04.10.2024, 06:40
muck:
Ich bin in einem Eintrag explizit auf diese (falsche) Studie eingegangen, und auch auf andere inzwischen nachweislich verfälschte / gefälschte Umfragen zu dieser Thematik. Ironischerweise war es die IDF, welche diese aufdecken konnte, indem sie in Gaza entsprechende Belege dazu fand (siehe der von mir vernetzte Artikel).
Es ist einfach sachlich falsch, dass eine Mehrheit der Menschen in Gaza die Hamas gutheißt ! Das exakte Gegenteil ist der Fall. Eine Mehrheit dort lehnt die Hamas rigide ab und will sie nur noch loswerden, hat aber keine Chance dies zu tun, weil sie von der Hamas mit Waffengewalt niedergehalten und unterdrückt wird.
Das ist meiner Meinung nach die wesentlichste Erkenntnis überhaupt. Natürlich will man das in Israel aktuell nicht wahrhaben, würde es doch die ganze eigene Sicht in Frage stellen und auch das eigene Vorgehen in Frage stellen.
Trotz aller Propaganda der Hamas, ist man dieser Terroristen überdrüssig, und hält sich die Hamas nur mit Folter, Unterdrückung, Veschwinden lassen und rigider Kontrolle an der Macht. Entsprechend ist der Verweis auf Wahlen auch sinnfrei, weil diese dort niemals frei durchgeführt werden könnten. Die Hamas würde die Wähler mit vorgehaltener Waffe zwingen (wortwörtlich) das Kreuz an der "richtigen" Stelle zu machen. So wie sie aktuell die Palästinenser in Gaza weiterhin mit vorgehaltener Waffe (wortwörtlich) dazu zwingt sich weiter ihrer Autorität unterzuordnen.
Das erste Opfer der Hamas waren und sind die Palästinenser ! Wenn man dies überhaupt erst mal realisieren würde, und dann für sich genutzt hätte, wäre dadurch viel möglich gewesen. Eventuell wäre sogar jetzt noch etwas möglich.
Ich vernetze dir noch mal den Artikel - hier:
https://thedispatch.com/article/hamas-mo...ans-agree/
Die Mehrheit der Palästinenser in Gaza wollte nie diesen Angriff auf Israel und sie wollte nie den Krieg, sie will einfach nur leben. Auch diejenigen welche Israel nicht mögen, wollen mehrheitlich (!) einfach nur nebeneinander koexistieren.
Es ist eine Minderheit, welche hier die Mehrheit ihres eigenen Volkes mit brutalster Gewalt, Folter und Geheimpolizeilichen Methoden unterdrückt, niederhält, sie gegen ihren Willen in einen Kampf treibt / involviert, und sie in diesem Kampf einfach skrupellos opfert.
Ja leider, Nightwatch hat ja schon mehrfach darauf hingewiesen. Das war vor dem Angriff bzw. vor wenigen Jahren noch völlig anders. Es gab ja mal vor gar nicht so langer Zeit tatsächlich die Chance dazu, aber sowohl die Führung der Palästinenser als auch explizit Netanyahu wollten dies nicht und hintertrieben es, obwohl "damals" eine Mehrheit der Palästinenser wie auch der Israelis dies akzeptiert hätten.
Durch die Taten von vor einem Jahr hat die Hamas immensen Einfluss auf die Israelis genommen. Die Stimmung ist vollständig gekippt. Und genau dass war der "Erfolg" der Hamas, sie hat Israel damit immens Optionen und Möglichkeiten zu tatsächlich nachhaltigen Siegen genommen.
Jede COIN Kampagne, und eine solche ist in Gaza zwingend notwendig, benötigt eine andere Sichtweise auf die Bevölkerung. Sie muss zudem Bevölkerungszentrisch sein. Israel will aber gar keine COIN Kampagne führen und exakt das halte ich für den aktuell wichtigsten strategischen Fehler Israels. Israel will eben nicht die Hamas tatsächlich durch COIN niederkämpfen, was möglich wäre und was getan werden müsste. Gerade das ist meiner Meinung nach der primäre Fehler.
Schneemann:
Ich nannte explizit auch den Vietnamkrieg, welchen ich explizit als besseren Vergleich bezeichnete, weil auch er assymetrisch war und die Gegenseite den Luftangriffen wenig entgegen zu setzen hatte. Und im Vietnamkrieg waren die Opferzahlen ungefähr dreimal so hoch wie heute.
Das folgende nehme ich nur als Aufhänger, meine Ausführungen sind nicht als Kritik an dir gemeint:
Allgemein:
Es ist trotzdem eine Tragödie für die Zivilbevölkerung im Libanon und nur die Toten für eine Bewertung heran zu ziehen meiner Meinung nach unzureichend. Auch die Todesangst, die Notwendigkeit der Flucht, die Zerstörung des gesamten Eigentums sind ja allesamt nur negativ.
