22.09.2024, 12:23
(22.09.2024, 11:58)Quintus Fabius schrieb: ....Einspruch Euer Ehren;
Grolanner:
Zitat:Wäre also eine große Luftoffensive zur Ausschaltung der "Hochwertziele Anführer" mit diversen Bombenabwürfen/FK-Schlägen, wie im Krieg zwischen Nationen üblich, die "bessere" Alternative gewesen?
Ein Vielfaches an Unschuldigen verletzt und getötet, dafür aber buchstabengetreu gesetzeskonform?
Ja wäre es. In diesem Kontext sollte ich an dieser Stelle vielleicht nochmal betonen, dass es mir nicht um eine moralisch-ethische Betrachtung geht, in keinster Weise. Und das es nicht darum geht weniger zu töten oder Zivilisten zu verschonen oder präziser zu wirken etc. Auch die Frage ob Schuldig oder Unschuldig ist irrelevant, es zählt nur die Frage der Funktionalität. ....
1.
wenn man schon mit moralischen Ansprüchen einen Krieg begründet, dann muss man auch diese moralischen Ansprüche bei der Kriegsführung berücksichtigen.
Der "Zweck heiligt keinesfalls die Mittel" - man begibt sich sonst auf die gleiche niedere Stufe wie diejenigen, die man bekämpft.
2.
Unmoralische oder unethische Mittel verstärken nur den Widerstandswillen der be- und getroffenen Personen. Sie sind also auch bei einer reinen sachorientierten "Kosten-Nutzen-Analyse" ohne jegliche moralische Bewertung kontraproduktiv.
3.
In diesem Sinne sind dann auch völkerrechtliche Normen entstanden. Und dazu gilt dann auch eine teleologische Interpretation der Normen.
Abgesehen davon scheint mir der völkerrechtswidrige Einsatz der gesprengten Pager durchaus belegbar:
https://www.spiegel.de/panorama/detonati...64529e4a99
Zitat: Detonationen im Libanon und das Völkerrecht
»Israel hätte die Pager nicht sprengen dürfen«
Die Fernzündung Tausender Pager war militärisch ein Erfolg. Aber sie verstößt wohl gegen ein internationales Verbot, sagt Völkerrechtler Daniel-Erasmus Khan. Ein Zusatzprotokoll zum Uno-Waffenübereinkommen sei entscheidend. ....
zu 2. muss man auch feststellen, dass der Einsatz dieser Sprengmittel offensichtlich wirkungslos war, wenn er dazu gedient haben sollte, der Hisbollah die Mittel zur Kriegführung zu nehmen.
Das Gegenteil ist der Fall. Anstatt einer Befriedung ist eine massive Erhöhung der Gefechte fest zu stellen:
Zitat:Eskalation im LibanonWenn jetzt also die Sprengung als "Erfolg" gefeiert wird, dann kommt man nicht umhin festzustellen, dass der Erfolg in einer massiven Erhöhung der Gefechte beruht - das also logischerweise diese Intensivierung der Sinn und Zweck dieser Sprengaktionen war - möglicherweise sogar weitergehend, die Provokation bzw. zumindest die billigende Inkaufnahme eines Flächenbrandes.
Israels Armee und Hisbollah-Miliz liefern sich schwere Gefechte
Israel fliegt Angriffe auf Stellungen der Hisbollah, die Miliz feuert Raketensalven: Angesichts der intensiven Kampfhandlungen rufen die USA ihre Bürger auf, den Libanon zu verlassen. Es gibt erneut Massenproteste in Israel. Der Überblick.
22.09.2024, 08.23 Uhr ....