01.11.2024, 14:39
(01.11.2024, 13:44)DeltaR95 schrieb: Diese Kritik muss auf die Flotte in ihrer Gesamtheit bezogen werden. Wir können einfach mal die VLS-Zellen "aufrechnen" zwischen der Deutschen und Französischen Marine:
Deutsche Marine:
F123: 4 x 16 => 64
F124: 3 x 32 => 96
F125: 0
Französische Marine:
Horizon: 2 x 48 => 96
Aquitaine: 4 x 16 + 2 x 16 + 2 x 32 =>64 +32 + 64 => 160
Damit steht es "plakativ" 160 zu 256 für die Französische Marine. Schaut man in die Zukunft laufen bei der Französischen Marine mit den FDI noch einmal 5 x 16 VLS-Zellen dazu, während die Deutsche Marine mit F126 zwar 6 x 16 hinzugewinnt, aber mit 4 x 16 verliert. Damit erhöht sich der Abstand erneut um 3 x 16.
VLS-Zellen sind das, was einer Marine Flexibilität gibt und da ändert auch kein ESSM im Quad Pack etwas dran. Zumal die Bestückung der Sylver in der Französischen Marine nicht nur auf AAW beschränkt ist. Ein IRIS-T auf F125 dagegen ist nur für AAW zu gebrauchen und gibt der Flotte insgesamt keinen Mehrwert.
Nicht jede Fregatte braucht 32 VLS-Zellen (+) - aber wenn man keine 32 VLS-Zellen einbaut, sollte man auch nicht den Preis für eine Fregatte bezahlen, die international mit 64 herumsegelt...
F125 wird die Flotte erheblich belasten, sowohl finanziell als auch personell. Entweder baut man die jetzt "umfassend" um oder wickelt die Klasse ab - sorry, just my 2 cents.
Das ESSM-Quad-Pack verändert die Lage erheblich, insbesondere da die ASW Version der Aquitaine Klasse nur ASTER 15 Raketen trägt, die in ihrer Leistungsfähigkeit nicht über die ESSM hinausgehen.
So kann eine F126, 16 ESSM und dann noch 12 weiter größere Raketen Tragen.
Blickt man weiter in die Zukunft, wird Deutschland mit der F127 Klasse Schiffe in Dienst stellen, die über 5(6)x64 VLS-Zellen verfügen werden. Allein diese Schiffe könnten mehr Zellen tragen als die gesamte französische Flotte. (Über einen Nachfolger der Horizon-Klasse habe ich bisher noch keine Informationen gelesen.)
Man sollte auch nicht vergessen, dass die französische Marine ihre Flugzeug- und Hubschrauberträger schützen muss. Das müssen wir nicht, höchstens unterstützen wir gelegentlich den Schutz eines Trägers eines Verbündeten.
Zum Preis: Man sollte bedenken, dass Preisangaben oft unterschiedlich angegeben werden. Bei den Kosten, die die Bundeswehr angibt, ist in der Regel alles inklusive. Bei anderen Nationen kann das anders aussehen. Ich würde wetten, dass bei den 250 Millionen Pfund für die Typ31 Fregatten der Royal Navy (mit 32 Mk41-Startern) die VLS-Zellen leer sind. Der Preis wird weniger durch den VLS-Starter oder die Größe des Schiffs beeinflusst, sondern eher durch die Sensorik.