Es geht mir mit dieser Aussage übrigens nicht um irgendeine Schuldfrage !! Nicht darum, wer dafür verantwortlich ist, sondern nur darum, dass wir tatsächlich umgekehrt ein wenig mehr aufpassen sollten, dass man aus lauter rein militärisch-fachlicher Logik das menschliche Leid nicht zu weitgehend hinter technische Fragen gestellt wird.
Deshalb bin ich durchaus immer sehr dankbar für Beiträge von Erich, der versucht entgegen dem Denken einer Kriegsmaschine menschliche Aspekte anzuführen. Ich selbst denke auch viel zu oft rein maschinell in diesem Kontext.
Ja, der Krieg dort ist hochpräzise, und die Opferzahlen sind beispiellos niedrig im Verhältnis.
Und trotzdem ! ist das Leid der unschuldigen Zivilbevölkerung wieder einmal eine Tragödie. Ich schrieb es hier ja schon explizit: Krieg ist nichts anderes als organisiertes Morden, und kann seiner Natur nach auch nicht anders ausfallen.
Für den Libanon werden die Fernwirkungen des ganzen Geschehens welches die Hisbollah verursacht hat, einfach nur Katastrophal sein, und es leiden immens viele unschuldige Menschen darunter, sowohl Libanesen als auch Israelis, die ja ebenfalls nur Opfer dieses ganzen Geschehens sind und die in Nordisrael genau das gleiche durchmachen.
Die Quantität spielt dafür gar keine Rolle. Es ist daher meiner Meinung nach falsch, Opferzahlen gegeneinander aufzurechnen, auch wenn ich selbst jetzt genau dies getan habe. Schlussendlich stolpert auf beiden Seiten eine Minderheit hier von einer Katastrophe in die nächste, immer zum Leid der Mehrheit auf beiden Seiten.
Zitat:Es gibt meines Erachtens genug Hinweise darauf, dass die Herrschaft der Hamas im Gaza-Streifen und ihre Methoden zumindest bis zum 07.10.23 von einer Mehrheit der Menschen im Gaza-Streifen gutgeheißen wurde. (Quelle) Noch im Dezember 2023 hätte die Hamas eine freie Wahl im Gaza-Streifen wahrscheinlich gewonnen.
Zitat:Das erscheint mir zu optimistisch.Die Palästinenser leben in der vierten Generation des Hasses auf Israel; und gerade im Gaza-Streifen hat die Hamas mit pervasiver Propaganda den jüngeren den Hass regelrecht eingeimpft.
Ich bin in einem Eintrag explizit auf diese (falsche) Studie eingegangen, und auch auf andere inzwischen nachweislich verfälschte / gefälschte Umfragen zu dieser Thematik. Ironischerweise war es die IDF, welche diese aufdecken konnte, indem sie in Gaza entsprechende Belege dazu fand (siehe der von mir vernetzte Artikel).
Es ist einfach sachlich falsch, dass eine Mehrheit der Menschen in Gaza die Hamas gutheißt ! Das exakte Gegenteil ist der Fall. Eine Mehrheit dort lehnt die Hamas rigide ab und will sie nur noch loswerden, hat aber keine Chance dies zu tun, weil sie von der Hamas mit Waffengewalt niedergehalten und unterdrückt wird.
Das ist meiner Meinung nach die wesentlichste Erkenntnis überhaupt. Natürlich will man das in Israel aktuell nicht wahrhaben, würde es doch die ganze eigene Sicht in Frage stellen und auch das eigene Vorgehen in Frage stellen.
Trotz aller Propaganda der Hamas, ist man dieser Terroristen überdrüssig, und hält sich die Hamas nur mit Folter, Unterdrückung, Veschwinden lassen und rigider Kontrolle an der Macht. Entsprechend ist der Verweis auf Wahlen auch sinnfrei, weil diese dort niemals frei durchgeführt werden könnten. Die Hamas würde die Wähler mit vorgehaltener Waffe zwingen (wortwörtlich) das Kreuz an der "richtigen" Stelle zu machen. So wie sie aktuell die Palästinenser in Gaza weiterhin mit vorgehaltener Waffe (wortwörtlich) dazu zwingt sich weiter ihrer Autorität unterzuordnen.
Das erste Opfer der Hamas waren und sind die Palästinenser ! Wenn man dies überhaupt erst mal realisieren würde, und dann für sich genutzt hätte, wäre dadurch viel möglich gewesen. Eventuell wäre sogar jetzt noch etwas möglich.
Ich vernetze dir noch mal den Artikel - hier:
https://thedispatch.com/article/hamas-mo...ans-agree/
Die Mehrheit der Palästinenser in Gaza wollte nie diesen Angriff auf Israel und sie wollte nie den Krieg, sie will einfach nur leben. Auch diejenigen welche Israel nicht mögen, wollen mehrheitlich (!) einfach nur nebeneinander koexistieren.
Es ist eine Minderheit, welche hier die Mehrheit ihres eigenen Volkes mit brutalster Gewalt, Folter und Geheimpolizeilichen Methoden unterdrückt, niederhält, sie gegen ihren Willen in einen Kampf treibt / involviert, und sie in diesem Kampf einfach skrupellos opfert.
