20.10.2024, 12:32
Auch wenn man weiß wie es ist und was mit einem getan wird, kann man dennoch in vielen Fällen trotzdem nichts dagegen tun, und muss so handeln wie es vorgegeben ist, weil das eigene Handeln durch die Gesamtumstände fremdbestimmt wird. Gute Schachspieler wissen daher lange vor dem Matt wann sie verloren haben und das aktuelle russische Regime ist ein schlechter Schachspieler.
lime:
Es sieht zur Zeit nicht so aus und alle Daten sprechen dagegen. Aktuell wird Russland fortwährend weiter geschwächt, auch wenn die russische Propaganda dies gerne anders darstellen will (und muss).
Nein, tut er nicht (zwingend / immer). Und wird er insbesondere in der Ostukraine nicht. Die Ostukraine ist für Russland nur eine erhebliche Mehrbelastung, selbst wenn man die erbeuteten Rohstoffvorkommen dort mit einrechnet.
Selbst Mariupol, wo sich aktuell die gesamte russische Bauindustrie tummelt zeigt klar auf, wie dysfunktional das aktuelle russische System ist und wie wenig effizient. Die Übernahme solcher Gebiete kann zu einem Wirtschaftsaufschwung führen, sie kann aber ganz genau so nur eine wirtschaftliche Belastung darstellen und in der Ostukraine und spezifisch im Kontext einer russischen Besatzung wird sie nur letzteres sein.
Bei einer von außen inszenierten und finanzierten Guerilla ist es irrelevant, ob die Bevölkerung in Teilen geflohen ist oder ob Teile der Bevölkerung pro-russisch sind. Die Chance für eine signifikante Guerilla ist auf jeden Fall dar. Die verbliebene Restbevölkerung ist dabei nur ein Spielball. Und die russischen Reaktionen werden dann mit der Zeit die verbliebene Bevölkerung der Guerilla zutreiben. So was lässt sich äußerst leicht inszenieren.
Weil die Russen dann völlig ausgeblutet und fertig sind und den Krieg nicht mehr fortsetzen können, weil sie die Mittel dazu nicht mehr haben bzw. jeder weitere Mitteleinsatz mehr Schaden als Nutzen anrichten würde. Analog zum Koreakrieg.
Heuchelei bedeutet das eine zu reden, und anders zu handeln. Die aktuelle westliche Politik gegenüber Russland ist daher reinste Heuchelei.
Schneemann:
Das ist tatsächlich das primäre Argument das dagegen spricht. Wir sind zu unfähig.
lime:
Zitat:Je länger der Krieg anhält desto mehr wird er Rußland sogar nutzen als schaden.
Es sieht zur Zeit nicht so aus und alle Daten sprechen dagegen. Aktuell wird Russland fortwährend weiter geschwächt, auch wenn die russische Propaganda dies gerne anders darstellen will (und muss).
Zitat:Wiederaufbau nach einem Krieg führt immer zu einem nachhaltigen Wirtschaftsaufschwung.
Nein, tut er nicht (zwingend / immer). Und wird er insbesondere in der Ostukraine nicht. Die Ostukraine ist für Russland nur eine erhebliche Mehrbelastung, selbst wenn man die erbeuteten Rohstoffvorkommen dort mit einrechnet.
Zitat:Die Annahme dass die Übernahme solcher Gebieten eine Belastung darstellt ist volkswirtschaftlich gesehen nicht haltbar.
Selbst Mariupol, wo sich aktuell die gesamte russische Bauindustrie tummelt zeigt klar auf, wie dysfunktional das aktuelle russische System ist und wie wenig effizient. Die Übernahme solcher Gebiete kann zu einem Wirtschaftsaufschwung führen, sie kann aber ganz genau so nur eine wirtschaftliche Belastung darstellen und in der Ostukraine und spezifisch im Kontext einer russischen Besatzung wird sie nur letzteres sein.
Zitat:Diese Idee ist schlichtweg realitätsfremd. Wir leben nicht mehr 1940. In der Richtung Guerilla würde nach einem russ. Sieg sicher nicht viel passieren. Ein Teil der Ukrainer wird fliehen und der andere Teil sich mit Rußland arrangieren bzw. sympathisiert sowieso schon.
Bei einer von außen inszenierten und finanzierten Guerilla ist es irrelevant, ob die Bevölkerung in Teilen geflohen ist oder ob Teile der Bevölkerung pro-russisch sind. Die Chance für eine signifikante Guerilla ist auf jeden Fall dar. Die verbliebene Restbevölkerung ist dabei nur ein Spielball. Und die russischen Reaktionen werden dann mit der Zeit die verbliebene Bevölkerung der Guerilla zutreiben. So was lässt sich äußerst leicht inszenieren.
Zitat:Aus welchem Grund sollte Rußland nach der halben Ukraine (wenn es zu deiner Annahme kommen sollte) denn aufhören und sich den Rest nicht auch noch einverleiben und sei es als Marionettenstaat.......
Warum sollte Restukraine souverän bestehen bleiben wenn es Rußland tatsächlich schaffen sollte die Hälfte zu erobern.
Weil die Russen dann völlig ausgeblutet und fertig sind und den Krieg nicht mehr fortsetzen können, weil sie die Mittel dazu nicht mehr haben bzw. jeder weitere Mitteleinsatz mehr Schaden als Nutzen anrichten würde. Analog zum Koreakrieg.
Zitat:Was soll daran heuchlerisch sein? Auf das Uran und bestimmte andere Erze und seltene Erden ist man schlicht angewiesen.
Heuchelei bedeutet das eine zu reden, und anders zu handeln. Die aktuelle westliche Politik gegenüber Russland ist daher reinste Heuchelei.
Schneemann:
Zitat:Wenn man sich aber anschaut, wie kaltblütig kalkulierend und skrupellos (wenngleich auch strategisch und logistisch gottlob unfähig) man seitens Moskaus vorging, welche Mord- und Säuberungspläne man noch im Schrank hatte, und wenn man sich umgekehrt ansieht, wie chaotisch, hektisch, panisch, inkohärent die Reaktionen im Westen erst einmal waren, dann bleiben bei mir erhebliche Zweifel, ob es hier den großangelegten "antirussischen Masterplan" je gab.
Das ist tatsächlich das primäre Argument das dagegen spricht. Wir sind zu unfähig.