15.10.2024, 05:49
@Kongo Erich
Ein Bsp.: Denn folgt man dieser deiner Kausalkette, dann könnte man auch die Herrschaftszeit des Schah von Persien, Reza Pahlavi - der ja gerne von den islamistischen Proponenten der Revolution von 1979 und auch von linksgerichteten studentischen Kreisen im Westen im Kontext von 1967/68 als blutrünstiger Tyrann dargestellt wird -, als demokratisch definieren, denn auch unter ihm wurden die iranischen Premierminister gewählt. Und es gab unter ihm auch durchaus fähige und gutmeinende Premierminister, wie z. B. Amir Hoveyda (https://de.wikipedia.org/wiki/Amir_Abbas_Hoveyda), die das Land maßgeblich mit modernisierten und mit dazu beitrugen, dass die Mullahs später keinen Bauernstaat mit Analphabeten wie Afghanistan vorfanden, sondern auf eine gebildete Schicht zurückgreifen konnten. (Dass der Schah es somit indirekt selbst war, der sich durch die Schaffung dieser "Intelligenzija" die Basis für seinen eigenen Sturz schuf und dass es später die Mullahs waren, die Hoveyda unter grausamen Umständen ermordeten, wird übrigens nicht gerne gehört.)
Würdest du also die Zeit des Schahs als demokratisch ansehen?
Schneemann
Zitat:@Schneemann:Gegenfrage: Würde es denn Sinn ergeben, es so zu definieren?
Dann könnte man - auch nach dem Ergebnis der Präsidentschaftswahl im Iran 2024 - die Regierung um den Staatspräsidenten des Iran aber auch nicht als "Regime" bezeichnen. Schließlich gab es da ebenfalls Wahlen - sogar mit einer Stichwahlentscheidung - unter insgesamt vier Kandidaten. Und dabei war in der Vergangenheit auch eine recht hohe Wahlbeteiligung zu verzeichnen.
Ein Bsp.: Denn folgt man dieser deiner Kausalkette, dann könnte man auch die Herrschaftszeit des Schah von Persien, Reza Pahlavi - der ja gerne von den islamistischen Proponenten der Revolution von 1979 und auch von linksgerichteten studentischen Kreisen im Westen im Kontext von 1967/68 als blutrünstiger Tyrann dargestellt wird -, als demokratisch definieren, denn auch unter ihm wurden die iranischen Premierminister gewählt. Und es gab unter ihm auch durchaus fähige und gutmeinende Premierminister, wie z. B. Amir Hoveyda (https://de.wikipedia.org/wiki/Amir_Abbas_Hoveyda), die das Land maßgeblich mit modernisierten und mit dazu beitrugen, dass die Mullahs später keinen Bauernstaat mit Analphabeten wie Afghanistan vorfanden, sondern auf eine gebildete Schicht zurückgreifen konnten. (Dass der Schah es somit indirekt selbst war, der sich durch die Schaffung dieser "Intelligenzija" die Basis für seinen eigenen Sturz schuf und dass es später die Mullahs waren, die Hoveyda unter grausamen Umständen ermordeten, wird übrigens nicht gerne gehört.)
Würdest du also die Zeit des Schahs als demokratisch ansehen?
Schneemann