26.10.2024, 13:36
(26.10.2024, 05:56)muck schrieb: Der polnische Präsident Duda hat es vor dem Hintergrund eines möglichen intensiveren Engagements von Seoul "kategorisch" ausgeschlossen, dass Polen südkoreanische Militärtechnik an die Ukraine weitergeben könnte. Es sei kein Fall denkbar, in dem man für Steuermilliarden gekaufte Waffen weiterreichen werde: "Diese Waffen müssen der Sicherheit und Verteidigung der Republik Polen dienen". Sollte Südkorea der Ukraine helfen wollen, dann nur durch eigene Waffenlieferungen. (Quelle)
Ein bemerkenswerter Wandel in der Rhetorik. Bevor Tusk Ministerpräsident wurde, klang Duda noch ganz anders, insbesondere diente da die Verteidigung der Ukraine noch" der Sicherheit und Verteidigung der Republik Polen". Offensichtlich sind sogar die Polen, die in Verteidigungsfragen so viel reifer sind als wir, nicht vor solchen Spielchen gefeit.
Ich meine, dass Duda sich sogar einem Ringtausch verweigert, ist schon bemerkenswert, und aus ukrainischer Sicht problematisch, da das eine zeitnahe Lösung gewesen wäre für die politischen und verfassungsrechtlichen Hürden in Seoul.
Natürlich kann man von Polen nicht erwarten, moderne Waffen einfach für lau abzugeben; aber wenn vorne ein neuer koreanischer K2 durchs Kasernentor fährt und gleichzeitig hinten ein gebrauchter polnischer K2 wieder hinaus, hat Polen doch sogar profitiert?
Vielleicht ist man inzwischen auf die Idee gekommen dass Polen kaum mehr üppige Transfergelder aus der EU und NATO bekommen wird wenn die Ukraine dort erst einmal Mitglied werden würde. Dann fließen die Gelder nämlich weiter in diese Richtung.
Insofern und mit fortschreitendem Krieg könnte es sein dass Polen sich mit einer zukünftigen Kapitulation der Ukraine arrangieren und die Situation nutzen könnte in dem sie das Augenmerk auf Lemberg und Luzk legt. Auch Ungarn und die Slowakei dürften an Transkarpatien interessiert sein und Rumänien hegt möglicherweise auch territoriale Interessen. Es könnten im geeigneten Augenblick zu einem Einmarsch in diese Provinzen kommen, möglicherweise sogar koordiniert unter den vier Anrainerstaaten, vielleicht sogar mit Duldung oder auf Vorschlag Moskaus.