05.09.2024, 20:50
Und um das an dieser Stelle nochmal zu betonen: wir bleiben hier bitte nur und ausschließlich nur bei Afghanistan.
Und um das noch mehr zu betonen: bitte keine persönlichen Anfeindungen.
KongoErich:
ich halte es für recht problemlos (vor allem eingedenk unserer deutschen Bürokratie) festzustellen, wer tatsächlich "Ortskraft" war, zur Not auch durch Befragung der Personen, die auf deutscher Seite in Afghanistan eingesetzt waren.
Dabei lässt sich dann auch der Aufgabenbereich der Betroffenen spezifizieren - sowohl bei der Unterstützung der Bundeswehr wie auch bei der Tätigkeit für Hilfsorganisationen (z.B. Sicherheitsdienst, Dolmetscher, Lagerarbeiter ....)
In der Theorie ja, aber in der praktischen Realität ist das entweder tatsächlich nicht möglich (auch wenn man das angesichts unseres Bürokratismus kaum glauben mag) oder es wird nicht gemacht (aktuell aus ideologischen Gründen und Anweisung von ganz oben im Außenministerium). Es werden ja aktuell "Ortshelfer" eingeflogen, welche nachweislich und bekanntermaßen gefälschte Papiere hatten oder bei denen man wusste, dass ihre Angaben nicht stimmten, und trotzdem wurden sie eingeflogen.
Nun noch zu einem anderen Problem in diesem Kontext: Afghanen verkaufen auch munter Identitäten. Es ist eben nicht gesagt, dass die Person mit Pass A auch tatsächlich Person A ist, sondern dass ist dann gar nicht so selten eine Person B, welche lediglich den Pass von Person A verwendet usw.
Kurz und einfach: obwohl man eigentlich davon ausgehen müsste, dass wir exakt wissen wer für uns tätig war und wann, ist das real alles nicht so einfach.
KheibarShekan:
Ich schrieb ja nicht, dass man die welche schon hier sind an die Taliban ausliefern sollte. Sondern dass man nicht nach Belieben jeden als Ortshelfer aufnehmen sollte nur weil dieser behauptet einer zu sein oder weil er vor 10 Jahren mal Ortshelfer war.
Im übrigen sind es keineswegs nur 3000 wie du hier schreibst und es stellt sich die Frage, wo man da angesichts von fast zwei Dekaden Präsenz in Afghanistan überhaupt die Grenze zieht ? Ist jeder Helfer aus den Anfangsjahren tatsächlich gefährdet ? Ist jeder Helfer auch tatsächlich ein Helfer gewesen ? Gerade die Ortshelfer waren stark von den Taliban unterwandert und/oder hatten Verwandte bei denen. Worauf ich eigentlich hinaus will ist, dass man gegenüber den "Ortshelfern" nicht so naiv sein sollte und dass man hier kritischer nachfragen und überprüfen sollte.
https://www.zeit.de/politik/ausland/2022...ausgereist
https://www.focus.de/politik/nach-deutsc...18720.html
Und um das noch mehr zu betonen: bitte keine persönlichen Anfeindungen.
KongoErich:
ich halte es für recht problemlos (vor allem eingedenk unserer deutschen Bürokratie) festzustellen, wer tatsächlich "Ortskraft" war, zur Not auch durch Befragung der Personen, die auf deutscher Seite in Afghanistan eingesetzt waren.
Dabei lässt sich dann auch der Aufgabenbereich der Betroffenen spezifizieren - sowohl bei der Unterstützung der Bundeswehr wie auch bei der Tätigkeit für Hilfsorganisationen (z.B. Sicherheitsdienst, Dolmetscher, Lagerarbeiter ....)
In der Theorie ja, aber in der praktischen Realität ist das entweder tatsächlich nicht möglich (auch wenn man das angesichts unseres Bürokratismus kaum glauben mag) oder es wird nicht gemacht (aktuell aus ideologischen Gründen und Anweisung von ganz oben im Außenministerium). Es werden ja aktuell "Ortshelfer" eingeflogen, welche nachweislich und bekanntermaßen gefälschte Papiere hatten oder bei denen man wusste, dass ihre Angaben nicht stimmten, und trotzdem wurden sie eingeflogen.