Zitat:Umfragen bescheinigen der Zweistaatenlösung in Israel niedrige Zustimmungswerte.
Ja leider, Nightwatch hat ja schon mehrfach darauf hingewiesen. Das war vor dem Angriff bzw. vor wenigen Jahren noch völlig anders. Es gab ja mal vor gar nicht so langer Zeit tatsächlich die Chance dazu, aber sowohl die Führung der Palästinenser als auch explizit Netanyahu wollten dies nicht und hintertrieben es, obwohl "damals" eine Mehrheit der Palästinenser wie auch der Israelis dies akzeptiert hätten.
Durch die Taten von vor einem Jahr hat die Hamas immensen Einfluss auf die Israelis genommen. Die Stimmung ist vollständig gekippt. Und genau dass war der "Erfolg" der Hamas, sie hat Israel damit immens Optionen und Möglichkeiten zu tatsächlich nachhaltigen Siegen genommen.
Jede COIN Kampagne, und eine solche ist in Gaza zwingend notwendig, benötigt eine andere Sichtweise auf die Bevölkerung. Sie muss zudem Bevölkerungszentrisch sein. Israel will aber gar keine COIN Kampagne führen und exakt das halte ich für den aktuell wichtigsten strategischen Fehler Israels. Israel will eben nicht die Hamas tatsächlich durch COIN niederkämpfen, was möglich wäre und was getan werden müsste. Gerade das ist meiner Meinung nach der primäre Fehler.
Schneemann:
Zitat:Man sollte hier aber die Opfer im Rahmen der Verhältnismäßigkeit sehen. Kollege Quintus hatte hier schon einmal den Zweiten Weltkrieg angesprochen, das waren natürlich extreme Beispiele.
Ich nannte explizit auch den Vietnamkrieg, welchen ich explizit als besseren Vergleich bezeichnete, weil auch er assymetrisch war und die Gegenseite den Luftangriffen wenig entgegen zu setzen hatte. Und im Vietnamkrieg waren die Opferzahlen ungefähr dreimal so hoch wie heute.
Das folgende nehme ich nur als Aufhänger, meine Ausführungen sind nicht als Kritik an dir gemeint:
Allgemein:
Zitat:Aktuell haben wir wohl 3.500 Einsätze gegen den Libanon seitens der IAF und irgendwo um die 1.100 Todesopfer. D. h. wir haben also pro Einsatz eines Jets ca. 0,3 Tote - das ist extremst wenig -, obgleich die Jets wegen der Nähe zu den eigenen Basen quasi round the clock bomben könnten. Das tun sie aber nicht, denn wenn sie es täten und so vorgehen würden wie Assad und Co., dann wäre angesichts der Feuerkraft einer modernen Luftwaffe ein Gemetzel biblischen Ausmaßes im Libanon zu erwarten. Das haben wir aber gottlob nicht. Insofern sollte man hier mit maßlosen Vergleichen sich doch zurückhalten - denn sie machen nichts verständlicher und führen nur zu falschen Annahmen.
Es ist trotzdem eine Tragödie für die Zivilbevölkerung im Libanon und nur die Toten für eine Bewertung heran zu ziehen meiner Meinung nach unzureichend. Auch die Todesangst, die Notwendigkeit der Flucht, die Zerstörung des gesamten Eigentums sind ja allesamt nur negativ.
Es geht mir mit dieser Aussage übrigens nicht um irgendeine Schuldfrage !! Nicht darum, wer dafür verantwortlich ist, sondern nur darum, dass wir tatsächlich umgekehrt ein wenig mehr aufpassen sollten, dass man aus lauter rein militärisch-fachlicher Logik das menschliche Leid nicht zu weitgehend hinter technische Fragen gestellt wird.
Deshalb bin ich durchaus immer sehr dankbar für Beiträge von Erich, der versucht entgegen dem Denken einer Kriegsmaschine menschliche Aspekte anzuführen. Ich selbst denke auch viel zu oft rein maschinell in diesem Kontext.
Ja, der Krieg dort ist hochpräzise, und die Opferzahlen sind beispiellos niedrig im Verhältnis.
Und trotzdem ! ist das Leid der unschuldigen Zivilbevölkerung wieder einmal eine Tragödie. Ich schrieb es hier ja schon explizit: Krieg ist nichts anderes als organisiertes Morden, und kann seiner Natur nach auch nicht anders ausfallen.
Für den Libanon werden die Fernwirkungen des ganzen Geschehens welches die Hisbollah verursacht hat, einfach nur Katastrophal sein, und es leiden immens viele unschuldige Menschen darunter, sowohl Libanesen als auch Israelis, die ja ebenfalls nur Opfer dieses ganzen Geschehens sind und die in Nordisrael genau das gleiche durchmachen.
Die Quantität spielt dafür gar keine Rolle. Es ist daher meiner Meinung nach falsch, Opferzahlen gegeneinander aufzurechnen, auch wenn ich selbst jetzt genau dies getan habe. Schlussendlich stolpert auf beiden Seiten eine Minderheit hier von einer Katastrophe in die nächste, immer zum Leid der Mehrheit auf beiden Seiten.