Türkische Rüstungsindustrie
(14.09.2024, 16:04)Skywalker schrieb: Selbst wenn es von offizieller deutscher Seite keine Erklärungen dazu gibt, so reiht sich das in eine Reihe von vergleichbaren Ereignissen ein. So wäre Verzögerungen bei der Lieferung von Turbinen für das AKW in Akkuyyu zu nennen, dass nicht liefern von MTU Motoren für den Kpz Altay und der Blockadehaltung bei einer möglichen Lieferung von EF-2000 Kampfflugzeugen
Nichts davon ist vergleichbar, da es in diesen Beispielen darum geht, bestimmte deutsche Systeme direkt an die Türkei selbst zu liefern. In der Angelegenheit der chilenischen Leoparden ist das nicht der Fall. Und die Darstellung in der türkischen Presse suggeriert, dass der Anlass für die vermeintliche Bedingung zur Lieferung ein industriepolitischer Angriff auf die Türkei sei:
Zitat:"the continuation of targeting Turkiye in industrial matters"
MMn kann es sich dabei allerdings -sofern denn ein Wahrheitsgehalt dahinter steht- nur um eine Maßnahme zum Schutze der eigenen Rüstungstechnologie vor dem Zugriff durch ASELSAN sein. Dann kann man sich natürlich darüber aufregen, dass Deutschland offenbar der Türkei zutraut, deutsche Technologie kopieren zu wollen, aber das ist schon ein ganz anderer Vorwurf als die rein destruktiven angeblichen Bemühungen, türkische Firmen aus internationalen Absatzmärkten fernzuhalten.

Was mich ebenfalls stört: Ich finde auf Anhieb keine Quelle, aus der überhaupt ein Interesse Chiles an neuen Leo2, also A7/8 hervorgehen würde. Zumal ich es für wenig wahrscheinlich halte, dass Chile die Mittel aufbringt, um zusätzlich zu einer Modernisierung ihrer vorhandenen Leo2-Flotte noch zusätzlich neu gebaute Leo2 zu kaufen, bei den Preisen die dafür momentan aufgerufen werden.
Chile hat Leo 2A4CHL, eine KMW-Modernisierung des A4. Die soll ASELSAN modernisieren und hat das wohl teilweise bereits in der Vergangenheit getan. Die Türkei selbst verfügt auch bereits über Leo2A4 eines ähnlichen Entwicklungsstands. Solange die Verträge bei der ursprünglichen Lieferung an Chile also nichts anderes festgehalten haben, ist das wohl zulässig und wird dann sicher auch nicht von Deutschland unterbunden werden. Deshalb würden mich konkretere, neutrale Informationen dazu interessieren, da ich davon ausgehe, dass die verkürzte Darstellung als deutschen Angriff gegen die türkische Industrie falsch verkürzend sein dürfte, sofern es denn überhaupt einen realen Hintergrund gibt. Wie gesagt: Ein YouTube-Kanal als einzige Quelle ist etwas dürftig.

(14.09.2024, 16:04)Skywalker schrieb:
Zitat:Germany sabotaged the nuclear power plant under construction by Rosatom in Turkey
July 9th, 2024

10:40

Construction of the Akkuyu NPP. Photo: Rosatom / Telegram
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Germany is slowing down the construction of the Akkuyu nuclear power plant in Turkey. Despite the absence of sanctions, the German government did not issue a permit for the export of equipment from Germany, and the project had to change suppliers. Denis Sesemin, Director for the organization of production and construction of Akkuyu Nuclear JSC, told Sabah about this.

Delays in the supply of equipment from German Siemens complicated the construction of the Akkuyu NPP. As Denis Sesemin told the Turkish edition, 60% of the switchgear equipment is awaiting permission from the German government for export from July 2023. However, it has not been received so far.
https://eadaily.com/en/news/2024/07/09/g...-in-turkey
Dieses Kraftwerk gehört ROSATOM Atomstroyexport, einem russischen Staatsunternehmen. Dass Deutschland aktuell etwas zögerlich dabei ist, ausgerechnet dem Staat Hochwerttechnologie für Nuklearenergieanlagen zu liefern, der nicht müde wird, Deutschland und Europa mit der atomaren Vernichtung zu drohen, ist wenig verwunderlich und noch weniger verwerflich.
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