Nun noch zu einem anderen Problem in diesem Kontext: Afghanen verkaufen auch munter Identitäten. Es ist eben nicht gesagt, dass die Person mit Pass A auch tatsächlich Person A ist, sondern dass ist dann gar nicht so selten eine Person B, welche lediglich den Pass von Person A verwendet usw.
Kurz und einfach: obwohl man eigentlich davon ausgehen müsste, dass wir exakt wissen wer für uns tätig war und wann, ist das real alles nicht so einfach.
KheibarShekan:
Zitat:Wir sprechen über knapp 3000 Personen, mit den Angehörigen sprechen über ca. 12.000 Afghanen, die sich in der BRD aufhalten, weil sie als Informanten, Übersetzer, bzw. Kollaborateure für die Bundeswehr in Afghanistan tätig waren. Diesen Personen den Status zu entziehen und den Taliban auszuliefern, hielte ich nicht für besonders ehrwürdig oder in irgendeiner Form intelligent, wenn Du mich fragst. Kosten/Nutzen standen bzw. stehen hier durchaus in einen sinnvollen Verhältnis für die BRD.
Ich schrieb ja nicht, dass man die welche schon hier sind an die Taliban ausliefern sollte. Sondern dass man nicht nach Belieben jeden als Ortshelfer aufnehmen sollte nur weil dieser behauptet einer zu sein oder weil er vor 10 Jahren mal Ortshelfer war.
Im übrigen sind es keineswegs nur 3000 wie du hier schreibst und es stellt sich die Frage, wo man da angesichts von fast zwei Dekaden Präsenz in Afghanistan überhaupt die Grenze zieht ? Ist jeder Helfer aus den Anfangsjahren tatsächlich gefährdet ? Ist jeder Helfer auch tatsächlich ein Helfer gewesen ? Gerade die Ortshelfer waren stark von den Taliban unterwandert und/oder hatten Verwandte bei denen. Worauf ich eigentlich hinaus will ist, dass man gegenüber den "Ortshelfern" nicht so naiv sein sollte und dass man hier kritischer nachfragen und überprüfen sollte.
https://www.zeit.de/politik/ausland/2022...ausgereist
Zitat:Als die Taliban in Afghanistan wieder die Macht ergriffen, blieben Tausende Helfer der Bundeswehr dort zurück. Viele von ihnen haben laut Auswärtigem Amt keinen Ausweis.
https://www.focus.de/politik/nach-deutsc...18720.html
Zitat:Mit einem Aufnahmeprogramm für ehemalige Ortskräfte der Bundeswehr aus Afghanistan hat die Bundesregierung einem Medienbericht zufolge Personen nach Deutschland befördert, die vom Militärischen Abschirmdienst der Bundeswehr als Sicherheitsrisiko eingestuft wurden.
Wie Recherchen der „Bild am Sonntag“ belegen, hat der Militärische Abschirmdienst (MAD) im Jahr 2010 verdächtige Ortskräfte aus Afghanistan auf eine sogenannte „Bad-Guys-Liste“ ("Liste der bösen Kerle") gesetzt. „Aus Sicherheitsgründen“ sei diesen damals fristlos gekündigt worden, heißt es.
Nach Informationen der „Bild am Sonntag“ sollen einige dieser verdächtigen ehemaligen Ortskräfte ab 2021 nach Deutschland gekommen sein. Eine Reihe dieser Männer soll sich laut Behördenangaben aktuell in Hessen, Nordrhein-Westfalen und Berlin aufhalten.
Die MAD-Ermittlungsberichte legen nahe, dass frühere Dolmetscher Verbindungen zu den Taliban-Milizen gepflegt haben sollen. Zudem wird vermutet, dass sie sensible Bundeswehr-Informationen an die Islamisten weitergeleitet haben könnten. Auch heimliche Kontakte zur russischen Botschaft in Afghanistan wurden einem der „Bad Guys“ vorgeworfen. So sollen die Männer als „Sicherheitsrisiko“ für die Mission der Bundeswehr eingestuft worden sein.