28.08.2024, 14:38
(28.08.2024, 02:17)Schlingel schrieb: Nein, da ist nichts ähnlich, nichtmal ansatzweise.
Man kann überhaupt nicht fusionieren, denn weder die damalige KMW noch das heutige KNDS hat jemals auch nur das Interesse an einer Fusion mit Rheinmetall bekundet.
Das Thema geistert seit über 10 Jahren durch die Medien, beispielsweise:
KMW hat durchaus Interesse an einer Fusion mit Rheinmetall gehabt, allerdings unter Federführung von KMW. Rheinmetall hat das als "größerer" allerdings nicht eingesehen und wollte/will ebenfalls die Führung.
Das Problem waren die beiden Alphatiere Haun und Papperger.
Die Anteilseigner von KMW, die Famile Bode, müssen durchaus offen für eine Fusion gewesen sein, aber das sind ein ganzer Familienclan der auch schwer unter einen Hut zu bringen ist.
Hauptproblem jetzt ist, das Frankreich ein Vorkaufsrecht bei KMWeg hat, was es für Rheinmetall fast unmöglich macht.
https://www.manager-magazin.de/unternehm...57652.html
Das eine Fusion durchaus Sinn gemacht hätte ist wohl unbestritten, da verstehe ich Argumente nicht.
Man will weg von etlichen parallel-Entwicklungen und versch. Modellen gleichzeitig begrüsst Du es wenn gleich 2 Deutsche Unternehmen das gleiche Entwickeln ??? DAs ist genau das Gegenteil was man will, zig verschiedene Modelle für einen begrenzten Nutzerkreis.
Hätte KMWeg mit Rheinmetall fusionert, hätte man deutlich weniger Probleme bei der Zusammenarbeit mit Frankreich (Giat, jetzt KNDS Frankreich) bei MGCS, jeder 50%...
(28.08.2024, 02:17)Schlingel schrieb: Ironisch ist allerdings, dass das Thema jetzt aufkommt, wo die Hersteller aktuell auf zusätzliche Finanzspritzen / finanzielle Sicherheiten nicht mehr angewiesen wären.
Es ist noch garnicht allzu lang her, dass (damals) KM/W und Rheinmetall sich gerade noch so über Wasser halten konnten. Betriebsbedingte Kündigungen gab es ebenso wie die zwischenzeitliche (gefühlte) Sicherheit, den Laden bald "dichtmachen" zu müssen (ca. 1990-2000).
Nur hat sich damals niemand (und am allerwenigsten die Politik) dafür interessiert, ob die "Schmuddelkinder" der Rüstungsindustrie überleben.
Tatsächlich ist es nur der Unternehmensführung zu verdanken, dass diverse Fertigungsstraßen und technologisches know-how erhalten geblieben sind.
Jetzt, wo die Branche (leider) wieder boomt, möchte sich der Staat beteiligen. So richtig verstehen tue ich das zugegebenermaßen nicht. Hat es tatsächlich "klick" gemacht (Schlüsseltechnologien etc.), oder gibt es andere Beweggründe?
Die Regierung will ja nicht pauschal in jedes deutsche Rüstungsunternehmen einsteigen. Es geht auch nicht darum in ein boomendes Unternehmen einzusteigen.
Es geht vor allem um 3 Themen:
*Verhinderung eines ausländischen Investors => Technologieabfluss und Arbeitsplatzabbau verhindern, siehe Hensold
*Kapitalausstattung des Unternehmens stärken: z.B. TKMS muss bei einem Angebot Bankgarantien abgeben, die über Jahre laufen und sehr viel Geld kosten. Mit dem Bund als Anteilseigner ist praktisch auch eine Garantie für den eventuellen Auftraggeber automatisch vorhanden. Das spart Geld und man kann konkurrenzfähigere Angebote abgeben. Man wäre dann zumidest auf Augenhöhe mit Naval, Navatania, Fincanteri oder Saab, die schon seit Jahrzehnten mit dem Pfund "Staatsunternehmen" in die Verhandlungen gehen
*"Steuerung" von Technologien. Man kann als Anteilseigner Technologieziele vorgeben und Steuern und auch bei Start-ups Anstosshilfe leisten.