14.10.2024, 12:40
(14.10.2024, 11:14)Kongo Erich schrieb: ich bin überzeugt davon, dass diese "separaten Konflikte" mehr als nur einen losen Zusammenhang haben.Natürlich ist das so. Alleine schon dadurch, dass die Hisbollah nach dem 7.10. erklärt hat, sich an dem Krieg auf Seiten der Hamas zu beteiligen. Bis zu einem gewissen Grad bedingen die einzelnen Konflikte einander.
Zitat:Wenn es das israelische Verhalten im Westjordanland nicht -, sondern auch eine funktionierende 2-Staatenlöstung mit den Palästinensern gäbe, würde der Nährboden für Hamas und Hisbollah wegfallen.Ja, und gäbe es den Staat Israel nicht, wäre das auch hilfreich...
Und gäbe es eine funktionierende 2-Staaten-Lösung, dann hätte der 7.10. nicht stattgefunden und Israel wäre nicht nach Gaza hinein gegangen. Aber eine funktionierende 2-Staaten-Lösung würde auch voraussetzen, dass von Seiten der Palästinenser die Existenz Israels anerkannt und der Kampf gegen diese eingestellt würde. Das würde aber auch dann nicht passieren, wenn Israel die Unterstützung der Siedlerbewegung aufgeben würde. Was es mMn trotzdem tun sollte, weil sonst kein Frieden möglich sein wird ohne einen systematischen und umfassenden Völkermord.
Zitat:Und aus dem selben "inneren Grund", aus dem die 2-Staaten-Lösung von Israel boykottiert wird, möchte Israels Regierung ihren Einflussbereich im Libanon ausweiten und die Annektion der Golan-Höhen sichern.Das jedoch bestreite ich. Weder in Syrien, noch im Libanon und schon gar nicht in Transjordanien geht es um tatsächliche Gebietsgewinne für Israel. Selbst wenn es einzelne Kräfte geben mag, die so etwas verfolgen, so ist das trotzdem nicht Ziel der aktuellen israelischen Handlungen im Norden.
Dabei geht es nicht um "Sicherheit" - das ist lediglich eine Behauptung, die täuschen soll.
Im Kern geht es um "Eretz Israel", also das "Groß-Israel" der Siedlerbewegung, das auch Territorien der Nachbarstaaten Libyen, Syrien und Jordanien einschließt.
Auch wenn es Zusammenhänge zwischen den Konfliktfeldern gibt und sicher auch das falsche und verwerfliche israelische Handeln im Westjordanland die Angriffe der anderen Seite mit bedingt, so kann man trotzdem nicht die Abwehr- und Präventionsmaßnahmen dagegen einfach damit in einen Topf werfen.
Der IDF-Soldat, der im Libanon eine Raketenabschusseinrichtung zerstört, von der aus seine rechtmäßige Heimat beschossen wird, kann doch nicht dafür verantwortlich gemacht werden, dass ein radikaler Siedler andernorts illegalerweise Palästinenser von ihrem Grund und Boden vertreibt. Und das auch dann nicht, wenn dieser Siedler dabei Rückendeckung durch IDF-Kräfte hat und beides unter der selben zwielichtigen Regierung stattfindet.