss alles genau so gemacht werden wie zuhause auch. Bloß nicht mal über den Sinn und die Effizienz nachdenken und die Politik konstruktiv beraten, wie es eigentlich die Aufgabe wäre, stattdessen wird die Schuld dann einfach den handelnden Politikern gegeben, weil das ja eh Volkssport ist. Die machen sicher einiges falsch, insbesondere auch Scholz und weite Teile seiner SPD, aber die militärische Führung trägt hier mMn den größeren Anteil der Schuld, weil sie ihre Arbeit nicht macht.
Vielem Stimme ich voll zu, aber eins ist doch anders in meiner Denke:
Im alten kalten Krieg 1.0 waren die US Lager in Deutschland mit Kriegsmaterial gefüllt und 1x im Jahr war "reforger".
Hat super funktioniert, war eingeübt und es rotierte unter den US Truppen durch, so dass nie dieselben Einheiten länger fern der Heimat waren und viele Einheiten im Laufe der Jahre die Front kennenlernten.
Gibt es einen logischen Grund , das in Litauen nicht genau so zu machen?
Jedes Jahr andere Truppen, jedes Jahr 1-2 große Manöver a 4 Wochen in voller Brigade Stärke.
Nach 5 Jahren hat jedes deutsche Panzer Batallion die Front gesehen, wie einst die US Truppen.
Minimal Personal vor Ort nur erforderlich... Hauptsächlich Sicherheit... Die wird rotiert.
Und, nein, die Politik ist es, die das vor Ort so wollte... Schwäche Scholz hat sich von Litauen mal wieder erpressen lassen, anstatt die auf den Hosen Boden der Tatsachen zu stellen.